Outfit Bewerbung in einer PR-Agentur für Mode

Werter oldbenz,

zunächst möchte ich Ihnen meinen ehrlich empfundenen Respekt ausdrücken, sich hier so mutig der Diskussion zu stellen. Ich bin mir auch sicher, dass Sie meine konstruktive Kritik an Ihrer Kleiderwahl nicht als Beleidigung aufgefasst haben, denn so war sie sicher nicht gemeint.

Zum besseren Verständnis darf ich noch anführen, dass ich über 3 Jahre lang die PR für ein sehr grosses, sehr altes und manchmal sehr schwieriges toskanisches Weingut gemacht habe. Auch wenn ich von den meisten Dingen die ich tue nichts verstehe, will ich damit nur zum Ausdruck bringen, dass ich das Wort PR schonmal gehört habe...:D

Für Ihr Vorstellungsgespräch bleibt folgendes festzuhalten:

Wenn Sie auf einen inkompetenten Personalberater oder Personalchef treffen (und davon gibt es leider jede Menge:mad:) können Sie anziehen was sie wollen, (den Trainingsanzug aus Ballonseide oder den Cut:D Vorsicht ÜBERTREIBUNG!!!!) es wird keinen Einfluss auf den Erfolg, oder den Misserfolg der Bewerbung haben, weil diese nicht Ihre Persönlichkeit berücksichtigen, wie es ein richtiger Personalchef tut...

Gehen wir aber von dem Fall aus, Ihnen sitzt ein kompetenter Personalchef gegenüber. Dieser hat Ihre Bewerbung gelesen und möchte sich jetzt ein Bild von Ihnen machen und das schriftliche (CV, usw...) mit Ihrer Persönlichkeit in Einklang (oder eben nicht) bringen. Dabei hat er die Arbeitsanforderungen an den Bewerber im Hinterkopf und gleicht diese mit dem ab, was er sieht und hört.

PR kann SEHR einfach sein, wenn man VIP Betreuung macht, Reisen für oder mit Journalisten organisiert und Vorträge hält. Darin sehe ich nicht viel herausforderndes. Wirklich gebraucht wird die PR Abteilung aber, wenn es darum geht, Krisen zu meistern... Gehen wir in Ihrem speziellen Fall davon aus, dass ein von Ihnen betreuter Kunde durch einen Artikel über mögliche Kinderarbeit in ernste Schwierigkeiten geraten ist...(es gibt viele mögliche Beispiele)

In so einem Fall wird es darauf ankommen, einen Bewerber zu finden, der "die Ärmel hochkrempelt" und sich die Nächte um die Ohren schlägt, um am nächsten Morgen Lösungen zu präsentieren. Mit Nadelstreifenanzug und weissem Hemd sehen Sie seriös und seniorig (wie es in Personalerkreisen heisst) aus, aber eben auch wie jemand, der Freitag um 14:00 Heim muss, um die Kinder aus dem Hort abzuholen, damit die Frau noch zum Frisör gehen kann. Danach wird noch der Rasen gemäht. Eine spontane Reise zum Kunden ist in diesem Plan nicht vorgesehen... Natürlich ist der letzte Absatz völlig überspitzt dargestellt. Dies dient aber dem besseren Verständnis über die Anforderungen in der PR. Ich betone ausdrücklich, dass diesem Beitrag KEINE Überheblichkeit inne wohnt.

Nochmals alles Gute für Ihre Gespräche.

Sandro
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
zu dem Hemd würde ich gerne mal einwerfen, wenn weiß dann aber bitte mit shark-collar + Doppelmanschette (kariert wäre aber noch schöner). Der gezeigte Kragen ist, nach meiner Auffassung, schlicht langweilig (bitte nicht als Beleidigung auffassen!).

Ich teile Sandros Meinung, in der PR arbeiten im Normalfall extrovertierte Menschen - und somit ist eine gewisse Extravaganz machbar.

Zwar sollte man sich an das jeweilige Unternehmen anpassen aber nur soweit das man sich nicht verbiegt. Wenn es nicht paßt, paßt es eben nicht.
 
... In so einem Fall wird es darauf ankommen, einen Bewerber zu finden, der "die Ärmel hochkrempelt" und sich die Nächte um die Ohren schlägt, um am nächsten Morgen Lösungen zu präsentieren. Mit Nadelstreifenanzug und weissem Hemd sehen Sie seriös und seniorig (wie es in Personalerkreisen heisst) aus, aber eben auch wie jemand, der Freitag um 14:00 Heim muss, um die Kinder aus dem Hort abzuholen, damit die Frau noch zum Frisör gehen kann. Danach wird noch der Rasen gemäht. Eine spontane Reise zum Kunden ist in diesem Plan nicht vorgesehen... Natürlich ist der letzte Absatz völlig überspitzt dargestellt.

Lieber Sandro,

der letzte Abschnitt ist nicht nur überspitzt sondern meiner Erfahrung nach einfach falsch dargestellt. In den Branchen, die mir bekannt sind (PR allerdings zugegebenermaßen nur peripher) sind es oft eben die unauffälligen dunkelblauen Nadelstreifenhörnchen, die die Nachtschichten schieben. Der allzu elaboriert kreativ Gekleidete muß ja ab 17 Uhr an den Privatlaptop, um die Styleblog-Einträge des Tages durchzusichten und im Stilmagazin zu posten...

Aber Leute wie Sie tragen ja sogar double monks ohne rot zu werden, selbst unweit der österreichischen Grenze
(OTT http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,784175,00.html)...

dE

PS: http://www.frescobaldi.it/de/weine/spitzenweine/giramonte-toscana-igt.html
 
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