Mein Dilemma: Einkleiden und Abnehmen zugleich

toque

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Liebes Stilmagazin-Forum,

seit einiger Zeit lese ich hier interessiert mit und würde auch gerne langsam aber sicher meine Garderobe "überarbeiten". Wie an vielen Stelle schon zu Recht angemerkt, kann man sich viel anlesen, aber um Erfahrungen zu sammeln und seinen Stil zu finden geht um das Ausprobieren kein Weg umhin. Und hier beginnt mein Problem. Ich habe noch nie zu den besonders schlanken Leuten gehört, aber seit einiger Zeit bin ich schlicht deutlich übergewichtig (knapp 90 kg bei ca. 1,78 m Körpergröße). Davon sollen ca. 10-15 kg wieder verschwinden, was jedoch nicht von jetzt auf gleich geht und im Winter schonmal garnicht. Außerdem habe ich festgestellt, dass die Kilos auch nicht so schnell purzeln, wie ich es mir wünsche. Daher schrecke ich davor zurück, Geld für Kleidung auszugeben, die ich ja länger tragen möchte. Daher meine Frage: Ist das eine berechtigte Sorge oder bin ich da "überbesorgt"? Oder anders formuliert: Bei welchen Kleidungsstücken (außer natürlich Krawatten und Schuhen, die von Gewichtsschwankungen nicht betroffen sind) kann man dennoch einen Kauf wagen, ohne dass sie hinterher garnicht mehr passen? Wenn ein paar Änderungen notwendig wären, ist das natürlich okay. Ich würde nämlich ganz gerne mal schauen, welche Sakkos mir passen/stehen würden. Ähnliches gilt für Anzüge und Hosen.

Eigentlich rechne ich ja mit dem Ratschlag: Erst abnehmen, dann kaufen. Was ich ja auch schon ein Weilchen so handhabe, aber meine Geduld wird langsam etwas überstrapaziert. Vielleicht gibt es ja doch Erfahrungen, die es mir erlauben, schon langsam einzusteigen. Vielen Dank schonmal im Voraus und

beste Grüße,
toque
 
was jedoch nicht von jetzt auf gleich geht und im Winter schonmal garnicht.

Gerade da funktioniert es am besten!

Außerdem habe ich festgestellt, dass die Kilos auch nicht so schnell purzeln, wie ich es mir wünsche.

Das überrascht mich jetzt.

Bei welchen Kleidungsstücken (außer natürlich Krawatten und Schuhen, die von Gewichtsschwankungen nicht betroffen sind) kann man dennoch einen Kauf wagen, ohne dass sie hinterher garnicht mehr passen?

Manschettenknöpfe und Einstecktücher sollten auch funktionieren.

Eigentlich rechne ich ja mit dem Ratschlag: Erst abnehmen, dann kaufen.

Ich würde erst versuchen das Abnehmen durchzuziehen und dann kaufen.


Im Ernst: die Antwort kennst Du doch selber.;)
 
Ich würde erst versuchen das Abnehmen durchzuziehen und dann kaufen. Im Ernst: die Antwort kennst Du doch selber.;)

Ich denke, die wesentliche Frage war:

Bei welchen Kleidungsstücken kann man dennoch einen Kauf wagen, ohne dass sie hinterher garnicht mehr passen? Wenn ein paar Änderungen notwendig wären, ist das natürlich okay.

Ich habe im letzten Jahr bei sehr aehnlicher Anfangslage auch eine aehnliche Zahl von kg abgenommen und verbringe viel Zeit bei Schneidern fuer Aenderungen.

Da es ja nur um den Leibesumfang und nicht um die Proportionen geht, koennen Hosen, Sakkos, Guertel, Westen durch Engermachen angepasst werden. (Im Prinzip auch Hemden, aber da scheint es mir selten zu lohnen, ausser es war ein sehr gutes Hemd.)

Ab einer gewissen Differenz wird das natuerlich teurer, weil die Eingriffe aufwendiger sind. Wenn man bei jedem neugekauften Kleidungsstueck die Aenderungskosten gleich mit einrechnet, spricht m.E. nichts gegen Kaufen vor dem Abnehmen.

Man sollte aber einen guten Schneider an der Hand haben: Anpassungen, die bei 10kg Gewichtsabnahme noetig sind, wuerde ich nur bei einem ordentlichen Schneider machen lassen.
 
Lieber toque,
i
ch war vor einiger Zeit in einer ähnlichen Situation.
Das jedoch bei 1,74 und 98 kg, war nicht gerade vergnügungssteuerpflichtig.
Jetzt schwanke ich zwischen 76 und 82 kg hin und her, momentan eher 82 :(

Mein Rat wäre auch der naheliegendste und meistwiederholte: abwarten, ansparen, was auf die Seite legen.
Auch wenn's sehr schwer fällt, ich kenne das gut.
Wenn schon (vermeintliche) Schnäppchen GAR nicht ignoriert werden können, kleiner + knapper als Motivator kaufen, wenn möglich.
(paisley(RIP)-Tipp, einer der vielen großartigen Tricks.)

Ich habe zu der Gr. 54 - Zeit so viel Geld in Klamotten versenkt, das mir jetzt mit Gr. 48 fehlt. Und die Schrankleichen finden ihren Weg dann zu Oxfam, in den Thrift-Faden oder zu meinen Stilmagazin-Treffen...

Natürlich kannste dem guten Geld schlechtes hinterherwerfen, grad bei Sakko-Schulteränderungen wird's auch richtig schön schmerzhaft teuer. Bei Hemden geht's sehr günstig an der Wampe (Abnäher), aber selbst bei Schuhen habe ich eine leichte Verkleinerung bemerkt.
Krawatten bleiben aber gleich, sofern der Geschmack gleich bleibt.

Ich drücke dir alle Daumen und wünsche Dir viel Erfolg auf Deinem Weg!
 
.

Ich selbst kann nur jeweils 1/3 - 1/2 meiner Sachen tragen.

Ist ärgerlich, hat aber auch den Vorteil, dass man auf Grund des Platzmangels im Schrank auch wirklich nur das kauft, was man nach sorgfältiger Überlegung ausgesucht hat (also keine halbseidenen Spontankäufe) und dass man öfter als andere bei richtigen Schnäppchen zuschlagen kann, weil man weiß, das ist mir heute zwar zu groß/zu klein, passt in einem halben Jahr aber bestimmt.



Unpassendes im Schrank zu haben würde mich rasend machen.
Bzw. hat es gemacht/macht es. Muß alles aus den Augen und weg und raus.


Zum zweiten Punkt: sehe ich genauso. Und man hat einen wirkllich guten Motivator, bei Sporteln beispielsweise.
Man beschenkt sich dann auch bei Erreichen der Ziellinie auch nochmal zusatzkostenfrei selbst ("Das hab' ich noch und es paßt jetzt? Großartig!")(.
Mit allen Trick arbeiten. :cool:
 
Hallo Toque, ich kann verstehen, dass es Dir in den Fingern juckt und das Warten Dir schwerfällt.
Solltest Du zu den Zeitgenossen gehören, die - wie Butch angedeutet hat - tatsächlich mit dem Jojo-Effekt zu kämpfen haben, empfehle ich Dir ebenfalls - zumindest bei den wichtigsten Kleidungsstücken - zwei Größen.

Nicht nur an Butch, auch an mir kannst Du Dir ein Beispiel nehmen: ich besitze bei Hosen Größe 38 und Größe 40, und irgendeine passt dann immer - kommt natürlich immer auch auf den Schnitt / die Passform an. :cool:
Größe 36 werd' ich eh nicht mehr hinbekommen und vor Größe 42 werde ich mich eisern hüten!!! :D

Eine andere Möglichkeit wäre: Kaufe Dir Kleidungsstücke, die Dir jetzt eher etwas knapp sitzen... dann spornt es vielleicht mehr an, abzunehmen, ohne dass es in zu großen Druck ausartet: Nimmst Du nur ein bißerl ab, passt Dir die Kleidung optimal, nimmst ein bißerl mehr ab, sitzt es locker aber nicht zu schlabberig.

Ansonsten fallen mir noch folgende Dinge ein:
  • Bei MTM-Anzügen genügend Stoffreserven einbauen
  • Kein Slimfit wählen - entsprechende Abnäher sind einfach zu bewerkstelligen und kosten nicht die Welt
  • MTM-Hemden sollten keinen zu engen Kragen besitzen und klassisch geschnitten sein, evtl. mit Kellerfalte (nennt man das so?) im Rücken. Auch hier gilt: Spätere Abnhäher sind jederzeit möglich, um mehr "auf Figur" zu kommen.
  • Hosen: Im jetzigen Zustand sollten sie ohne Gürtel halten und vielleicht Site-Adjusters haben - wirst Du im Frühjahr um die Leibesmitte schlanker, kann die Hose durch Hosenträger auf Position gehalten werden (Hosenträger sieht man unter Weste oder Sakko eh kaum hervorblitzen). Achte daher beim Bund auf ausreichende Stärke/Stabilität, so dass innen Knöpfe für die Hosenträger angebracht werden können.

Bei Jacken und Mäntel würde ich Dir ebenfalls zum klassischen Schnitt raten. Bist Du dünner geworden, kannst Du bspw. dickere Pullis dunter anziehen.

Zwecks Hosen mit oder ohne Bundfalte(n) - da musst Du Deine Geschlechtsgenossen befragen, weil ich mir hiermit nicht auskenne, inwiefern was bei welcher Figur kleidsamer ist. ;)

Nachtrag: Ich weiß, viele mögen kein Stretch, aber ich finde einen kleinen Stretchanteil von 2% (z.B. in der Jeans, meinetwegen auch bei Chino oder sogar bei Hemden) nicht unbedingt schlecht.

VG, Jane

PS: Bei "Toque" fällt mir immer Queen Mary ein. Stand ihr prima zu Gesicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für die Antworten. Mahnungen zur Geduld sind bei mir leider immer wieder nötig. Aber schön, dass es auch pragmatische Tipps gibt, wenn der Geduldsfaden völlig reißt.


Ich habe im letzten Jahr bei sehr aehnlicher Anfangslage auch eine aehnliche Zahl von kg abgenommen

Lieber toque,
ich war vor einiger Zeit in einer ähnlichen Situation.
Das jedoch bei 1,74 und 98 kg, war nicht gerade vergnügungssteuerpflichtig.
Jetzt schwanke ich zwischen 76 und 82 kg hin und her, momentan eher 82

Vielleicht nicht ganz so charmant, aber es beruhigt mich ein wenig, dass ich nicht allein mit dem Problem bin. Einpendeln zwischen 75 und 80 kg ist eigentlich auch mein Ziel. Wie lange hast Du denn gebraucht, um runter zu kommen?


Wenn ich Dein post richtig interpretiere, dann hast Du, oder wirst Du in Zukunft haben, ein "Problem" mit Gewichtsschwankungen.

Ich hoffe, dass das nicht der Fall sein wird. Und eigentlich hatte ich das Problem auch nie. In einem gewissen Rahmen (+/- 2,5 kg) habe ich mein Gewicht eigentlich immer ganz gut gehalten. Es gab nur Phasen, in denen es dann merklich rauf ging (und - lang lang ist es her - bei der Vorbereitung auf den Marathon runter). Daher ist meine Strategie eigentlich ein Zielgewicht anzupeilen, bei dessen Unterschreitung ich dann anfange mich nach neuen Anzügen, Hosen und Sakkos umzuschauen. Wobei ich noch nicht genau weiß, was ein angemessenes Zielgewicht ist. Ist es zu hoch, passen die Sachen nicht, wenn ich weiter abnehme. Ist es zu niedrig erreiche ich es nie, oder zumindest sehr spät (Stichwort Geduld). Dabei spielt vermutlich auch eine Rolle, wieviel Gewichtsschwankung eine Größe denn "verträgt".


Eine andere Möglichkeit wäre: Kaufe Dir Kleidungsstücke, die Dir jetzt eher etwas knapp sitzen... dann spornt es vielleicht mehr an, abzunehmen, ohne dass es in zu großen Druck ausartet: Nimmst Du nur ein bißerl ab, passt Dir die Kleidung optimal, nimmst ein bißerl mehr ab, sitzt es locker aber nicht zu schlabberig.

Das wird dann die Notfall-Strategie, wenn ich etwas wirklich haben will.
 
Vielleicht nicht ganz so charmant, aber es beruhigt mich ein wenig, dass ich nicht allein mit dem Problem bin. Einpendeln zwischen 75 und 80 kg ist eigentlich auch mein Ziel. Wie lange hast Du denn gebraucht, um runter zu kommen?

Das weiß ich ehrlich gesagt so genau gar nicht mehr. Aber bestimmt 1-2 Jahre, war ein sehr zäher Prozeß. Aber 20 kg sind halt auch 20 kg.

Und ich finde, man kann sich wunderbar mit "etwas sehr knappen" Sachen belohnen. "Schau, da komm ich jetzt rein! Hat mir noch nie gepaßt."
Also nicht unbedingt als Notfall-Strategie.
 
Gewisse Gewichtsschwankungen gehören dazu wenn Du nicht zu den Naturtotalschlanken gehörst.
Unabhängig von einer Trainingsrate zwischen mind. zweimal Training die Woche, im Schnitt dreimal Training und zu Hochphasen fünfmal Training hatte ich schon "massive Phasen".
Von daher ist die "Butch-Variante" auch meine Version.
Meine Meinung: Lebe damit und akzeptiere es.
 
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