Medien mit Stil - Was wird gelesen, geschaut, geklickt?

Natürlich hat jeder das Recht, diese Zeitung grundlegend abzulehnen. Wichtig ist für mich, dass man sich persönlich einmal ernsthaft damit auseinandergesetzt hat und zu einem eigenen Schluss kommt. Ich eigne mir grundsätzlich keine Meinungen an, die sich andere für mich ausgedacht haben.

Ich schrieb es ja: man kann die Zeitung problemlos online lesen, jeder kann also seine persönlichen Schlüsse ziehen.

Die Zeitung ist konservativ ausgerichtet, aber ich erwarte auch nicht von einem Linken, dass er Hurra schreit.

Das klingt nun gar nicht mehr so vorurteilsfrei, schade.


Ansonsten: sorry fürs offtopic, ich werde zum Thema Politik nichts mehr posten, gehört meiner Meinung nach nicht in so ein Forum.


Ich lese übrigens gerne die Zeit, den Spiegel, die de:Bug, gelegentlich die Wired und diverse Musik- und Modezeitschriften, meist US-amerikanischen Ursprungs. Daneben aus beruflichen Gründen so einiges an IT-Publikationen.

Bücher wandern zunehmend auf meinem IPod, ich bin ein großer Freund von Hörbüchern.

Grüße,
Frank
 
Der Idealfall wäre doch eine wirklich unabhängige, politisch völlig wertfreie Zeitung...die es meines Errachtens nicht geben kann, aus zweierlei Gründen:

1. Die Wahl der Artikel, bzw. deren Tenor wird maßgeblich von der Position der Chefredaktion abhängen. Als gelernter BWLer kann ich nur einen Vergleich zu Markenartikeln (was Zeitschriften in gewisser Weise auch sind) sagen: besser als KEINE Position zu beziehen (unabhängig = beliebig) ist immer noch eine klare Position (dass mir dabei die Grenze links-rechts zu einseitig ist, sei mal dahingestellt).

2. Die Idealvorstellung jedweden journalistischen Ergusses ist die Publikation einer unabhängigen Version von Geschichte. Die ökonimische Wahrheit ist jedoch, dass Print-Publikation zu mehr als 60% von Werbung finanziert sind. Soll heißen: in einer Jungen Freiheit, die per definitionem eine wertkonservative (=rechte?) Haltung einnimmt, generiert ihren Werbeerlös, und damit ihre ökonomische Grundlage, durch Anzeigen ebenjener Unternehmen, die dieselbe Position vertreten.

Summa summarum lässt sich sagen, dass die Wahrheit leider niemals nach schwarz-weiß, sprich links-rechts-Prinzip funktioniert. Der gebildete Leser versucht daher, sich mehrere Meinungen anzuhören, bzw. anzulesen, um sich dann ein eigenes Bild machen zu können (was sich aufgrund komplexer Sachverhalte, wie z.B. Abrechnungssystem der Krankenkassen leider nur bedingt in die Tat umsetzen lässt)....
 
Um den Bogen wieder zum Thema zu spannen:

Ich lese aus ähnlichen Erwägungen wie spoozylicious 2 Tageszeitungen unterschiedlicher "ideologischer" Ausrichtung (natürlich nicht extrem):
Süddeutsche und Welt Kompakt.
Mir fällt dabei auf, dass es für die eigene Meinungsbildung unglaublich hilfreich ist, eine Zeitung zu lesen, die nicht der eigenen politischen Ausrichtung entspricht. Man ist kritischer und es fallen einem Tendenzen auf, die es sicherlich in jedem Medium das publiziert wird gibt, über die man ansonsten aber "hinwegliest".

Ich empfehle jedem dies einmal auszuprobieren!

Ansonsten: Der Freund (www.derfreund.com) ist leider schon eingestellt bzw. beendet, hat mir aber sehr gut gefallen, Neon, SZ-Magazin, Titanic, Spiegel, Stern.

Grüße
 
Nun denn, ich lese bevorzugt Welt Kompakt (wegen Zeitmangel), Cicero, Havard Business Manager (ca. 6 x im Jahr), gelegentlich FT(D) und Brand Eins. Absatzwirtschaft ist auch noch interessant
 
Ich habe mir die "Junge Freiheit" jetzt mal online angesehen, "obwohl" ich politisch eine völlig andere Einstellung habe.
In der JF dreht sich alles um Heimat, Angst vor Fremdem, EU-Schelte, "DM zurück", etc. Im "Auslands"teil geht's natürlich monothematisch um Soldatenfriedhöfe, wieder und wieder Zweiter Weltkrieg... Natürlich würde auch niemand von der taz eine "coole Deutschlandfahne zum Ausschneiden fürs Auto und mehr Heimatgefühl" erwarten, aber warum sich selbst im Kulturteil alles dermaßen um Sarazzin oder Eva Herman drehen muß, erschließt sich mir nicht.

Mir ist dieses Magazin sehr unangenehm, ich finde es in gewisser Weise "beängstigend".

back to topic, und zu Schönerem:
Ich bemühe mich jetzt auch um ein "The Rake"-Abo, obwohl ich noch kein Paypal-Konto habe und das Heft natürlich viel lieber am Bahnhofskiosk bekäme...
 
Ich habe mir die "Junge Freiheit" jetzt mal online angesehen, "obwohl" ich politisch eine völlig andere Einstellung habe.
In der JF dreht sich alles um Heimat, Angst vor Fremdem, EU-Schelte, "DM zurück", etc. Im "Auslands"teil geht's natürlich monothematisch um Soldatenfriedhöfe, wieder und wieder Zweiter Weltkrieg... Natürlich würde auch niemand von der taz eine "coole Deutschlandfahne zum Ausschneiden fürs Auto und mehr Heimatgefühl" erwarten, aber warum sich selbst im Kulturteil alles dermaßen um Sarazzin oder Eva Herman drehen muß, erschließt sich mir nicht.
Ich habe mal von einem Bekannten eine Druckausgabe bekommen und fand die ganz ansprechend, ohne diese ganze Thematik ausschließlich aufzugreifen. Allerdings war die Ausgabe zeitlich in der "Kohl-Geburtstags-Festwoche", weswegen mir das "Kohl-Bashing" eine Spur zu heftig ausgefallen ist.. Man muss ja nicht mit einer Zeitung identische Meinungen teilen, aber das hat mir den Spaß doch etwas genommen..

Ich bekomme täglich die FAZ und fahre damit gut. Habe früher die Süddeutsche gelegen (lag umsonst aus), ehrlich gesagt fehlt mir das Streiflicht etwas. Manchmal schleiche ich mich mitten in der Nacht in die Unibibliothek und arbeite mich durch den Monat - aber psst..:eek::D

Zur Zeit habe ich ein vergünstigtes Spiegel-Abonnement (12 Ausgaben für keine 20€) extra. Mit der FAZ täglich, Abends einem Buch und über den Tag Literatur fürs Studium sowie mehreren Apps auf dem IPhone, wo nicht unbedingt täglich mal ein Blick riskiert und Artikel gelesen wird, und dem Spiegel komme ich mehr als ausreichend über die Woche. Eigentlich muss ich am Wochenende den Spiegel schon durchackern, damit ich Montag keine zwei Ausgaben hier liegen habe.


Was mir (aus wohl offensichtlichen Gründen.. ;) ) garnicht gefallen hat war die taz. Nungut, das hätte ich auch vorher gewusst aber auf der Leipziger Buchmesse gabs ein Exemplar umsonst. Hätte ich es nicht mit eigenen Augen gelesen/-sehen (und parallel 2 andere Tageszeitungen gehabt und gelesen) - man würde nicht glauben, welche Nachrichten für die Journalisten der taz von Wert und Belang sind (und was den Menschen wohl absolut nicht interessieren sollte, aus deren Blickfeld) und was "ausgespart" wird.


Wenn ich bei meinen Eltern bin lese ich noch das regionale Käseblatt. Aber eher ein bißchen aus Gewohnheit und Erinnerung, den damit fing in der Grundschule die tägliche Lektüre an.
 
Hardcopy: Die Zeit, Feinschmecker, Häuptling eigener Herd, Slow Food Magazin, Intro und selten noch spex, gelegentlich borge ich Landlust & Architektur und Wohnen von der Liebsten.

Online: SZ, taz, Frankfurter Rundschau, New York Times, New York Review of Books, The Nation, The New Yorker.

...und dann noch den ganzen akademischen Fachkram (stöhn)
 
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