Rieder Maßmanufaktur Schrittenloher GmbH Herxheim
Heute habe ich meinen freien Tag dazu genutzt um zusammen mit einem netten Foristen der
Rieder Maßmanufaktur Schrittenloher GmbH in Herxheim bei Landau in der Pfalz einen Besuch abzustatten und einerstes Probehemd in Auftrag zu geben.
Das vor 60 Jahren gegründete Geschäft wird von der Tochter des Hauses, Frau Schrittenloher geführt. Man begann damals mit der Herstellung von Uniformen und Konfektionshemden. Cove ließ seine Hemden von Rieder nähen (vor Berg-Ära).
Es werden Stoffe von Albini, Mason und D. J. Anderson sowie einem tschechischen Weber (Name vergessen) angeboten. Die Qualitätsleiter endet bei 2x300er Stoffen und
West
Indian
Sea
Island
Cotton.
Die Preise für ein Hemd starten bei € 100 - das Gros der angebotenen Stoffe liegt zw. 130 - 150, nach oben werden die 300 locker überschritten.
Die Dame die die Maße nahm ist erfahren und interpretierte meine Mankos in Sachen Körperbau entsprechend routiniert. Ich fühlte mich in guten Händen - überhaupt war das Gesprächsklima sehr offen und angenehm.
Ich nahm ein Finamore Hemd mit um mir lieb gewonnene Details wie kleines Armloch usw. zu verdeutlichen. Die Umsetzung im freien Schnitt macht dies möglich. Ebenso das Erstellen eines eigenen Kragens, falls die Auswahl dort nicht genügt, ist problemlos möglich.
Es wird kein Schnittmuster im traditionellen Sinne gefertigt und aufbewahrt. Die Maße kommen in den PC, dieser erstellt für jedes Hemd via Plotter ein eigenes Schnittmuster auf Papier. Ich frage mich gerade, ob von Hand zugeschnitten wird - einen Lasercutter sah ich zumindest nicht.
Genäht wird von über einem Dutzend Näherinen im Haus - wir konnten die Produktionstätte besichtigen. Die Näherinnen hatten schon Feierabend um 15 Uhr.
So - genug geschrieben - in 3 Wochen kommen Bilder. Das erste Hemd wird ein OCBD, günstigster Royal Oxford von Mason, Kragen mit einer unfixierten dünnen Einlage, Plastikknöppe, kein chi-chi, keine explizite Handarbeit. Erstmal Passformnäherung ....
PS Ähnlich wie bei Heschung kann man hier das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden. Emil Kuntz mit seinem Sternerestaurant Zur Krone bzw. dessen Weinstube lädt ja geradzu ein.