Leicht oder schwer - das ist die Frage!

Jerick

Well-Known Member
Ich dachte eigentlich immer, ich wäre mehr der Leichtgewicht-Typ. Aber ich habe seit gestern meine Barbourfeldjacke. Deutlich schwerer als alles was ich bisher hatte. Und was soll man sagen: Grandios, das Gewicht.

Also: Für Schmuddel- und Winterwetter darf es gerne in den nächsten Jahren schwerer im Kleiderschrank werden. Im Sommer darf und sollte für mich etwas leichter sein.
 
Dito, der Trend zum "lightweight" kommt ganz einfach daher, weil sich die Menschen nur noch in klimatisierten Räumen aufhalten, sei es Büro, Fabrik oder Auto. Den ÖPNV nehmen wir mal heraus, das Flugzeug allerdings nicht.

Ich stelle bei mir selber fest, dass ich in den Herbst-Wintermonaten zwar gerne schwere Stoffe trage, diese aber eigentlich benötige. In den Räumen ziehe ich dann das sorgfältig ausgewählte und mit passendem Einstecktuch versehene Sakko aus.

Gerade diese Woche habe ich mich gefragt, ob ich hier überhaupt noch einmal nachlegen sollte oder ob ich diese Sachen nach Verschleiß mit "lightweight" ersetze.
 
"The times they are a-changin'" sang einst ein amerikanischer Barde auf dem Höhepunkt der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung.

Leider wird diese einfache gesellschaftliche Tatsache heute oft vergessen, wenn scheinbar ewige "Regeln des guten Geschmacks" wie "No brown in town" o.ä. aus Zeit und Raum gelöst werden. Ich sehe die Frage nach schwer und leicht ähnlich wie Ludwig67: wir leben in gut geheizten oder klimatisierten Räumen, so dass sich die Stoffqualitäten anpassen müssen. Ein dicker Tweedstoff ist für trotz Ofen und Kamin kalte und zugige englische Landhäuser ausgelegt, nicht unbedingt für das Büro.

Ergo: Stoffe (dick und dünn) müssen der Situation angepasst sein, dann fühlt man sich wohl.

Viele Grüße,
E.W.
 
Neben den oben geschilderten klimatischen Veränderungen spielen bei mir auch ergonomische Faktoren eine Rolle. Ich habe eine relativ empfindliche, schnell zu Dauerschmerz neigende Nackenpartie. Da ich eigentlich (im Winter) ein Freund schwerer Stoffe bin, trug ich früher mit Vorliebe schwere gefütterte Mäntel, auch aus relativ schwerem Leder. Nur hatte ich gerade nach längeren Spaziergängen oft Nackenschmerzen. Seitdem ich auf leichtere Wollmäntel ausgewichen bin, hat sich dieses Problem von selbst erledigt.
 
Das Problem mit den Nackenschmerzen habe ich einfach akzeptiert. Mein 17kg Wintermantel drückt da schon ordentlich. Wenn man den dann auch noch mit Schal anhat ... :D
 
Körperliches Wohlempfinden hat bei mir immer Vorrang. Wenn ich mich in Kleidung nicht wohl fühle, macht es für mich keinen Sinn, egal wie schön / ansprechend sie auch sein mag. Schmerzen sind für mich nicht akzeptabel.

Du bist doch noch relativ jung, oder? Gerade wenn Du noch im Wachstum bist würde ich Deiner Muskulatur / Knochen nicht solche Lasten aufbürden. Das kann sich auf Dauer leicht rächen. Wer schön sein will muss nicht zwangsläufig leiden, es gibt auch sehr schöne, wärmende Wollmäntel die deutlich leichter sind als 17kg. :)
 
:D Ja natürlich gibt es das, aber mir gefällt dieser Mantel einfach so unglaublich! Außerdem fühle ich mich jetzt nicht so, als würde ich unter diesem Mantel zusammenbrechen. Man bedenke, ich bin doch deutlich über 190 cm groß ...

Aber auch ich werde sicherlich mit fortgeschrittenem Alter der Bequemlichkeit den Vorzug geben :(
 
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