Lehrerkleidung

War nicht negativ gemeint,

das mit den mausgrauen Benzen. Passt aber in meiner Erinnerung irgendwie zu den "stealth"-Look Archis. Ich stand bis vor kurzem auch auf grellere Farben bei meinen Kfzs, bin aber mittlerweile auch auf altersgemäßes dunkelblau umgestiegen:D.
 
So, jetzt melde ich mich als persönlich Betroffener auch mal zu Wort.

Die Kleidung, die ich in Schule anziehe, muss exakt drei Kriterien erfüllen:
1. praktisch
2. strapazierfähig
3. gepflegt

Kriterien 1 und 2 ergeben sich aus den äußeren Anforderungen. Ich lege täglich (je nach Stundenplan) 4-8 km Fußweg zurück (Weg zur Arbeit eingerechnet) und führe dabei zwischen 5 und 10 kg Gepäck mit (sinnvollerweise im Rucksack, da ich die eine Hand oft für den Transport weiterer Utensilien wie z.B. CD-Player oder 30er-Satz Klassenarbeitshefte benötige und die andere Hand zum Öffnen von Türen gern freihalte) . Außerdem sollte ich einen Schlüsselbund mit 9 Schlüsseln stets griffbereit haben (d.h. zweckmäßigerweise in der Hosentasche).

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich hier mehr Gemeinsamkeiten mit einem Trekkingurlaub als mit einem Bürojob ergeben.

Kriterium 3 ergibt sich aus dem Berufsbild. Als Lehrer hat man eine Vorbildfunktion, aber diese beschränkt sich m.E. auf ein insgesamt gepflegtes Äußeres. Für alles, was darüber hinaus geht, sehe ich keinen Grund und keinen Anlass. Nicht zuletzt: eine Vorbildfunktion ergibt sich nicht allein aus einer bestimmten Kleidung, sondern aus einer kohärenten Persönlichkeit, bei der Auftreten vor der Klasse und vor einzelnen Schülern, fachliche Kompetenz, persönlicher Einsatz und (als m.E. einer der unwichtigsten Aspekte) Kleidungsstil im Einklang stehen.

Für weitergehende Forderungen an Lehrerkleidung sehe ich keinen Grund. Klassische Herrenkleidung ist in der heutigen Zeit EINE Art sich zu kleiden. Nicht mehr und nicht weniger. Die Forderung, alle Lehrer müssten sich so kleiden ist genau so absurd wie die Forderung, alle Lehrer müssten sich an der neuesten Mode orientieren oder nur ökologisch-sozial vorbildliche Produkte tragen.

Gruß
Serge
 
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich hier mehr Gemeinsamkeiten mit einem Trekkingurlaub als mit einem Bürojob ergeben.

Jetzt versteh ich warum Beamte und Lehrer Jack Wolfskin Jacken tragen. :)
Die denken wirklich die müssten jederzeit zum "Trekking".
Trekking heisst nur nebenbei "Wanden", aber das klingt ja spiessig ... und das ist man ja nicht ... :)
 
So, jetzt melde ich mich als persönlich Betroffener auch mal zu Wort.

Die Kleidung, die ich in Schule anziehe, muss exakt drei Kriterien erfüllen:
1. praktisch
2. strapazierfähig
3. gepflegt

Kriterien 1 und 2 ergeben sich aus den äußeren Anforderungen. Ich lege täglich (je nach Stundenplan) 4-8 km Fußweg zurück (Weg zur Arbeit eingerechnet) und führe dabei zwischen 5 und 10 kg Gepäck mit (sinnvollerweise im Rucksack, da ich die eine Hand oft für den Transport weiterer Utensilien wie z.B. CD-Player oder 30er-Satz Klassenarbeitshefte benötige und die andere Hand zum Öffnen von Türen gern freihalte) . Außerdem sollte ich einen Schlüsselbund mit 9 Schlüsseln stets griffbereit haben (d.h. zweckmäßigerweise in der Hosentasche).

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich hier mehr Gemeinsamkeiten mit einem Trekkingurlaub als mit einem Bürojob ergeben.

Gruß
Serge

Warum ergibt sich aus dem Lehrerberuf eine größere Gemeinsamkeit mit dem Wanderurlaub als mit dem Bürojob?

Es ist doch völlig egal, ob ich auf den Parkplatz des Bürogebäudes fahre, dort meine 2 Aktentaschen rausnehme und reingehe oder ob ich auf den Schulparkplatz fahre und dort 2 Aktenkoffer rausnehme.
Wandertag mal ausgenommen;)
 
Warum ergibt sich aus dem Lehrerberuf eine größere Gemeinsamkeit mit dem Wanderurlaub als mit dem Bürojob?

Sehe ich genauso.
Man ersetze den "Bürojob" durch den eines Consulters oder Außendienstlers und stelle sich die Frage erneut.

Die Antwort darauf wird wohl schon viel früher gegeben, nämlich dann, wenn sich ein Mensch für den Beruf des Lehrers entscheidet.
 
Kellner ... hab noch nie nen Outdoor-Kellner in Strandbojenfarben-Jacke gesehn :D

Die Frage ist eher: In welchen Berufsgruppen trifft man diese Jacken signifikant häufiger an?
Lehrer, Beamte, Sozialpädagogen ... um die schlimmsten zu nennen.

Nebenbei ist es auch ein deutsches Phänomen. Hier in Belgien und Niederlande sieht man diese Jacken zum Glück kaum. Wenn doch sind es zu 100% Deutsche.
 
Die Frage ist eher: In welchen Berufsgruppen trifft man diese Jacken signifikant häufiger an?
Lehrer, Beamte, Sozialpädagogen ... um die schlimmsten zu nennen.

Sorry, Gentlemen - aber hier ist doch ein wenig zu viel Polemik im Spiel. Klar laufen Lehrer teilweise wild rum, aber dann muss man sie aber auch typengerecht mit Naturwissenschaftlern in anderen Domänen vergleichen, die sich auch nicht gerade als Stilgurus herausstellen. Zudem sind in geisteswissenschaftlichen Fächern insbesondere die Damen und Mädels oftmals besser gekleidet als Ihre Pendants aus Consulting im billigen Baukastenkostüm.

Grüße aus Düsseldorf!
 
Ich kenne keine Berufsgruppe in Deutschland, die sich durchschnittlich gut kleidet. Anzugspflicht in manchen Branchen kann man nicht gelten lassen, da die Leute sich ganz anders in der Freizeit kleiden, also das ihr normales Stilempfinden nicht wirklich ausdrückt. Sonst müßte man umgekehrt den Blaumann eines Mechanikers auch als stilistisches Verbrechen beklagen. ;)
Außerdem: Lieber eine gut sitzende Jeans mit soliden Schuhen und passendem T-Shirt, als schlabbriger Plasikanzug mit Lloyd Schuhen. :)

In Deutschland kleiden sich der Durchschnitt quer durch alle Berufsgruppen ziemlich schlecht.
 
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