Legere Berufskleidung - Anfängerfragen

Hauke

Member
Guten Morgen,

ich werde mich für meine neue Position neu einkleiden "müssen". Sprich Anzughose, Hemd und Lederschuhe. Zu Schuhen habe ich genügend gefunden und mich auch bereits mit Hemden eingedeckt.
Probleme habe ich mit den Hosen...

Vom Stil her gefällt es mir eher, wenn die Hosen unten an den Knöcheln enger sind:
http://de.pinterest.com/pin/540713498985396731/
http://de.pinterest.com/pin/432556739184307168/
http://de.pinterest.com/pin/414190496951814450/

Nun ist mein Budget am Anfang eher begrenzt, sodass ich mich auf max. 80 Euro pro Hose eingestellt habe. Vllt auf Marken, die Hosen auch aus Tweed und Leinen gemacht sind.

Welche Marken sind denn für diese Schnitte (vllt mag mir jemand sagen, ob es dafür einen speziellen Terminus gibt) geeignet?
Bestellt habe ich schon welche über Z. und eine andere Plattform, darunter die Marken Ben Sherman, Selected Homme, Topman, Sir Oliver, Strellson, Montego, McNeal.

Lohnt sich Suit Supply in Düsseldorf?

Freue mich über hilfreiche Tipps :)

Gruß,
Hauke
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Hauke,

das ist kein einfaches Unterfangen, wenn Du einfach irgendwelche Kleidungsstücke zusammen stellst. Was soll das ganze am Ende werden und wie soll es aussehen?

ich werde mich für meine neue Position neu einkleiden "müssen"

Es scheint, als suchtest Du ausschließlich für den beruflichen Kontext. Für diesen Zweck empfinde ich die Kombination aus Hemd + Hose + Lederschuhe als einfallslos, unvollständig und langweilig. Natürlich kann man so rumlaufen, man sieht dabei aber weder sonderlich gut aus noch gibt es berufliche Situationen, in denen ein solches Outfit wirklich "angemessen" ist.

Die von Dir beschriebene Hosenforum mit enger Fußweite ist ein momentan recht ausgeprägt stattfindender Modetrend, den Du eigentlich bei vielen Anbietern finden solltest. Ob das Dir steht und ob das am Ende ein ästhetisches und stimmiges Outfit ergibt, steht auf einem anderen Blatt.

Grundsätzlich ist es nicht ratsam, Fotos aus der Werbung oder von professionell arrangierten Modesets als Maßstab heranzuziehen. Die Wirkung dieser Fotos auf Dich ist eine bewußt inszenierte, arrangierte, gekünstelte und mit Deinen Erwartungen spielende. Als Inspiration taugt das durchaus, Du wirst aber nie so aussehen.
 
Guten Morgen Hauke,
vielleicht magst Du etwas mehr zu Deiner neuen beruflichen Position sagen, dann fällt es vielleicht leichter, etwas zu empfehlen. Mir geht es da ein wenig wie Beethoven: ich kann mir nicht wirklich vorstellen, in welchem Umfeld zwar Anzughosen getragen werden (müssen) aber keine Jacken dazu. Mensch, es kommt der Winter, da wirst Du zumindest einen Pulli brauchen (jetzt klinge ich sicher, wie Deine Mutter :D)
Ich würde mir tatsächlich überlegen, zumindest in eine vollständige Kombination/einen kompletten Anzug zu investieren, ich bin mir sicher, es gibt immer wieder Situationen (Termin mit Vorstand oder Kunden, Familienfeste, Hochzeiten, Konferenzen) wo Du das brauchen kannst. Wenn Du Dich in einer legeren Umgebung bewegst, kann das ja wirklich aus einem etwas stärker strukturierterem Stoff sein (Leinen ist gerade von der Jahreszeit her wahrscheinlich schwer zu bekommen, aber Tweed oder Schnürlsamt (gibt es das noch?) oder ähnliches sollte möglich sein )
Liebe Grüße und viel Spaß (soll es ja auch machen)
Henriette
 
Wenn es Dir wirklich nur um Hosen geht, die 'keine Jeans' sind und Du keinen ganzen Anzug brauchst, es also relativ leger sein darf: Marc O Polo.
 
Bin ich der einzige, der nicht versteht, was eine "Anzughose" ist? Ich verstehe darunter eigentlich eine Hose, die zu einem Anzug gehoert. Aber das scheint hier nicht gemeint zu sein... (oder doch? zumindest die Bilder zeigen allesamt Anzuege)
 
Zuletzt bearbeitet:
Bin ich der einzige, der nicht versteht, was eine "Anzughose" ist? Ich verstehe darunter eigentlich eine Hose, die zu einem Anzug gehoert. Aber das scheint hier nicht gemeint zu sein...
Naja, sollte auf der Hand liegen, dass eine Tuchhose gemeint ist.
Zudem gibt es auch genügend Hersteller (Boss, Cinque etc.), die "Anzughosen", sprich sehr feine Tuchhosen, die man eigentlich nicht "odd" tragen sollte, einzeln verkaufen.
Dass das keine gute Lösung ist, liegt für uns auf der Hand, für Anfänger allerdings häufig nicht.
Nur Hemd mit Tuchhose ist eine schlechte Idee, es sieht halt einfach immer so aus, als hätte man irgendwo das Sakko abgelegt bzw. es vergessen.
Wenn Anzüge und vielleicht auch Krawatten nicht nötig sind, würde ich mit Kombinationen anfange. Also Tuchhosen mit Sakko kombinieren und mich dann so langsam an Einstecktücher herantasten.
Zu dieser Thematik gibt es aber unzählige Threads in diesem und anderen Bereichen.
 
Also Tuchhosen mit Sakko kombinieren und mich dann so langsam an Einstecktücher herantasten.

Völlig richtiger Ansatz. Viele Männer in der Position des Threaderstellers machen den Fehler, ein vergleichsweise formales / "feines" Hemd (weiß, hellblau, die üblichen Verdächtigen von Olymp, Boss, eterna...) mit einer Tuchhose zu kombinieren und dann ohne Sakko aus dem Haus zu gehen. Die Begründung für das fehlende Sakko ist dann, dass es auf der Arbeit "nicht so förmlich" zugeht. Die ganze Kombination ist dann nichts halbes und nichts ganzes - total verkorkste Optik.

Wenn es denn so ist, dass es auf der Arbeit nicht so förmlich zugeht, dann würde ich ein sportliches Hemd (OCBD), ein sportliches Sakko (halb gefüttert, sportliche Taschen, blogger blue...) und eine sportliche Hose kombinieren. Das ist viel stimmiger als "feines Hemd + feine Hose + kein Sakko".
 
Puh, dass die Kombination Tuchhose+Hemd so anstößt hätte ich nicht gedacht ;) Man lernt dazu.
In der Tat ist es so, dass Sakko und alles was darüber hinausgeht (EST, Krawatte,...) einfach too much in meiner Firma wäre und ich mich optisch damit weit höher stellen würde als fast jeder Manager, der dort rumläuft.

Ich arbeite bei einem großen amerikanischen Automobilhersteller, bei dem ich ausser ein paar vereinzelte Manager niemanden mit Sakko sehe.
Als Sakkoersatz dachte ich bislang an Cardigans, die ich auch so ganz gerne anziehe.

Es ist auch nicht so, als würde ich mich gezwungen sehen, "feiner" anzuziehen. Im Gegenteil, mir lieber als Jeans und Tshirt.

Dann verstehe ich das so, dass ich, um nicht ohne Sakko inkomplett dazustehen, eher Hemd+Chino tragen soll und dies mit einem Cardigan abrunde.

Dann richte ich mein Augenmerk, was Klamotte betrifft auf die Chinosuche.

@beethoven: was verstehe ich denn unter blogger blue?
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt, abseits der Chino, einiges an sgn. Odd trousers.
Eine Anzughose impliziert immer Anzug, als solche ist sie auch geschnitten und sieht deshalb ohne Jackett in der Regel unfertig aus.
Schau dir mal Hiltl an, die einiges an informellen Tuchhosen haben. Gerade im Herbst und Winter ist mein Favorit die klassische Flanellhose, die beileibe nicht so altbacken ist, wie es sich anhört.
Ich kann dir nur raten, bei einer Stand Alone Lösung auf SchlimmFit zu verzichten und stattdessen eine etwas großzügiger geschnittene Hose, eventuell sogar mit Bundfalten, zu nehmen. Durch das fehlende Jackett wirkt eine ganz schlanke Linie schnell sehr freizeitmässig.
Darüber ist die Kombination Hemd und ein Pullover aus Wolle oder Cashmere immer klassisch. Das in knalligen Farben und kombiniert mit Loafern oder einem legeren Brogue, das solltest du bei Amerikanern weit vorne sein, ist das doch der klassische Ivy League Look.

Das könnte für dich überhaupt ein Ansatz sein, statt dir diese unsäglichen Werbefotos mit schwindsüchtigen Models zum Vorbild zu nehmen. Im Netz findest du hunderte Seiten, die sich damit beschäftigen. Ivy sollte genau das bieten, was du suchst, nämlich gutbekleidete, aber informelle, klassische Mode.

Und halt dich um Gottes Willen nicht an Marken fest, gerade zu Anfang. Kauf das, was gut passt, dir gefällt und gut aussieht, alles andere kommt später.
 
Oben