Hallo,
wollte mal fragen wie ihr es abseits der Arbeitswelt mit Krawatten haltet. Ich finde man kann einem Outfit (kein Anzug, sondern Sakko + Hose) damit oft den nötigen Farbklecks geben und es dadurch optisch aufwerten. Würde dann aber ausschließlich Strick- oder Wollkrawatten anziehen und keine feinen Seidenkrawatten (abgesehen davon, dass ich sowieso kein Freund von texturlosen, glänzenden Seidenkrawatten bin).
Frage mich nur, ob das nicht zu overdressed rüberkommt und nur das Einstecktuch nicht ausreichend wäre.
Wie so oft: Es kommt darauf an.
Es kommt darauf an, ob Du gut angezogen sein möchtest und der jeweiligen Situation und dem jeweiligen Umfeld entsprechend gekleidet sein willst, oder ob Du der Umwelt dringend etwas über dich mitteilen willst.
Die Krawatte ist selbst in geschäftlichen Umgebungen auf dem Rückzug (Medienheinis, Casual friday, Rollkragenstevejobs usw). Im "Freizeitbereich" ist sie für Menschen unter 50 die absolute Ausnahme, egal wie man das persönlich finden mag.
Wenn man nun also in einem Kontext, in welchem eigentlich keiner eine Krawatte trägt, eben dieses tut, so ist das völlig ok, sofern man nicht albern damit kokettiert, dass das doch ganz normal sei und man doch lediglich "stilvoll" anzogen sein wolle.
Wollte man letzteres tatsächlich, so ist man schon mit einem guten Paar Schuhe, einer gut sitzenden Chino und einem blauen Blazer ausgesprochen kleidsam und vorteilhaft angezogen. Ein Einstecktuch ist dann schon Pose, fügt man dem noch eine Krawatte hinzu, so fällt man damit in sehr vielen Situationen aus dem Rahmen, was ja ok ist, wenn man das unbedingt will.
Ich finde nur die egozentrische Trotzhaltung mancher Leute, die im Sartorialismus ihre Ersatzreligion gefunden haben ("mit Panamahut in die Uni, ist doch total Ivy"), etwas mühsam.