Klar kleben die auch bei ihren billig gemachten Einstiegsmarken und als Auftragsarbeiten, aber nicht aus Überzeugung, sondern aus Kostengründen.Belvest & Co klebt gar nicht? Leider kenne ich mich mit diesen Marken nich so aus....
Das ist schon eine krasse Auslegung der Bespoke-Position, aber für mein Gefühl hat er im Kern völlig Recht. Wir sollten in einem Forum von Kleidungsenthusiasten auch die Position des Ideals weitgehend vertreten. Im Grunde ist eine möglichst umfassende lose Verarbeitung von Sakkos bis heute eine Art ForumscredoEs kann einem wohl niemand einen Strick daraus drehen, wenn die Formulierung etwas pointierter gewählt wird, um, wie ich finde, die Wahrheit etwas deutlicher herauszuarbeiten: Konfektionsanzüge (inkl. fixierter Maßkonfektion) sind, streng genommen nicht anders, sondern nicht ein Anzug im eigentlichen Sinn. Konfektion ist ein Versuch, Leuten, die nicht genügend Geld für einen wirklichen Anzug ausgeben wollen, ein günstigeres Produkt mit deutlichen qualitativen Einbußen anbieten zu können. Damit sich dieses Angebot lohnt, sprich genügende Stückzahlen abgesetzt werden, muß entsprechender Bedarf geschaffen werden --durch Werbung, berühmte Personen, die soetwas tragen usf. Der Geschmack des Kunden wird also absichtlich irritiert, um ihm verhältnismäßig billige Produkte für verhältnismäßig hohe Preise --zumal im Vergleich mit einem Stück vom Schneider-- andrehen zu können. Da mag es doch eigentlich niemanden wundern, daß Lieschen M. und Otto N. solche Fertiggerichte der Kleiderbranche besser gefallen, erfordern sie doch keinerlei Reflexion vor, während oder nach dem Kauf und vermittlen sie doch das Gefühl, "wirklich viel Geld für absolut trendige Ware" ausgegeben zu haben.
Das Argument, der Kunde wolle solche anziehbaren Klebrigkeiten, beißt sich doch selbst in den Schwanz. Der Kunde will meist das, was ihm die Werbung vorlebt und einflößt. Wenn Brad Pitt demnächst Latexbikinis trägt, was dann?
Leider nein, davon habe ich keine Ahnung.Kennst dich nicht zufällig auch mit Bettwäsche aus?
Ich bin kein Schneider, aber mir ist nicht klar, wo da der Vorteil liegen soll. Natürlich hat man bei einer Half-Canvas-Konstruktion einen guten Teil der Vorteile der vollständig losen Verarbeitung zu geringeren Kosten. Haben die beiden Schneider denn mal genauer ausgeführt, warum sie das besser finden? Wenn's nur um ein gewünschte Festigkeit der Struktur geht, könnte man ja entsprechende Leinwand verwenden.werde mich mal hier reinhängen.
Mir wurde jetzt von zwei Schneidern unabhängig von einander gesagt das es für mich besser ist, oben zu nähen und unten zu kleben. Das soll angeblich mit meinem Bauch zu tun haben.
Und um gleich vornweg zu nehmen; es handelt sich nicht um Maßkonfektion.
Hab da noch um etwas Bedenkzeit gebeten.
Wie ist Eure Meinung dazu?
Das meinte ich ja.ich selber habe beide Methoden gelernt. Die Frontfixierung sowie die Lose Verarbeitung.... komischerweise werden von den Kunden stets die Anzüge als "smarter" oder "schnittiger" betitelt, die fixiert sind. Ist das Auge also so an die Industriesakkos gewöhnt, dass es aus reiner Gewohnheit instinktiv die "geklebten" Sakkos ansprechender findet?
Ist das dann nicht wieder eher das Problem der Vermittlung/Verkaufs/Vermessung?Was mich an den Industrie und Maßkonfektionssakkos viel eher stört, ist die Verarbeitung der Schulter. Meistens wird nicht auf Hängeschultern eingegangen, ich sehe dauernd Stauchfalten quer über den Schulterblättern. Die Ärmelanlangen mit viel zu tief ausgeschnittenen Armlöchern und meiner Meinung nach hässlichen und steifen übergängen zum Ärmel empfinde ich schlimmer als jede fixierte Front.
Was heißt Mythos? Ich kann das natürlich nur als Laie beim Tragen der Kleidung beurteilen und ich bin mit den verklebten Konfektionsprodukten groß geworden. Beim Anfassen und Zusammenknautschen, beim Tragegefühl, sowohl was die Anpassungsfähigkeit an die Körperform angeht als auch das Aussehen in der Bewegung sowie das weiche Rollen des Revers ergibt sich für mich bei der losen Verarbeitung ein deutlicher Unterschied. Den kann man mir nicht wegreden und ich denke, den teilen auch unabhängig voneinander die meisten Leute, die sich mit klassischer Kleidung beschäftigen.Ist das nicht bemerkenswert? Ich frage mich, warum sich solche Mythen so lange halten. Vielleicht waren die ersten Frontfixierungen damals so schlecht, dass man schlechte Erfahrungen machte...?
Gibt es wirklich Menschen, die zu einem Schneider für eine Vollmaßanfertigung eines Sakkos gehen und eine geklebte Frontfixierung erwarten?
Ich bin kein Schneider, aber mir ist nicht klar, wo da der Vorteil liegen soll. Natürlich hat man bei einer Half-Canvas-Konstruktion einen guten Teil der Vorteile der vollständig losen Verarbeitung zu geringeren Kosten. Haben die beiden Schneider denn mal genauer ausgeführt, warum sie das besser finden? Wenn's nur um ein gewünschte Festigkeit der Struktur geht, könnte man ja entsprechende Leinwand verwenden.
Ich meinte damit nicht die Kosten, die für Dich anfallen, sondern den unterschiedlichen Aufwand der Herstellung für den Schneider.Das Argument mit den Kosten gilt nicht.