Konzept Maßbekleidung

JOG

Member
Guten Abend zusammen,
ich hatte gesehen, dass es hier in Münster und auch in einigen anderen Städten eine Filiale der Kette "Konzept Maßbekleidung" gibt und wollte fragen, ob jemand schon Erfahrungen damit gesammelt hat. Aufgrund des Preisniveaus denke ich, dass es sich wohl größtenteils um geklebte Ware handeln wird, aber man kann sich ja immer täuschen.

Gruß
Jens
 
Und geklebt/unfixiert ist für dich ein pauschales Qualitätsmerkmal?
Ich würde es eher über den Preis ausmachen... Ist es sehr günstig, kann es nicht gut sein. Ist es eher hochpreisig kann es gut sein, muss aber nicht ;)
 
Und geklebt/unfixiert ist für dich ein pauschales Qualitätsmerkmal?

Es ist sicher nicht das einzige Bewertungskriterium. Aber eine lose Verarbeitung wäre für mich schon eine notwendige, wenn auch nicht hinreichende Bedingung, überhaupt eine Form von Maßfertigung in Erwägung zu ziehen. Von daher finde ich es auch nicht falsch, darauf zu achten,


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Auch im hochwertigen Bereich ist bei manchen hauchdünnen Stoffen eine gute Fixierung nicht wirklich verkehrt rein technisch gesehen.

Ich möchte die Handwerksfahne auch gerne immer aufrecht halten im Verkauf,
aber der Wunsch nach einer "cleanen Front" ist oft mehr gefragt als nach einer handwerklichen korrekten Verarbeitung.

Heute gibt es ja auch hochwertiges Schuhwerk mit Gummisohlen, ok, der Vergleich hinkt etwas^^

Vom ideellen Wert ist mit "ohne Kleber" auch lieber.
Jedoch sagt eine geklebte Front nichts darüber aus ob es ein guter Anzug ist oder nicht.
 
Auch im hochwertigen Bereich ist bei manchen hauchdünnen Stoffen eine gute Fixierung nicht wirklich verkehrt rein technisch gesehen.

Ich möchte die Handwerksfahne auch gerne immer aufrecht halten im Verkauf,
aber der Wunsch nach einer "cleanen Front" ist oft mehr gefragt als nach einer handwerklichen korrekten Verarbeitung.
Hauchdünne Stoffe sind immer schwer zu verarbeiten, klar, aber das ist ja ein spezielles Problem.

Ich glaube sofort, dass die "cleane Front" an wenig Kleidungsinteressierte leichter zu verkaufen ist, weil es das ist, was sie jeden Tag auf der Straße oder im Fernsehen sehen. Man kann in der Konfektion darunter Passformmängel auch für Unbedarfte leichter verstecken, weil die Front nun mal unbeweglich wie ein Harnisch ist. Aber das kann ja nicht der Maßstab sein.

Jedoch sagt eine geklebte Front nichts darüber aus ob es ein guter Anzug ist oder nicht.
Nein, das würde ich umgekehrt formulieren: Eine lose Verarbeitung sagt allein noch nichts darüber aus, ob es sich um einem guten Anzug handelt. Eine geklebte Verarbeitung ist dagegen von Anfang an ein industrieller Kompromiss. Bei RTW und Geldknappheit verständlich, bei Maßfertigung für mich nicht so recht.



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Bin da ganz bei dir!

Zu sagen das Kunden, die aufgrund gewisser Eigenschaften lieber zu fixierten greifen, weniger Kleidungsinteressiert sind ist mir aber zu flach.

Handarbeit ist wichtig und richtig. Aber nicht immer ein Muss :)
Und mit einer fixierten Einlage bekommt man auch einen guten Qualitativen maßkonfektionierten Anzug.
 
Zuletzt bearbeitet:
Handarbeit ist wichtig und richtig. Aber nicht immer ein Muss :)
Und mit einer fixierten Einlage bekommt man auch einen guten Qualitativen maßkonfektionierten Anzug.

Ich rede ja auch nicht von Handarbeit. Die sartoriale Mittelklasse ist durchgängig auch in der Konfektion lose verarbeitet und das durchaus maschinell vernäht. Die Vorteile (rollendes Revers, bessere Atmungsaktivität, Anpassung der Einlagen an die eigene Körperform, haltbarer in der Reinigung) sprechen ja auch ohne reine Handarbeitsausführung für sich. Es trägt sich halt besser und sieht auch natürlicher aus.

Wenn man scharf rechnen muss, okay, dann habe ich auch Verständnis für einem geklebten Anzug. Aber das Ideal ist es halt nicht. Mit so einer Differenzierung kann ein Einsteiger dann ja selbst entscheiden, was ihm wichtiger ist.


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Ich kenne die Vorteile von unfixierten Einlageb, trage sie ja nun schon einige Jährchen...

Mittelklasse in der Maßkonfektion müsste man hier dennoch genauer definieren, ich denke das der typische Scabal Anzug hier breit und gut aufgestellt ist.
Und da ist "gebabscht" nicht unüblich ;)
Als gut würde ich einen gut umgesetzten Scabal dann schon bezeichnen.

Wenn man jetzt die gesamte Palette nimmt, also inkl. Bespoke, würde wohl eher Regent, Brioni & Co. diese Mittelklasse vertreten, dann hättest du wohl Recht.
 
Ich kenne die Vorteile von unfixierten Einlageb, trage sie ja nun schon einige Jährchen...
Das war mir schon klar, deswegen wundere ich mich ja über Dein Plädoyer für den Klebstoff. ;)

Mittelklasse in der Maßkonfektion müsste man hier dennoch genauer definieren
Natürlich, aber das letzte, worüber ich das definieren würde, wäre über den Preis, denn es wird auch viel Geld für relativ wenig Gegenwert ausgegeben, eben weil für den "normalen" Käufer die Produkteigenschaften sehr intransparent sind.

Mittelklasse in der Konfektion wären für mich Caruso, Belvest, Corneliani, darüber Zegna, darüber Regent, Brioni, Kiton, Tom Ford. Und MTM haben die auch alle. Es wäre für mich nicht das, was die deutsche Mittelklasse kauft, wenn sie an Maßkonfektion denkt.



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werde mich mal hier reinhängen.

Mir wurde jetzt von zwei Schneidern unabhängig von einander gesagt das es für mich besser ist, oben zu nähen und unten zu kleben. Das soll angeblich mit meinem Bauch zu tun haben.
Und um gleich vornweg zu nehmen; es handelt sich nicht um Maßkonfektion.

Hab da noch um etwas Bedenkzeit gebeten.

Wie ist Eure Meinung dazu?
 
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