Kleine Fragen, schnelle Antworten

Schön dass Du das reproduzierst, nur weils in irgendeiner Bubble "erfunden" wurde. Zum Posen nimmt man ein teures Auto, eine Handtasche oder eine Uhr. Oder halt große Markenlogos. Vorzugsweise von Marken die jeder mit Reichtum assoziiert. Aber doch nicht mit Knopflöchern, lmao
Zum Posen kauft man Bio-Milch.

PS.: Endlich mal normale Leute, die auch "lmao" benutzten.
 
Das heisst aber natürlich nicht dass alles im luftleeren Raum stattfindet, alles ist Kommunikation. Und man sollte sich dessen bewusst sein. Wenn ich die Ärmel aufknöpfe weil mir das Spaß macht sollte ich wissen dass ich damit auch "pose", auf ein Statussymbol hinweise. Das kann ich bewusst machen, oder es halt in Kauf nehmen (weil mir die offenen Knöpfe Spaß machen). Was IMO eine schlechte Lösung ist, ist das zu rationalisieren, aka "schönreden". Sich einzureden dass das, was ich damit kommuniziere, "absurd" ist, ich mir gar nicht vorstellen kann dass ich sowas kommuniziere. Aber, wenn mir das Umfeld hinreichend egal ist, ich genug Spaß dran habe, dann mache ich halt trotzdem die Ärmel auf - dann sind wir bei Deinem "hey, mir gefällt's und why not?".
Stimmt. Aber wer kommt auf die Idee sich über alles Gedanken zu machen? Wenn der Teich SO klein ist, wie erwähnt, dann ist die Chance dass es jemand der mich nicht kennt als "Posen" wahrnimmt, gleich 0. Genauso wenn ich irgendeinen anderen Code benutze den nur freaks kennen - der aber auch zufällig von mir verwendet wird. Grüne Socken gelten als faux-pas, zumindest in MEINEM Teich - lol ihr solltet euch dessen schon bewusst sein WELCHES Signal ihr sendet, oder??!!
 
Apropos Socken, meine FALKE Airport Socken haben starkes Piling an der Ferse. Ist das normal oder brauche ich da lieber keine mehr kaufen? Passform eigentlich top, die sitzen wie ne 1. Calze Sabas hingegen rutscht leider dauernd runter.
 
Du sagst, die Knöpfe der Manschette zu öffnen ist pures Statussymbol und damit prollig. Ich sage, dass manche Dinge zwar so wahrgenommen werden, nicht aber unbedingt so intendiert sein müssen. Dankenswerterweise lieferst du dafür im Anschluss gleich mehrere Beispiele aus deinem persönlichen Alltag.
Nein. Das ist posen. Ich weise darauf hin dass mein Anzug nicht von der Stange ist. Es gibt sicher Kreise wo das ein beifälliges Nicken auslöst (wie jedes posen). Klischeemäßig beispielsweise bei einem Treffen in "besserer Gesellschaft", wo schnell abgecheckt wird dass sich nicht der Pöbel eingeschlichen hat.

Mein Alltag ist "ich trage was ich will". Als Beleg für das "was ich will" (im Gegensatz zu "womit ich Wirkung erziehle") dient mir die Tatsache dass das, was ich anziehe, in meinem Umfeld, wenn überhaupt, negativ konnotiert ist. Ich sehe nicht wo Du da einen Widerspruch siehst? Zumal ich ja auch gut dokumentiert keine Hemmungen habe mich zum Kanarienvogel zu machen, indem ich das anziehe was ich will. Man kann mir sicher viel vorwerfen, aber ein Hang zu "dress to impress" wohl kaum...

Es ist bezeichnend, wie du anderen ihre persönliche Meinung absprichst und dabei unerschütterlich an der Allgemeingültigkeit deiner eigenen Wahrnehmung festhältst.
Ich habe meine Wahrnehmung ("kommuniziert Hochwertigkeit") mit daraus folgender Wirkung ("posen") doch belegt, oder nicht? Du findest im Internet entsprechende Aussagen, Maßschneider werben damit im Gegensatz zur Konfektion knöpfbare Löcher zu fertigen.
Als Argument, dass offene Knöpfe neutral wahrgenommen werden, habe ich bisher nur "glaub ich nicht" gesehen. Ja, soll ich da jetzt meine Meinung ändern, oder was?

N.H.
 
Im Grunde geht es um rein intrinsische Motive versus solche, die auf Außenwirkung bedacht sind. Wobei die Erzielung einer am besten maximalen Außenwirkung auch intrinsisch sein kann. Das macht die Sache nicht einfacher.

Offene Knöpfe, Birkenstöcke oder Öko-Milch sind nur Symptome und ohne Kenntnis der Motive nicht klar zuzuordnen. Bei allem, was mit "Öko" zu tun hat, würde ich aber den "Beeindruckenswunsch" nicht negativ überbewerten, eine richtige Sache ist es allemal.

Ironischerweise sind die (imo eigentlich edleren) intrinsischen Motive ziemlich vor die Hunde gegangen, weil sie allzu oft über den Weg "self empowerment" krebsartig zu richtig asozialem Verhalten führen.

Da ist es fast schon besser, man tut etwas, um zu beeindrucken, da ist zumindest noch ein Minimum an Bewusstsein sozialer Interaktion inklusive.
 
t niemand beschäftigt, außer den Nerds. Auf der Pitti Uomo mag das zutreffen - aber nicht im Daily Life. Daher halte ich es für absurd dass man in der heutigen Zeit damit posen kann...oder dass es irgendjemand macht um damit zu posen...
Das kommt glaube ich auf die jeweilige Zielgruppe an. Erinnert mich an einen Faden im Uhrforum zum Thema "Wer in eurem Bekanntenkreis trägt Uhren die mehr als 5.000,- Euro kosten?". Wenn ich Krankenpfleger bin und mein Bekanntenkreis überwiegend aus Menschen mit ähnlichen Einkommensverhältnissen besteht wohl kaum jemand. Bin ich niedergelassener Arzt und bewege mich überwiegend in meiner Blase vermutlich fast alle (jedenfalls kenne ich keine Ärzte, bei denen das anders wäre). Die Leute, bei denen ich geöffnete Knöpfe wahrnehme, sind aber ziemlich verschieden. Der letzte Fall war ein insgesamt eher bieder wirkender politischer Spitzenbeamter Mitte / Ende 50, da war ich dann schon überrascht.

Und zum Thema form follows function: Nur bedingt dünnes Eis im sartorialen Terrain, da zumindest irgendwann einmal nahezu alles auch hier einen praktischen Sinn hatte - das zeigt ja gerade der sehr interessante Hinweis von @Nikolaus Haus auf "Surgeon's Cuffs", den ich bislang noch nicht kannte.

PS: Dass das Stilmagazin eine weitgehend lmao-, lol-, imho-, rofl- und wasauchimmer-freie Zone ist finde ich eher begrüßenswert.
 
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