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Man sollte in diesem Zusammenhang auch nicht die Meerschweinchensteuer vergessen. Dann bleiben von 10 Euro nur 8,40 übrig. Die Differenz nimmt der Staat ein.
 
Finde diese Art von Versandkosten-Aufschlägen auch etwas unseriös. Erinnert an die vielen Händler auf eBay, die einerseits mit niedrigeren Preisen als die Konkurrenz werben, und dann über das Porto einen Teil der Marge reinholen wollen...Porto ist in meinen Augen zweckgebunden; da kann u.U. noch etwas für Verpackung anfallen, aber ganz sicher nicht das Doppelte vom Post-Preis.
 
Man sollte in diesem Zusammenhang auch nicht die Meerschweinchensteuer vergessen. Dann bleiben von 10 Euro nur 8,40 übrig. Die Differenz nimmt der Staat ein.
Klugscheissermodus an: Nicht ganz, die Postleistung ist ohne Umsatzsteuer. Beim DHL Paket bis 10 Kg also keine Umsatzsteuer. Bei DPD, Hermes und Konsorten schon!
Aber zutreffenderweise dürften die 10 EUR Umsatzsteuer enthalten. Es dürfte dann ein Verlustgeschäft sein, in der Rechnung des Händler 4,99 EUR für DHL Versand anzugeben. Denn dann müssen davon tatsächlich 19 % abgeführt werden, obschon die DHL 4,99 quasi netto sind.
 
Ob jetzt die Versandkosten noch der Steuer für MJ unterliegen, weiß ich nicht. Vielleicht ist das auch ein Durchreichposten.

Ich find 10 € für Versandkosten nur sehr teuer. Klar habe ich das beim Bestellvorgang akzeptiert. Aber ich dachte, dass es sich um standardmäßigen Expressversand handelte. War aber laut Label DHL Normalversand (der aber trotzdem sehr schnell hier war).

Vielleicht liest ja jemand von MJ hier mit und nimmt es als Anstoß. Ansonsten bin ich zufrieden und möchte gar nicht gegen den Shop schießen etc.
 
Klugscheissermodus an: Nicht ganz, die Postleistung ist ohne Umsatzsteuer. Beim DHL Paket bis 10 Kg also keine Umsatzsteuer. Bei DPD, Hermes und Konsorten schon!
Aber zutreffenderweise dürften die 10 EUR Umsatzsteuer enthalten. Es dürfte dann ein Verlustgeschäft sein, in der Rechnung des Händler 4,99 EUR für DHL Versand anzugeben. Denn dann müssen davon tatsächlich 19 % abgeführt werden, obschon die DHL 4,99 quasi netto sind.

Es ging nur darum, was netto für den Händler übrig bleibt. Der Shop wird wahrscheinlich einen Rahmenvertrag haben und zahlt dann ohnehin nicht den Endverbraucherpreis von 4,99 etc.

Als Gewerbetreibender zahlt man grundsätzlich Umsatzsteuer auf die Tarife. Klugscheissermodus aus.
 
Hast du schon mal einen Business betrieben und selber Pakete gepackt? Der Gesamtaufwand ist ziemlich sicher größer als 10 Euro (bekommt man nur im hohen Durchsatz mit billigen Arbeitskräften niedriger).
Du könntest stattdessen fragen "Wie finanziert Michael Jondral das Gehalt seiner Mitarbeiter, seine Ladenmiete, seine Vorfinanzierungskosten, seine Einkaufsreisen zum Aussuchen nach Italien, den Betrieb seiner Online-Plattform und darf er auch selber einen Lebensunterhalt verdienen?". Du kannst natürlich zu Recht der Ansicht sein "nicht von meinem Geld". Dann solltest du aber deine ESTs selber bedrucken und handrollieren, weil die Materialkosten dafür sicher nicht mehr als 2 Euro betragen. Und wenn du dann mal deine Arbeitszeit in irgendeiner vernünftigen Einheit kalkulierst, wirst du erkennen, dass alle ESTs von Michael Jondral dich Meilen billiger kommen...
Die Antwort schießt aber über das Ziel hinaus, denn die berechtigte Erwartung ist, dass die Kosten für Online-Plattform, Ladenmiete etc. in die Produktpreise eingerechnet sind.

Bei Versandkosten kann man da immer geteilter Meinung sein, klar ist neben der Portoauslage auch der Versandkarton und die Packarbeit ein Kostenfaktor.

Der "brick and mortar"-Laden berechnet umgekehrt ja auch keinen "Ladeninfrastrukturaufschlag", weil er besser gelegen und hübscher eingerichtet ist, als das Logistikcenter am Autobahnring, genauso kann man Versand insgesamt einkalkulieren.

Die gute Nachricht ist: Der Kunde zahlt den Versand sowieso. Entweder durch den (höher als "nötigen") Kaufpreis oder durch extra Zahlung von Versandkosten. Der Unterschied ist nur, dass Versandkosten bei Vollpreiskalkulation stärker unter den Kunden sozialisiert werden. Am besten sieht man das bei Amazon: Da die wegen der Buchpreisbindung nicht billiger verkaufen können, gibt es den kostenlosen Versand ohne Wertgrenze für Bücher (einschließlich eines Reclam-Hefts) als versteckten Rabatt und eben erst ab 29 EUR (?) bei andern Sachen.

Bei Jondral sieht man das auch deutlich: Ab 50 EUR ist es versandkostenfrei, was ich bei einem Premiumanspruch auch irgendwo erwarte: Ist halt wie bei Ryanair vs. Lufthansa, bei ersteren zahle ich jedes Fuzzelchen extra, bei letzteren kann ich mir beim Check-in den Sitzplatz ohne Extragebühr aussuchen (auch wenn es meist an vorreservierten anderen Plätzen scheitert). Dass er bei unter 50 EUR-Bestellungen was extra nimmt, finde ich jetzt nicht so verwerflich - regulär verkauft der ja kaum etwas, das billiger ist, unter 35 EUR für ein Paar Strümpfe findet sich da mE kaum was. Von denen kann man ja dann zwei kaufen und beim Einstecktuch für 49 EUR einfach noch eine Packung Nudeln für 10 mitbestellen, dann hat man statt der Versandkosten noch was zum Essen.

Dass er keine Lust hat das 16,90-Sale Einstecktuch, an dem er vermutlich eh nichts mehr oder kaum was verdient, für die reinen Portokosten zu verschicken, kann ich ehrlich gesagt verstehen.

Ich rege mich auch gerne mal emotional über sowas auf, aber mit etwas Abstand sind 10 EUR erstens zwar teuer aber noch im Rahmen (Ware raussuchen, Paket packen, adressieren und frankieren kostet bestimmt 5-10 Minuten - in diesem Fall vermutlich nicht im Fullfilment Center mit Billigstarbeitskräften -, etwas Verpackungsmaterial, einen Umschlag oder Karton, der bei ihm auch kein Polsterkuvert aus dem 100er Pack von Rudi's Restrampe sein wird, da sind 5 EUR schnell beieinander) und zweitens wenn es nur unter 50 EUR Warenwert anfällt, schon sehr nachvollziehbar.
 
Als Gewerbetreibender zahlt man grundsätzlich Umsatzsteuer auf die Tarife. Klugscheissermodus aus.

ich kenn mich steuerrechtlich zu wenig aus. Aber grundsätzlich ist doch nach § 4 Nr. 11b UStG Porto (und eben Pakete bis zu einer bestimmten Größe) bei der Post (und nur bei dieser) umsatzsteuerfrei. Ob ich das als Gewerbetreibender kaufe oder nicht ist mal grundsätzlich irrelevant (Ausnahme für individuelle Preise vorhanden). Wenn ich dann einem Kunden Versandkosten in Rechnung stelle, muss ich natürlich Umsatzsteuer auch auf den Versand ausweisen. Weil ich ja eine Leistung erbringe.
 
ich kenn mich steuerrechtlich zu wenig aus. Aber grundsätzlich ist doch nach § 4 Nr. 11b UStG Porto (und eben Pakete bis zu einer bestimmten Größe) bei der Post (und nur bei dieser) umsatzsteuerfrei. Ob ich das als Gewerbetreibender kaufe oder nicht ist mal grundsätzlich irrelevant (Ausnahme für individuelle Preise vorhanden). Wenn ich dann einem Kunden Versandkosten in Rechnung stelle, muss ich natürlich Umsatzsteuer auch auf den Versand ausweisen. Weil ich ja eine Leistung erbringe.
Ist jetzt auch nicht mein Gebiet, aber wenn ich heute schon kein IPR ins Feld führe, halt mal USt: Ich meine, dass man den Betrag nur dann USt-frei weiterreichen kann, wenn die Leistungsbeziehung zwischen dem dritten Dienstleister und dem Kunden besteht und man sozusagen nur in Vorlage gegangen ist. Das ist zB. bei Gerichtskosten so, nicht aber bei Porto o.ä.. Grundsätzlich betrachtet das Steuerrecht, das was der Zivilrechtler als Auslagenersatz betrachten würde, als Teil der steuerbaren Vergütung.

Die Kontrollüberlegung, dass im Steuerrecht meistens das gilt, das dem allgemeinen Gerechtigkeitsempfinden des Zivilrechtlers widerspricht, wenn es die Staatseinnahmen erhöht, würde diese Sicht bestätigen. Wäre doch gelacht, wenn wir die Porti nicht durch die Hintertür noch USt-pflichtig bekommen .... Also, Händler anschreiben und ihn bitten, die Paketmarke selber kaufen zu dürfen ... ;)
 
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