Kleidung und Konventionen - "Der nackte Füße-Thread"

Du sprachst von den Vorurteilen von Leuten von unterkomplexer Denkart. Und ich denke auf diese könnten, sollten und müssten wir uns bei der Revolution als Primärziele konzentrieren.
Die überlasse ich Dir, zusammen sind wir unschlagbar. Ich sorge dann lieber hintergründig dafür, dass alle, die sich schon von sich aus forumsentsprechend anziehen wollen, das auch ohne unnötige Selbstverzwergung tun. Das liefert Dir dann das nötige Anschwellen des sartorialen Hintergrundrauschens, um mit der direkten Überzeugungsarbeit an der Basis weiter zu kommen. :) Wenn ich nicht ganz falsch liege, laufen Deppen immer gerne dem Momentum aktuell wahrgenommener Entwicklungen nach.
 
Merke: was Ferien für die Erstellung neuer Threads mit der Frage nach schönen glänzenden Anzügen, sind Feiertage für hochtrabende Grundsatzdiskussionen.
 
Ich frage mich gerade inwiefern die annahme das Anzüge oder Kombinationen das bekleidungstechnische Nonplusultra sind zeithistorisch tragbar ist? Ist der Anzug älter als die Sandale oder älter als das schlichte tshirt oder das einfache Hemd (älter als das tshirt und die kurze Hose wohl ja)? Warum sollte das tragen eines Anzuges in der Öffentlichkeit "besser" sein als das tragen eines Tshirts und Sandalen? Hat dies eine zeithostorische Begründung, weil dies immer schon Gemacht wurde? Eine subjektive Einschätzung wie sieht besser aus hilft ja nun nicht weiter, da basierend auf dieser wohl kaum der Versuch einer Allgemeingültigkeit Einschätzung/Empfehlung getroffen werden kann? Kurz gefragt: was macht in den Augen vieler hier das tragen eines Anzuges in privaten Situationen, zB. In der Stadt passender als eine Jeans und ein tshirt oder eine kurze Hose und ein tshirt?
 
Ohne es besser zu wissen macht es auf mich einen etwas Ignoranten Eindruck zu sagen das die Kleidung der Goths lediglich der Funktion dient Zusammengehörigkeit zu signalisieren. Diese klingt halt wie das gängige Vorurteil, dass der Anzug lediglich getragen wird weil man muss und um die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Schicht zu signalisieren.
 
..sind Feiertage für hochtrabende Grundsatzdiskussionen.
Und weiter geht's.

..was macht in den Augen vieler hier das tragen eines Anzuges in privaten Situationen, zB. In der Stadt passender als eine Jeans und ein tshirt ...

Angenommen ich muss heute den Rasen mähen und den Rasenmäher aus dem Winterschlaf befreien:
Also olle Klamotten an; später ist man dann auch wohl etwas verdreckt und müffelt (Öl + Benzin) ...

Weitere Annahme: Ganz kurz vor Ladenschluß fällt mir eine, ich brauch noch 'ne Tüte Milch.
Da habe ich dann auch kein Problem damit, in den ollen Plünnen einkaufen zu gehen.
Zum Zahnarzt würde ich aber nicht so.

Sartorielle Relativitätstheorie was wir hier betreiben.

Ergo: immer schön elastisch bleiben!
greets + schönes Wochenende
 
Da gibt's lustige Zwittersituationen: mit Kleinkind auf die Festliche Familienfeier. Du weißt Du musst Dich auch bei Tisch mit dem Kind beschäftigen, Du weißt das Kind isst eher... kreativ.
Bilanz so far: krawattenreinigung.de macht auch bei Grenadine einen Superjob (das war die Taufe), und diese 35-Euro-Reinigung in Frankfurt hat den Respoke-Anzug von Tom Reimer toll wieder hinbekommen (Hochzeit der Cousine)... Für einen runden Geburtstag hat dann einfaches Leinensakko mit Chino gereicht, unfallfrei. Ok, die Kinder sind auf den initial geputzten Schuhen rumgeturnt, aber das ist ja trivial. :D
 
Merke: was Ferien für die Erstellung neuer Threads mit der Frage nach schönen glänzenden Anzügen, sind Feiertage für hochtrabende Grundsatzdiskussionen.
Und das mit nackten Füßen als Ausgangspunkt. :eek: :)

Mich interessiert gerade bei so etwas Persönlichem wie Kleidung auch das laute Nachdenken darüber, was man tut, warum man es tut und wie das mit der Umwelt korreliert. Ein Forum mit Stil im Namen und einer Menge kluger Menschen vor den Tastaturen sollte mehr Gelegenheit zur Reflexion bieten als das Selfie im Spiegel, auch wenn das vielleicht vielen schon reichen mag. ;)

Man muss es nicht unbedingt in fremden Threads machen, aber in einem dedizierten Thread wird es interessanterweise selten wirklich diskutiert. Es wirkt anscheinend nur als Unterthema anderer Diskussionen. ;)

Ich frage mich gerade inwiefern die annahme das Anzüge oder Kombinationen das bekleidungstechnische Nonplusultra sind zeithistorisch tragbar ist? Ist der Anzug älter als die Sandale oder älter als das schlichte tshirt oder das einfache Hemd (älter als das tshirt und die kurze Hose wohl ja)?
Sartoriale Kleidung ist komplexere Kleidung, Proportionskonzept, Berechnungsmodelle, Farbkoordination. I.d.R. ist ein gewisses Maß an, nennen wir es mal intellektuelle Komplexität für den Menschen ein Gewinn, aber das kann auch meine subjektive Interpretation sein. Warum trägst Du Anzug und Krawatte? So lange tust Du es doch noch nicht, oder? Was hat Dich dazu bewogen?

Ohne es besser zu wissen macht es auf mich einen etwas Ignoranten Eindruck zu sagen das die Kleidung der Goths lediglich der Funktion dient Zusammengehörigkeit zu signalisieren. Diese klingt halt wie das gängige Vorurteil, dass der Anzug lediglich getragen wird weil man muss und um die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Schicht zu signalisieren.
Das ist ja auch kein Vorurteil, sondern bei vielen Menschen tagtäglich im Berufsleben gängige Verkleidungsrealität. Warum sollte das beim Goth anders sein? :) Aber ich glaube, da sollten wir einer Beurteilung eines entsprechenden Szenemitglieds nicht vorgreifen, um zu bestimmen, wer ignorant ist und wer nicht. :)
 
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