Ist schicke Kleidung out bei der Masse der Menschen ?

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ftfy. Nicht nett dass Du proteus in die Reihen der Dolchstößer schubst.

Um Missverständnissen vorzubeugen: Ich bin großer Fan von proteus (auch wenn ich nicht überall einer Meinung mit ihm bin. Vielleicht nicht mal meistens). Er hat in meinen Augen nur drei wirkliche Fehler:
1. Er hat nicht meine Größe.
2. Er will sich überwiegend nicht von seiner Kleidung trennen (aber egal wegen 1.).
3. Er lädt mich nicht zum Essen ein.

;)
 
Ach Nikolaus,

1. Das weiss ich gar nicht. Da meine Klamotten den meisten hier als zu weit erscheinen, passen sie dir vielleicht.
2. Meine Kleidung will ja auch keiner haben
3. Du hast noch nicht gefragt

Aber danke für dein Lob. Das ich Deutschland, zumindest als Lebensmittelpunkt, den Rücken gekehrt habe, hat ja einen Grund. Es gibt vieles Gutes in Deutschland, aber - fernab jeder Polemik - es zehrt derzeit überwiegend von dem Speck, den es sich durch unsere Vorgängergenerationen angefressen hat. Es kommt halt viel zuwenig nach. Deutschland sägt nicht den Ast ab, auf dem es sitzt - es fällt den Baum.

Und ich muss auch kein Lepra kriegen, um zu wissen, das mir das nicht gefällt. :cool:
 
Um noch mal auf das Thema Architektur zurückzukommen: Ich kenne ja einige Architekten und ich muss sagen, dass Architekten den mit Abstand schlechtesten Geschmack haben in meinem Bekanntenkreis. "Architektenhäuser", also Häuser wo Architekten machen dürfen, was sie wollen, sind unbewohnbar für Nichtarchitekten. Man braucht sich nur mal diese Architekturblog-wohnungen anschauen. Die kahlen Wände mögen ja schön aussehen, aber allein aus Gründen der Raumakustik kann in solchen Räumen keine Gemütlichkeit aufkommen. Es sei denn man findet den Marlene-Dietrich-Platz Berlin nachts um 3 im Winter gemütlich.

Das Problem ist die Herangehensweise. Architekten wollen es "schön" gestalöten. Ich neige dazu etwas "praktisch" haben zu wollen (meine Frau ist in diesem Sinne Architektin). Scott Adams hat sich mal Gedanken zur Funktionalität von Häusern gemacht (es gibt noch weitere Blogeinträge zu dem Thema) in denen ich mich in großen Teilen wiederfinde. Ein Bekannter hat ein "Fibonacci-Haus" gebaut, alle Zimmer bis auf eines je Etage sowie der Gesamtgrundriss und alle Fenster sind im Goldenen Schnitt.

Am Ende aber gehts wie meist ums Geld. Nur wenige bauen mit unbegrenzten Mitteln, strecken sich maximal für die eigenen vier Wände. Und dann geht es darum wie priorisiert wird: Architekt mit schönem Haus, oder "passt schon so"-Haus von der Stange und dafür 100 qm mehr Grundstücksfläche, oder 20 qm mehr Wohnfläche, oder geschmackvoll gestalteter Garten vom Landschaftsarchitekten.
 
1. Das weiss ich gar nicht. Da meine Klamotten den meisten hier als zu weit erscheinen, passen sie dir vielleicht.
2. Meine Kleidung will ja auch keiner haben
3. Du hast noch nicht gefragt

1. Du hattest hier mal was angeboten, Du Zwerg. Weit ist nicht mein Problem, ich bin aus dem SuSu-Alter raus, aber mit 52 und kleiner wird das nix.
2. Du solltest das mit den kragenlosen Hemden nicht verallgemeinern. ;)
3. Ich bin eher selten in London. Genauer gesagt vor über 10 Jahren zuletzt. Eventuell wird sich das in absehbarer Zeit ändern, dann quengel ich Dir einen heißen Hund aus den Rippen. Ich habe hinreichend wenig Stil um nicht auf eine Einladung zu warten sondern mich selber einzuladen. Laut und polternd halt. :)

Das mit dem Niedergang Deutschlands sehe ich (zugegebenermaßen wohl nicht von derselben Übersichtsposition wie Du) anders, das Problem ist nicht ein Baumfällen. Das Problem ist der Wuchs der Umgebungsvegetation. Schau Dich in asiatischen Schulen/Universitäten um und vergleiche das mit Deiner Schul/Unizeit. Holladiewaldfee. Da wächst eine Generation heran mit einer eisernen Lerndisziplin, hungrig auf den Erfolg weil sie dessen Auswirkungen unmittelbar spürt und das Ziel durch Hollywood&Internet vor Augen habt. Das ist wie Nachkriegsgeneration auf Speed. Da müssen wir uns warm anziehen, da reicht kein 750g (Harris!) Tweed...
 
Um noch mal auf das Thema Architektur zurückzukommen: Ich kenne ja einige Architekten und ich muss sagen, dass Architekten den mit Abstand schlechtesten Geschmack haben in meinem Bekanntenkreis. "Architektenhäuser", also Häuser wo Architekten machen dürfen, was sie wollen, sind unbewohnbar für Nichtarchitekten. Man braucht sich nur mal diese Architekturblog-wohnungen anschauen. Die kahlen Wände mögen ja schön aussehen, aber allein aus Gründen der Raumakustik kann in solchen Räumen keine Gemütlichkeit aufkommen. Es sei denn man findet den Marlene-Dietrich-Platz Berlin nachts um 3 im Winter gemütlich.


Na wenn das so ist, wie soll man gg. diese schlagkräftigen Argumente noch sagen?

Mal davon abgesehen das Einrichtung generell nur wenig mit Architektur zu tun hat.
 
Am Ende aber gehts wie meist ums Geld. Nur wenige bauen mit unbegrenzten Mitteln, strecken sich maximal für die eigenen vier Wände. Und dann geht es darum wie priorisiert wird: Architekt mit schönem Haus, oder "passt schon so"-Haus von der Stange und dafür 100 qm mehr Grundstücksfläche, oder 20 qm mehr Wohnfläche, oder geschmackvoll gestalteter Garten vom Landschaftsarchitekten.

Das mit dem Geld ist nunmal so und war nie anders. Ich hatte gerade ein Expose auf dem Tisch mit dem Einfamilienhaus, dass sich ein Architektenpaar gebaut hatte. Das Grundstück war kahl mit Gras und Beton bedeckt. Das Haus offenbar inspiriert von Neu-Jerusalem in Berlin.

Wenn ich durch Berlin Grunewald oder Dahlem gehe, sieht man ein paar Häuser, das sieht man sofort ohne aufs Klingelschild zu schauen: hier wohnen Architekten. Und schön ist das nicht.
 
Gerade in Deutschland zählt es wohl zu den populärsten Irrtümern, in Sternerestaurants müsse es zwangsweise formal und schick zugehen. Zum Glück taut Deutschland in dieser Hinsicht gerade ein wenig auf!
 
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