Internationale Top-Unis wirklich besser als Deutsche?

Ein gutes Buch hierzu ist "Black Swan" oder "Fooled by radomness"
 
Das Problem ist dabei, dass solche Untersuchungen schon daran scheitern müssen, dass wirklich hochentwickelte Handelsstrategien intransparent sein müssen, wenn sie Erfolg haben sollen. Alles was zu transparent ist, würde der Markt schnell ausarbitrieren.

Jeremy Irons hat es in "Margin Call" schön auf den Punkt gebracht: "There are three ways to make a living in this business: be first, be smarter, or cheat." Was er noch vergessen hat: "or simply be lucky." Nummer 1 hat auch schon viel mit Glück zu tun, Nummer 2 mit Intellekt. Weiter sagte er was in der Art: "We don't cheat. But though I like to believe we have some pretty smart people gathered here, I'd always prefer to be first."

Ex post behauptet natürlich jeder, dass seine Strategie unschlagbar war, ein kleiner Teil hat damit im Zweifel auch recht, aber die meisten haben schlimmstenfalls beschissen, waren einfach nur die ersten oder hatten vor allem Glück. Genauso gibt es Leute, die obwohl sie ziemlich smart waren nicht nur kein Glück hatten, sondern bei denen auch noch Pech dazu kam, wie Jürgen Wegmann es formulieren würde.

Es ist schon ironisch, dass die Trading Desks, die ja eigentlich nur eine Art Annexgeschäft zum Investment Banking waren, seit den 80ern so explodiert sind, dass sie heute das Bild der Branche prägen.

Ein gutes Buch hierzu ist "Black Swan" oder "Fooled by radomness"

Taleb, seine Arbeiten/Paper sind ein Teil meiner Quellen.
Taleb ist übrigens ein schönes Beispiel für eine smarte Strategie. Der hat ja einfach ausgenutzt, dass die meisten Menschen wie psychologisch bekannt ist, relativ wenig über Eintrittswahrscheinlichkeiten von positiven oder negativen Ereignissen nachdenken, aber massiv über die Folgen. Deswegen kam er zu dem Ergebnis, dass deep-out-of-the-money-Derivate meist unterbewertet sind und hat die tonnenweise gekauft. Bei den meisten hat er halt verloren, aber bei denen wenigen, bei denene es geklappt hat, hat er es wett gemacht. Ein schönes Beispiel für eine smarte Strategie. (Dito übrigens ein zweites Buch zu schreiben, in dem im Prinzip nichts anderes drin steht als im ersten ... ich habe Black Swan auch gekauft, hätte ich mir aber sparen können ...)
 
Ich bin der Meinung, dass die Untersuchungen nicht daran scheitern müssen, sondern sogar hervorragend funktionieren. Warum? Solange es "legal" vorgeht, sind für jeden Marktteilnehmer alle Marktinformationen gleichermaßen zugänglich. Die eigene Strategie und die Antizipierung der gegnerischen, sind ja auch nur durch die Informationen möglich. Also ja, der Markt soll sich ja so schnell wie möglich immer austarieren. Das Aushebeln über einen sehr langen Zeitraum oder um kurzfristig massive Vorteile zu generieren ist öfter mal einfacher Betrug.

Ein weiterer Vorteil der Untersuchungen liegt darin, dass diese bereits Geschehenes analysieren können, ein riesiger Vorteil im Vergleich zum Versuch der Vorhersage, so kriegt man die Parameter raus, die eben zu Glück und Pech geführt haben.

Taleb's Strategie war halt eine Rechnung die keiner vorher gemacht hatte, weil er Parameter (die allen zugänglich war) in einen neuen Kontext gestellt hat. Das führt solange zu Gewinn bis Andere verstanden haben, wie es funktioniert. Das ist fair und clever, der Erfolg ist gegönnt. Wenn er Informationen als Grundlage gehabt hätte, die eben nicht allen zugänglich gewesen wären, dann ist's Betrug.

Wie gesagt, das ist eine Strategie und war in dem Ausmaß auch wieder eine Seltenheit. Wenn man u.A. seine Paper liest, erkennt man aber, das die meisten Extrema Großgewinne/Verluste ein Akt des Zufalls sind, weil die Informationsmenge einfach zuviel ist.

Natürlich stellt der Glückliche sich hin und meint das es seine Kompetenz war, schlimmer ist jedoch, das viele es unreflektiert auch noch glauben, aus den selben Gründen mit dem man den Unglücklichen als Verlierer verdammte.
 
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