Hochzeit für Anfänger in Sachen stilvolle Garderobe

Jörge

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Hallo, ein alter Freund heiratet in 2 Wochen.

Normalerweise kein Problem für mich, für einen Abend etwas chices aufzutragen. Aber in diesem Fall wird über 3 Tage auf einem Anwesen gefeiert, und es ist eher betuchtes Publikum anwesend.

Ich war bis vor kurzem noch Student und eher selten mal im Anzug. Entsprechend dünn sieht es in dem Bereich in meinem Kleiderschrank aus.

In dem Programm wird der Dresscode für die Abende wie folgt angegeben:

1 x Business Casual
1 x Jacket, Smart Casual
1 x Formal, Black Tie optional

Ich habe mal geschaut, was mein Kleinderschrank so hergibt.

2, 3 nette Sachen habe ich doch darunter:
Ich habe ein herrliches, maßgeschneidertes Sakko aus dunkelbraunem Samt (Scabal).

Außerdem ein eher sportliches, mittelblaues Sakko mit gröberem, festerem Stoff, auch maßgefertigt.

Mein 3tes und letztes Sakko ist schlicht schwarz, man merkt es ihm aber durchaus an, dass es eher günstiges Fabrikat ist (für 100 € bei Kaufhof mal besorgt).

An Stoffhosen habe ich in bester Quali nur Anthrazit und Schwarz.

Schuhe habe ich gute schwarze Business-Schnürer. Überlege jetzt marineblaue etwas legerere Lederschuhe als anderes Paar extra zu besorgen - vielleicht für eine Kombo mit dem blauen Sakko und den anthrazitfarbenen Stoffhosen oder grauen Jeans?

Ob das dann als smart casual durchginge?

Ich bin jetzt ehrlich gesagt etwas überfordert mit den feinen Unterschieden, die zwischen smart casual und business casual wohl sein mögen...

Irgendwie muss ich für den dritten Abend noch etwas zaubern.

Außerdem frage ich mich zu guter Letzt, ob das dunkelbraune Samt-Sakko mit schwarzer hose und schwarzen Schuhen für die formale Hauptfeier gut getragen werden können...

Für Eure Einschätzung wär ich sehr dankbar!
 
… etwas chices …

Entschuldige, ich musste grinsen. Das ist wohl einer der ganz seltenen Fälle, in denen sich die eingedeutschte Schreibweise («Schickes») als vorteilhafter erweist. ;) Ach ja, entschuldige: Herzlich willkommen hier! :)

In dem Programm wird der Dresscode für die Abende wie folgt angegeben:

1 x Business Casual
1 x Jacket, Smart Casual
1 x Formal, Black Tie optional

Das kann so ziemlich alles heissen. :rolleyes: Wenn das Publikum wirklich «eher betucht» ist, würde ich mir für den letzten Abend sicherlich mal einen Smoking zulegen. Die beiden «Casual»-Varianten sind ziemlich beliebig interpretierbar. Sicherlich gut fährst du, wenn du einmal im blauen Blazer und den grauen Tuchhosen erscheinst (mit schwarzen Schnürschuhen, weissem Leinen-Einstecktuch und einer netten Krawatte). Für den verbleibenden Abend könntest du an sich den braunen Samtanzug anziehen, aber der wird wohl eher zu warm sein. Wenn du Pech hast, fällst du zudem mit diesem Anzug vom Formalitätsgrad her gegenüber den anderen ziemlich ab. Was passen könnte, wäre der blaue Blazer mit einer hellbeigen Chino. Auch sportlich, aber sehr bewährt. Keine Jeans, keine schwarzen Hosen. Mehr kann ich dir als Noch-fast-Anfänger auch nicht sagen. :)
 
1 x Formal, Black Tie optional

Das heißt meiner Ansicht nach Frack oder, für den der keinen hat Smoking, wäre aber eher die strenge Auslegung. Du wirst also nicht darum herum kommen einen Smoking oder Frack zu kaufen oder zu leihen, wobei ich den Smoking bevorzugen würde. Wenn das nicht geht, ginge ganz zur Not ein schwarzer/anthrazit (keine Nadelstreifen) Anzug mit silbergrauer krawatte und weißem Hemd für den dritten Abend
 
Ich frage mich ja immer, was "Business casual" eigentlich sein soll?
Für mich gibt es "Business" ODER "Casual" und diese dann in verschiedenen Abstufungen.

Im Allgemeinen stimme ich meinem Vorschreiber (Tryphon Tournesol) zu:
Business Casual würde ich mit einer gehobenen Kombi lösen, also Tuchhose, Sakko und Krawatte. Smart Casual mit Chino, Sakko und Krawatte optional. Formal ist natürlich sehr eingeschränkt. Bevor du dir extra irgendwelche casual Schuhe kaufst, würde ich dir raten das Geld lieber in einen abendtauglichen Anzug (dunkelblau oder dunkelgrau) zu investieren.
 
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Das heißt meiner Ansicht nach Frack oder, für den der keinen hat Smoking, wäre aber eher die strenge Auslegung. Du wirst also nicht darum herum kommen einen Smoking oder Frack zu kaufen oder zu leihen, wobei ich den Smoking bevorzugen würde. Wenn das nicht geht, ginge ganz zur Not ein schwarzer/anthrazit (keine Nadelstreifen) Anzug mit silbergrauer krawatte und weißem Hemd für den dritten Abend

Smoking geht definitiv, aber wenn bei "Formal, Black Tie optional" (wie blöd, was soll ein optionaler Dresscode bedeuten?) einer im Frack kommt, dann falle ich vom Glauben ab. Natürlich schließt der Dresscode den Frack offiziell mit ein, aber bei dem genannten Gesamtrahmen scheint das Paar nicht sonderlich viel Ahnung von formalen Hochzeiten zu haben ("Business Casual", "Smart Casual"???), da trägt gewiss keiner der Gäste einen Frack.

Welchen finanziellen Rahmen hat sich der Threadersteller denn gesetzt?

Das braune Samtsakko (kein Anzug, Tobias!) ist keine festliche Kleidung, das kann im Schrank bleiben. Die schwarze Hose auch. Ich würde zum ersten Termin Blau-Grau tragen (Krawatte nach Wahl), zum zweiten Termin denselben Blazer mit einer knalligen Hose kombinieren (rot? gelb? grün? Es ist Sommer!) und für den Abend einen Smoking mit passendem Hemd (Kentkragen!), Smokingknöpfen (kein Frackhemd) und selbst zu bindener Schleife anschaffen. Damit stehst Du definitiv gut da und musst nicht zu viel kaufen.
 
Ich bin jetzt ehrlich gesagt etwas überfordert mit den feinen Unterschieden, die zwischen smart casual und business casual wohl sein mögen...

Diese "Dresscodes" gibt es offiziell nicht, sie sind eine Erfindung des jüngeren Studenten- und Beraterumfelds, um irgendwie den Spagat zwischen "Krawatten sind doof" und "wir wollen aber fein aussehen" abzudecken. Heraus kommen meist fade, eintönige schwarze Anzügemit weißem Hemd, aber ohne Krawatte. Wie ein Oberkellner auf dem Nachhauseweg.

Bei den Schuhen solltest Du die "Business Schnürer" (bitte verwende diese schreckliche Wortschöpfung nie, nie wieder, ok?) ordentlich pflegen und ein zweites, formaleres Paar in Schwarz dazukaufen. Grundsätzlich gerne auch Braun aber für abends nicht geeignet (trotz "Smart Casual" Deppendresscode).

Die Idee mit den blauen Schuhen solltest Du begraben, das ist Geldverschwendung.
 
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Smoking geht definitiv, aber wenn bei "Formal, Black Tie optional" (wie blöd, was soll ein optionaler Dresscode bedeuten?) einer im Frack kommt, dann falle ich vom Glauben ab.

Wir lesen das glaube ich unterschiedlich. Das optional bezieht sich mMn nur auf den Smoking. Also Dresscode ist formal (also white tie wie der Franzose sagt), als Option wird Smoking gegeben.

Da lohnt es sich wohl beim Brautpaar nachzufragen.

Diese neudeutschen Worte Smart, business und Casual können wohl nicht exakt einem Dresscode zugeordnet werden, nach den Zusatzinformationen, die Du gibts würde ich auf Cordpeople Outfit tippen http://www.youtube.com/watch?v=Pe-DVPi2tgQ passt auch zum formal Dresscode am letzten Abend. Ich selbst würde eine klassische zurückhaltende Kombination wählen, also keine knalligen Farben. Wenn man sich nicht sicher ist, sollte man nicht noch extra auffallen.

Im übrigen wird in der Regel niemandem der Kopf abgerissen, wenn man nicht vollumfänglich im Dresscode auftaucht, wenn man es sich nicht leisten kann, so lange man nur erkennt, dass der Gast sich Mühe gegeben hat. Nur ist es eben schöner sich an den Code zu halten.
 
Diese "Dresscodes" gibt es offiziell nicht, sie sind eine Erfindung des jüngeren Studenten- und Beraterumfelds, um irgendwie den Spagat zwischen "Krawatten sind doof" und "wir wollen aber fein aussehen" abzudecken. Heraus kommen meist fade, eintönige schwarze Anzügemit weißem Hemd, aber ohne Krawatte. Wie ein Oberkellner auf dem Nachhauseweg.

Also ich würde vermuten, dass Business Casual ein Hemd, eine Chino und irgendeine Form von Kleidung dadrüber, wie zum Beispiel ein Oddjacket, ein Pullover oder Cardigan involviert, während Smart Casusal weniger legere ist und definitiv ein Jacket, eine Krawatte und eine Hose mit Bügelfallte involviert.

Aber das ist rumstochern im Nebel; Beethoven hat recht damit, dass diese Dresscodes nicht wirklich definiert sind.
 
Da sich die Einladung wie gewollt und nicht gekonnt liest, würde ich gezielt nachfragen was erwartet wird.

Alles andere ist bei diesen Formulierungen Kaffeesatz.

Ansonsten denke ich bist du mit Beethovens Ratschlägen allerbestens bedient.
 
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