Helmuts Mädchen will sparen

Da Sie ja schon selber mit "Gegenwind" wegen Ihrer Aussagen rechnen spar ich mir das jetzt bis auf einen kleinen Kommentar.
Ich finde die Wiedervereinigung ist bei allen Kosten die sie verursacht hat unbestritten ein Segen und hat ein faschistisches Unrechtregime beendet. Dafür zahl ich dann gerne.

Ansonsten hoffe ich, Sie werden von niemandem zerstückelt :)

Schöne Grüße

das finde ich denen gegenüber, die tatsächlich unter dem Faschismus leiden mußten ziemlich daneben.
 
Ich glaube nicht, daß es etwas bringt, sich über die Nuancen von totalitären Regimes in diesem Rahmen zu streiten. Das wäre zuviel der Ehre und es sind dies die menschenverachtenden Träger dieser Systeme einfach nicht wert.

Zur Wiedervereinigung kann man objektiv der Meinung sein, das wäre auch besser gegangen. Angesichts des zeitlichen Druckes, des Zusammenbruchs des wirtschaftlichen Absatzraumes und der beispiellosen Situation (ich weiß, das sind bekannte Rechtfertigungen) relativiert sich aber manche Kritik.

Oder verschiebt sich: Warum gab es zwar ein extra Ministerium, aber keine Pläne in den Schubladen? Für mich ist die Antwort klar: Weil die Wiedervereinigung eigentlich alle Politiker nicht interessiert hat. Das war nur noch Thema von Sonntagsreden. Bei allen Parteien. Wer die Forderung nach Wiedervereinigung (und zwar ohne Beharren auf irgendwelchen Grenzen) aufrechterhielt, war ein Fascho.

Zu dieser Kritik kommt eine weitere: Die an der erstaunlichen Blindheit der Politiker. Die sahen aber nur das, was sie sehen wollten. Das war aber nicht die Realität eines total abgewrackten Staates mit längst verfrühstückter wirtschaftlicher Substanz, sondern das, was der eigenen politischen Meinung entsprach. Die Nachrichtendienste waren an dieser Unkenntnis unschuldig. Mir hat ein BND-Mitarbeiter auf hartnäckigstes Nachfragen bei einem Vortrag in kleiner studentischer Runde mal als äußerste Konzession an die dienstrechtliche Loyalität gesagt, daß man dereinst, wenn die Archive geöffnet seien, würde feststellen können, daß die nachrichtendienstlichen Berichte so weit von der Wirklichkeit nicht entfernt gewesen seien.

Trotz all der Probleme ist es mir so allerdings immer noch lieber, als wenn wir sie nicht hätten.

Grüße Zieten
 
das finde ich denen gegenüber, die tatsächlich unter dem Faschismus leiden mußten ziemlich daneben.

Ich auch...

Für mich ist ein kommunistisches Regime als faschistisch zu bezeichnen. Aber ich bin da kein Experte...

In der Tat hatte das Ganze mehr faschistische, als kommunistische Züge.

...und außerdem ist es sachlich falsch. Ich werde mich hier nicht weiter einmischen, empfehle aber für einen klareren begrifflichen Blick
eine kurze Lektüre: http://de.wikipedia.org/wiki/Faschismustheorie#Definitionen_des_Faschismusbegriffs
 
... 2 Punkte die mir immer wieder auffallen:
- Die einfach unbezwingbare "Logik" das die PKV das Gesundheitssystem finanzieren würde ... ohne dabei auch nur im Ansatz zu erwähnen das es diese Möglichkeit nur gibt weil vorher eine Auslese der Versicherten bei der PKV getroffen wird ...
- ... wir haben so ziemlich das teuerste Gesundheitssystem der Welt und es werden die höchsten Pharmapreise erzielt. ... Wir ersticken m.M.n. einzig und allein an Lobbyismus der jede effektive Veränderung verhindert. ...

Das sind 2 wichtige Punkte, die ich genau so sehe.

Von dem Privatkrankenversicherten selbst zieht sich keiner den Schuh an, dass er seinen günstigen Privatbeitrag nur dadurch erreicht, dass er aus einer Solidargemeinschaft austritt und die Kranken einer Zwangsgemeinschaft von "Leistungsschwächeren" zur Last legt.

Grüße
Günter
 
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