Hat sich im Zuge der Snowden-Enthüllungen euer Nutzerverhalten geändert?

Na wie gut das die letzten 50Jahre Spionage weitgehend geheim blieben...

In der Vergangenheit war das, was man gemeinhin unter "Spionage", "Bespitzelung", "Abhörung" versteht, immer ein Angriff auf konkrete, einzelne, scharf abgegrenzte Ziele.

Beides ist nicht ganz richtig. Einfach mal einen Historiker fragen ;): http://www.zeit.de/politik/deutschland/2013-10/nsa-uerberwachung-merkel-interview-foschepoth

Hier noch der Buchtitel: http://www.v-r.de/de/title-0-0/ueberwachtes_deutschland-1007436/
 
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Das ist mir klar, war auch vereinfachend ausgedrückt um den Beitrag kurz zu halten. Aber danke für den Hinweis.

Was viele nicht verstehen ist, dass es einen großen Unterschied macht, ob ich eine Person habe, und dann Mittel zielgerichtet einsetze, um die Kommunikation und Handlungen der Person ausspähe oder ob ich ohne Anlass sämtliche Informationen sammle und dann ohne einen konkreten Verdacht gegen eine konkrete Person habe, mit Algoritmen und Statistik diese Daten auswerten, um rauszufinden wer sich nicht normgerecht verhält.

So ähnlich wie Rasterfahndung, nur um Größenordnungen ausgefeilter und effizienter. Und zudem nicht anlassbezogen, sondern permanent etabliert.
 
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Das ist mir klar, war auch vereinfachend ausgedrückt um den Beitrag kurz zu halten. Aber danke für den Hinweis.

Was viele nicht verstehen ist, dass es einen großen Unterschied macht, ob ich eine Person habe, und dann Mittel zielgerichtet einsetze, um die Kommunikation und Handlungen der Person ausspähe oder ob ich ohne Anlass sämtliche Informationen sammle und dann ohne einen konkreten Verdacht gegen eine konkrete Person habe, mit Algoritmen und Statistik diese Daten auswerten, um rauszufinden wer sich nicht normgerecht verhält.

So ähnlich wie Rasterfahndung, nur um Größenordnungen ausgefeilter und effizienter. Und zudem nicht anlassbezogen, sondern permanent etabliert.

Da würde ich auch noch mal in Foschepoths Buch schauen. Die flächendeckende Kommunikationsüberwachung war seit Beginn des Kalten Kriegs ein Grundprinzip der Geheimdienste. Ich sehe es aber auch so, dass die aktuellen technischen Entwicklungen quantitativ neue Dimensionen eröffnen.
 
Das zeigt wirklich nur, dass du von dem Thema keine Ahnung hast. Ist nicht boese gemeint, aber aus den Beitragen von dir hier geht hervor, dass du das einfach nicht abschaetzen kannst. Ich weiss z.B., dass Virologie ein heisses Thema ist und ich da im Zweifelsfall vorsichtig bin, mehr aber nicht, weil ich mich in dem Thema einfach nicht auskenne. Du scheinst genauso wenig ueber digitale Themen zu wissen. Dann finde ich den Schluss aber recht fatal, es aus mangelnder Kenntnis nicht ernst zu nehmen.
Mir schwebt da das Bild eines spaetmittelalterlichen Infanteristen vor Augen, der sich lachend vor jemanden mit einem Gewehr stellt, weil er nicht versteht, dass die Waffe, in deren Lauf er sieht, gefaehrlicher als jedes Messer ist.
Ok. Welche meiner Aussagen ist falsch.

- es gibt für den privaten Haushalt aktuell keine technischen Mittel sich vor digitaler Überwachung durch offizielle Geheimdienste zu schützen. (Sofern man entsprechend am Netz angebunden ist)

- seit Jahren über Jahren nutzen Geheimdienste alle technischen Mittel um zu überwachen.

- gerade kostenlose Dienste sammeln gerne Daten über User.

Ernst nehme ich das Thema schon. Den Hype, die Überraschung und der Gedanke das man sich mit ein paar Klicks vor Überwachung schützen kann - kann ich nicht ernst nehmen. Die Angst die manche an den Tag legen das sie urplötzlich auf einmal überwacht werden übrigens auch nicht.

Und nochmal ganz klar, ich habe weder genaue technische Kenntnisse darüber, noch Verwandte beim Geheimdienst. Es ist einfach nur meine Meinung.
 
Ok. Welche meiner Aussagen ist falsch.

- es gibt für den privaten Haushalt aktuell keine technischen Mittel sich vor digitaler Überwachung durch offizielle Geheimdienste zu schützen. (Sofern man entsprechend am Netz angebunden ist)

- seit Jahren über Jahren nutzen Geheimdienste alle technischen Mittel um zu überwachen.

- gerade kostenlose Dienste sammeln gerne Daten über User.

Ernst nehme ich das Thema schon. Den Hype, die Überraschung und der Gedanke das man sich mit ein paar Klicks vor Überwachung schützen kann - kann ich nicht ernst nehmen. Die Angst die manche an den Tag legen das sie urplötzlich auf einmal überwacht werden übrigens auch nicht.

Und nochmal ganz klar, ich habe weder genaue technische Kenntnisse darüber, noch Verwandte beim Geheimdienst. Es ist einfach nur meine Meinung.

Ich widerspreche vielen der Aussagen gar nicht, aber du verkennst die technische Situation und unterschaetzt die damit einhergehende Gefahr, auf Grund der scheinbaren Unkenntnis der Moeglichkeiten. Von den Privatunternehmen, ist Google das wahrscheinlich am gefaehrlichsten, weil es im Zweifelsfall deinen kompletten Verlauf mit anderen Daten, wie Kontakten, Kalender, Bewegungsprofile etc. verknuepfen kann. Von diesen Diensten kannst du dich befreien, indem du auf sie verzichtest.

Bei systematischer Ueberwachung von Staaten durch die Manipulation JEDER Schicht im Netzwerksystem existiert bereits eine Totaluebrwachung jeglicher, digitalen Handlungen - potenziell egal ob mit dem Internet verbunden, oder nicht. Was bereits schon ueblich ist: dass jedwede Netzwerkaktivitaet gesehen und gespeichert werden kann. Das ist per definitionem Totalueberwachung. Das ist etwas anderes als die Ueberwachung einzelner Personen. In dieser Dimension stand die Ueberwachung schon lange im Raum, die Dreistigkeit war aber selbst in Fachbereichen so nicht vorhersehbar. Das, was gerade bereits seit Jahren laeuft, ist mit dem vergleichbar, was die Stasi machen wollte - wofuer sie aber noch keine Mittel hatte. Der einzige Unterschied liegt darin, dass das Stasimaterial politisch verwertet wurde. Es braucht also nur einen (leichten) politischen Schwenk, und die bereits vorhandenen Daten koennen sofort genuetzt werden, um politische Profil (fast) jeder Person zu erstellen, sie zu kategorisieren und dementsprechend Massnahmen einzuleiten (total unrealistisch). Das ist kein Sci-Fi, mit einem ausreichenden Budget und vll. 500 Mitarbeitern, koennte man so eine Datenauswertung in ca. einem halben bis ganzen Jahr realistisch gesehen direkt implementieren.

Was du siehst ist: wenn sie wollen, koennen sie dir nachspionieren. Die Wahrheit ist: es wird schon so flaechendeckend spioniert, dass ich jetzt bereits ein Profil von dir aus vergangenen Jahren zusammensammeln koennte.
 
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Ok. Welche meiner Aussagen ist falsch.
- es gibt für den privaten Haushalt aktuell keine technischen Mittel sich vor digitaler Überwachung durch offizielle Geheimdienste zu schützen. (Sofern man entsprechend am Netz angebunden ist)

Diese. Zumindest laut denjenigen, die eng an den Enthüllungen arbeiten. Demnach ist eine ordentliche Verschlüsselung (z.B. PGP für Mails) derzeit nicht zu knacken. Natürlich werden auch diese Mails gespeichert, um eines Tages sie doch noch lesen zu können, aber immerhin derzeit scheint man sich durchaus schützen zu können. Und TOR-Netzwerke scheinen derzeit ebenfalls zu funktionieren.

Und zu behaupten, das Ausmaß in dem überwacht wird, müsse jedem klar gewesen sein, ist doch völliger Unsinn. Dass überwacht wird und dabei wirtschaftliche Interessen eine bedeutende Rollen spielen, war zumindest denjenigen klar, die sich damit beschäftigen. Aber der Versuch, eine flächendeckende und vollständige Total überwachung, inklusive Bewegungsprofilen - wer behauptet, das sei für ihn schon immer selbstverständlich gelesen, der lügt.

Im übrigen ist das irrelevant - entscheidend ist, dass jetzt der Zeitpunkt gekommen wäre, gegen diese staatliche Willkür zu kämpfen, aber Frau Merkel pfeift ja auf die Grundrechte und interessiert sich nicht dafür. Sieht man ja am neuen Plan der Vorratsdatenspeicherung oder an den Personalien des Geheimdienstbeauftragten und der neuen Daten"schutz"beauftragten. IM Friedrich hat sich ja auch sehr deutlich geäußert, dass das Bundesverfassungsgericht mal aufhören solle, der Regierung reinzureden. Das ist der eigentliche Skandal, und dazu sollten die Veröffentlichungen nutzen. Aber es gibt ja wohl zu viele dumme Leute, die das negieren, wie man am letzten Wahlergebnis sieht.


Einiges von Forschepoth ist aber auch nicht ganz richtig. Siehe hier: http://www.internet-law.de/2013/10/...chland-die-telekommunikation-ueberwachen.html
 
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Da hat sich Foschepoth wohl unglücklich ausgedrückt. Das Argument seiner Untersuchung ist jedenfalls, dass die von ihm angeführten Abkommen seit Bestehen der Bundesrepublik faktisch der Exekutive als Legitimation dafür gedient haben, unter Missachtung rechtsstaatlicher Grundrechte geheimdienstliche Überwachungsmaßnahmen durchzuführen.

Hinsichtlich des politischen Umgangs mit der Überwachungsaffäre bin ich ganz Deiner Ansicht.
 

Ich habe den Artikel noch nicht komplett gelesen, werde es aber beizeiten nachholen.

Eine Stelle ist mir aber aufgefallen, die ich für falsch halte:
...In others, the NSA has crafted custom BIOS exploits that can survive even the reinstallation of operating systems...
Ein BIOS überlebt doch immer ein Neuaufsetzen eines Systemes?! Ich habe jedenfalls noch nie von Fällen gehört, bei denen die Neuinstallation von z.B. Windows das BIOS neu programmiert hätten.

Oder ist damit das neu flashen eines Bios-Bausteines gemeint? Aber dann handelt es sich doch nicht um einen EEPROM sondern um ROM, oder?
 
Eine Stelle ist mir aber aufgefallen, die ich für falsch halte:

Ein BIOS überlebt doch immer ein Neuaufsetzen eines Systemes?! Ich habe jedenfalls noch nie von Fällen gehört, bei denen die Neuinstallation von z.B. Windows das BIOS neu programmiert hätten.

Oder ist damit das neu flashen eines Bios-Bausteines gemeint? Aber dann handelt es sich doch nicht um einen EEPROM sondern um ROM, oder?

Ich denke es geht darum, dass die meisten Exploits auf der Systempartition oder im Bootsektor liegen, so dass ein einfaches Formatieren den Exploit entfernen kann. Exploits, die im BIOS liegen sind dagegen resistent und recht selten, gerade wenn du dir anguckst von wann der Katalog stammt.
 
Eine Frage in die Runde: wie steht ihr zu Google vs. anderen Diensten?

Ich werde ab und zu dafür kritisiert, eine Mailadresse bei Google zu haben. Nun ja, die Adresse hatte ich bereits, bevor dem Thema größere Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Die aktuell starke Vernetzung von Google ist mir bewusst; auch fällt auf, dass ich ständig weitere persönliche Daten eingeben soll - bspw. meine private Handynummer zur Absicherung des Mailkontos (was ich natürlich nicht tue). Trotzdem ist meine Antwort darauf meistens, dass ich die meisten Dienste von Google nicht nutze und man kaum davon ausgehen kann, dass kein anderer der x Mailanbieter die Konten überwacht. Speziell, da mit bspw. deutscher Domain noch lange nicht der Server in Deutschland stehen muss. Natürlich ist mir (mittlerweile) Google als Datenkrake bekannt, aber mich stört die einseitige Darstellung - als ob Google das einzige "böse" Unternehmen wäre.

Wie steht ihr dazu?
 
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