Hat sich im Zuge der Snowden-Enthüllungen euer Nutzerverhalten geändert?

donbilbodererste

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Moinsen.

Nachdem ich gestern bei Wikipedia las, dass die NSA auch Hardware manipuliert hat und nicht "nur" Kabel-/Funkverbindungen anzapft, wüsste ich gerne, ob sich euer Nutzerverhalten in Bezug auf persönliche Daten geändert hat.

Wenn ja, was habt ihr geändert? Wenn nein, welches sind eure Gründe (die ja durchaus vielschichtig sein können).

Ich persönlich habe folgendes gemacht:
*GNU/Linux mit verschlüsselter Home-Partition (ext4)
*nur SSL-verschlüsseltes Surfen via Plugin für Firefox
*Blockieren sämtlicher sozialer Plugins von Facebook/Google/... via Plugin
*Weitestgehende Meidung von Google-Diensten (nur E-Mail), der Rest wird nur 'ausgeloggt' genutzt
*Duckduckgo als Suchmaschine (google nur im Notfall)

*Installation von Cyanogenmod-Android auf meinem Smartphone
*Verbannung sämtlicher Google-Dienste (inclusive Verlustes von bisweiligem Komfort (Geotagging von Bildern))
*Löschen meines Dropbox-Accounts
*Aufsetzen eines eigenen Cloudservices auf einem Mini-PC in meiner Wohnung
*Allgemein: Nutzung freier Software

Letztenendes habe ich einfach die Liste von PRISM Break abgearbeitet.

Auf eine angeregte Diskussion.
 
Soviel Aufwand habe ich nicht betrieben. Aber das wird wohl jeder individuell betrachten.
Allerdings hat sich meine Ansicht zu der Snowden-Geschichte geändert, nachdem ich im Juli 2013 in GB ein ausführliches Gespräch mit einem Sicherheitsexperten hatte. Bei der ganzen Medienhype über die Enthüllungen wird übersehen, welche Schäden solche Enthüllungsaktionen im Bereich Sicherheit bedeuten können. Das macht das Ganze nicht schöner, aber in die allgemeine Empörung und die Hype "hurra, Whistleblower" will ich nicht einsteigen. Das hat sich bei mir verändert.
 
Jedes technische System ist hackbar. Das ist eine Grunderkenntnis, die man schon lange vor Snowden kannte. Die Nutzung der von dir genannten Dienste ist sinnvoll, loest das Problem m.E. aber nicht. Wenn jemand etwas ueber dich herausfinden will, wird dies dadurch nicht verhindert, sondern nur erschwert. Die angesprochenen Hardware-Hacks gehen ja durch so ziemlich alle Schichten und ist daher eigentlich kaum vermeidbar. Das kann man akzeptieren oder eben nicht. Wenn man ganz darauf verzichten will, muss man einfach komplett analog kommunizieren, aber das ist genauso leicht abhoerbar. Die Hardware-Hacks reichen ja von einer Art "Bildschirm-Radar" und nativen Keyloggern (sowas gibt es ja auch schon zig Jahre, wird mittlerweile schon noch ein paar fanciere Sachen geben) bis hin zu Parallelsystemen in Servern, Routern und in Firewalls.

Seit Jahren haben sich die Leute ueber Facebook aufgeregt. Ich habe jene dann immer gefragt, warum, denn google ist ja erheblich gefaehrlicher und weiss eh schon alles ueber einen. Dass der Staat noch mehr weiss, ist auch klar.
 
Nee.
Was will man da tun? Was die wissen wollen erfahren die sowieso.

Ganz ehrlich, wenn ich schon ständig mit Werbung belästigt werde, dann doch bitte mit zielgerechter... Daher können die ruhig sammeln.

Wenn die Regierung eines Staates was über mich wissen will, dann frag ich mich ernsthaft ob die nix besseres zum ausspionieren haben :D
 
Ich habe nichts geändert, bei mir gibt es auch nichts zu holen. Aber ab jetzt wickel ich mein Shahtoosh-Bestellungen lieber persönlich ab.
 
Hallo Liebe Community, bin neu hier und das ist das erste Topic. Zur Frage: Mein Nutzerverhalten hat sich nicht geändert. Es ist ja nicht erst seit Edward Snowden bekannt, welche Überwachungsmöglichkeiten machbar sind. Diese Diskussion ist zwar längst überfällig, dennoch ist eine gewisse Naivität in Bezug zur freiwilligen Bekanntgabe von privaten Infomationen nach wie vor zu beobachten (Google+, facebook & Co. werden nahezu unverändert häufig in Anspruch genommen. Selbst durch Äußerungen in diesem Forum kann viel über die einzelne Person ausgesagt werden). Sein Nutzerverhalten jetzt zu verändern ist in meinen Augen zu spät, da alle relevanten Daten bereits in der Vergangenheit erhoben wurden (bzw. die Möglichkeit dazu bestand). Und noch eine Sache möchte ich in die Debatte einbringen:
Wer denkt, dass die "bösen Amerikaner" die einzigen sind, die Daten im großen Stil sammelten / sammeln?
Dieses NSA-Bashing ist gut für all diejenigen staatlichen und privaten Dienste, die das gleiche gemacht haben und immer noch machen, aber durch die einseitige Art der medialen Berichterstattung nicht in das Blickfeld der Öffentlichkeit geraten sind.
Des Weiteren ist es zugegebenermaßen wenig lukrativ ein detailliertes Persönlichkeitsprofil jedes Users zu erstellen. Ich denke ein zu kleines Lichtlein zu sein, um interessant für Geheimdienste zu werden und 99% meiner Mitmenschen sind das auch. Die Ressourcen an dieser Stelle zu verwenden ist doch Verschwendung. Klingt zynisch, ich weiß. :)
Aber was ist mit Unternehmen? Gemeint ist Wirtschaftsspionage. Viele Mittelständler sind unzureichend gesichert und mit Know-How lässt sich viel mehr Geld verdienen als mit einem Persönlichkeitsprofil und personalisierter Werbung.
Weiterhin eine angeregte Diskussion wünscht
der_student
 
...Wenn jemand etwas ueber dich herausfinden will, wird dies dadurch nicht verhindert, sondern nur erschwert...
Du als Banker solltest von Kosten-Nutzen-Rechnung sicherlich etwas verstehen ;) Es ist in meinen Augen ein riesen Unterschied ob ich schnell über eine eingebaute Backdoor in ein Computersystem einbreche oder theoretisch (mit heutiger Hardware) mehrere Tausend Jahre hierfür benötige.
Was will man da tun? Was die wissen wollen erfahren die sowieso.
Was man dagegen tun kann wurde in meinem Eingangspost genannt. Und den zweiten Teil halte ich für eine sehr gefährliche Einstellung deinerseits.

Ganz ehrlich, wenn ich schon ständig mit Werbung belästigt werde, dann doch bitte mit zielgerechter... Daher können die ruhig sammeln.
Wie wäre es mit einem Werbeblocker?

Wenn die Regierung eines Staates was über mich wissen will, dann frag ich mich ernsthaft ob die nix besseres zum ausspionieren haben :D
Naja, wer weiß, wann gesammeltes Wissen gegen einen verwendet wird?
Wie groß war z.B. das Geschrei, als herauskam, dass Günter Grass in der SS war? Wer weiß, vielleicht ergeht es Dir, mir, jemand anderem später einmal genau so?!

Ich habe nichts geändert, bei mir gibt es auch nichts zu holen. Aber ab jetzt wickel ich mein Shahtoosh-Bestellungen lieber persönlich ab.
Halte ich für eine sehr gefährliche Einstellung, die leider in meinem Freundes- und Familienkreis genau so gehandhabt wird.

Edit:
GNU/Linux nutze ich seit sieben Jahren, ist also nicht erst im Zuge von PRISM geschehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was man dagegen tun kann wurde in meinem Eingangspost genannt. Und den zweiten Teil halte ich für eine sehr gefährliche Einstellung deinerseits.
Nee, nee. Ich meinte ja damit was man tun kann um zu verhindern das jemand etwas über dich erfährt wenn er was über dich wissen will.
Du meinst das von dir genannte würde was bringen? Ok. Glaube das eben.

Wie wäre es mit einem Werbeblocker?
Siehste, da bin ich eigen :D ich mag überhaupt keine zusätzlichen Programme. Nicht mal die CD die beim Drucker dabei ist kommt mir auf die Platte.
Wenn man sich mal die AGBs dieser Miniprogramme durchliest bekommt man die Krätze^^

Du kannst davon ausgehen das der Hersteller/Anbieter/Programmierer deines Werbeblockers mehr Einzelheiten von dir kennt, als Facebook, Dropbox und Twitter zusammen.
So hat es die NSA einfacher^^ die braucht nur diesen Anbieter auszuspionieren, und nicht dich :rolleyes:

Naja, wer weiß, wann gesammeltes Wissen gegen einen verwendet wird?
Wie groß war z.B. das Geschrei, als herauskam, dass Günter Grass in der SS war? Wer weiß, vielleicht ergeht es Dir, mir, jemand anderem später einmal genau so?!
Also Bundespräsident oder Hollywoodstar würde ich nicht mehr werden wollen, sicherheitshalber :D sicher ist sicher^^

Wer sich wirklich schützen will muss sich mit der Materie Computer/Internet sehr sehr sehr gut auskennen. Mich damit ernsthaft zu beschäftigen, dafür ist mein Leben zu kurz. So sammeln sie halt munter Daten von meinem Auto Navy, meinem Smartphone, Payback Karten, Kreditkarten, Steuererklärungen und sonst was....
Wer ernsthaft handeln will, sollte keinen Computer nutzen und das Land wechseln.
 
Nee, nee. Ich meinte ja damit was man tun kann um zu verhindern das jemand etwas über dich erfährt wenn er was über dich wissen will.
Naja, gewisse Daten gebe ich preis, dagegen ist ja auch nichts einzuwenden. Du lädst sicherlich auch Freunde zu Dir nach hause ein, die Du dann in Deine Privatsphäre lässt. Nur möchtest Du sicherlich nicht, dass ich einfach so in Deine Bude laufe, mich umsehe und evtl umdekoriere ;)

Du meinst das von dir genannte würde was bringen? Ok. Glaube das eben.
Zumindest erschwere ich das, ja, davon gehe ich aus.

Siehste, da bin ich eigen :D ich mag überhaupt keine zusätzlichen Programme. Nicht mal die CD die beim Drucker dabei ist kommt mir auf die Platte.
Ich auch nicht. :D

Wenn man sich mal die AGBs dieser Miniprogramme durchliest bekommt man die Krätze^^
Daher haben freie Programme auch keine AGB, da ich die Freiheit habe damit zu machen was ich will. Es gibt diverse Lizenzmodelle, unter der eine Software veröffentlicht werden kann, aber mir ist keine bekannt, die den Nutzer in der Nutzung einschränkt.

Du kannst davon ausgehen das der Hersteller/Anbieter/Programmierer deines Werbeblockers mehr Einzelheiten von dir kennt, als Facebook, Dropbox und Twitter zusammen.
Das Gute ist: Dadurch, dass der Quellcode freier Software einsehbar ist, würde eine solche Praxis a) schnell auffliegen und b) dafür sorgen, dass in nullkommanichts ein Projekt abgespalten (geforked) wird, der eben jene Schnüffelei nicht hat.
Als Beispiel ist AdblockPlus genannt. Hier konnte 'nicht aufdringliche Werbung' erlaubt werden. Es gab eine Kontroverse um den Entwickler (Vorwurf, dass man sich 'einkaufen' konnte um auf der Whitelist zu landen), die zur Abspaltung und Entwicklung von AdBlockEdge führte.

So hat es die NSA einfacher^^ die braucht nur diesen Anbieter auszuspionieren, und nicht dich :rolleyes:
S.o.

So sammeln sie halt munter Daten von meinem Auto Navy, meinem Smartphone, Payback Karten, Kreditkarten, Steuererklärungen und sonst was....
Das ist Dir ja auch gänzlich freigestellt. :)
...er ist mit der Technik völlig überfordert.
Bisweilen ist Technik wirklich unlogisch entwickelt/Programmiert

Insofern ist der normale Nutzer gar nicht in der Lage etwas zu ändern.
Bist Du Dir hier sicher? Ich habe nicht gesagt, dass es immer einfach ist. Manches ist steinig (wenn ich an meinen Webserver und daran denke, was ich mir alles neu aneignen musste) manches jedoch sehr leicht handhabbar (einmalige Ein-Klick-Installation eines Plugins und danach hat man Ruhe).

Das Brechen von Gewohnheiten ist meiner Meinung nach hier der größte Dreh- und Angelpunkt.

Außerdem wer wirklich glaubt das man diese Daten auswertet hat schwer einen an der Waffel.
Es muss ja nicht 'on the fly' analysiert werden. Es reicht doch bei Bedarf aus einer großen Datenmenge schöpfen zu können.

Wieviele Menschen braucht man wohl um nur die Metadaten der Telefongespräche des Dezembers aus Deutschland auszuwerten.
Die Frage kann ich Dir leider nicht beantworten.

Wenn man nicht gerade über Bomben, Anschläge oder ähnliches redet schlagen die Programme gar nicht an.
Ist vermutlich wirklich so. Aber haben ist besser als brauchen ;)

Um die ermittelnden Geheimdienste egal welchen Landes sollte man sich keine Gedanken machen.
:eek:
...das schlimmste was bei Facebook passiert ist das man sich unsterblich zum Affen macht, oder bei Google das wir zielgerichtete Werbung bekommen.
Hm... ja, man kann sich zum Affen machen. Blöd ist jedoch, wenn FB aufgrund der omnipräsenten 'Like-Buttons' immer weiß, wo Du Dich befindest. Surfst Du eine beliebige Webseite an, die das FB-Plugin integriert hat, kann FB feststellen, von welcher Webseite und und IP-Adresse (quasi Dein Nummernschild im Internet). Sicherheitshalber speichere ich auf Deinem rechner noch Cookies, damit ich auch nachvollziehen kann, wer Du bist, falls sich mal Deine IP ändern sollte. ;) So kann dann mit der Zeit ein immer besseres Profil erstellt werden, selbst wenn Du da gar nicht angemeldet bist.
Mit den Daten muss nicht zwangsläufig etwas geschehen aber es ist theoretisch möglich und eben diese Möglichkeit möchte ich den Unternehmen so gut es geht nehmen.
 
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