"gut angezogen" UNGLEICH "Sartortialer Clown"

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"gut angezogen" ist man als Mann in meinen Augen mit den Pity-Uomo-Schrullen jedenfalls nicht.

"Gut angezogen" ist ein Mann, wenn er sich in das Umfeld einfügt, ohne sich selbst zu sehr in den Mittelpunkt zu drängen...rote Socken, Eulenspiegelschuhe, Monogramme, Tücher in der Brusttasche, you name it...
Für's "gute Anziehen" gibt es mehr als eine Motivation. Für mich ist niemand schon deswegen gut angezogen, weil er sich nur für's Büro nach einem von anderen vorgegebenen uniformen Dresscode verkleidet. Gut angezogen zu sein ist Ausdruck einer ganzheitlichen Lebenshaltung, die über das Business-Soldatenleben und dessen künstlichen Situationen weit hinausgeht und dadurch auch weit mehr als nur eine Facette hat. Wenn ich zu erkennen glaube, das so ein sartorialer Persönlichkeitsausdruck konsequent und authentisch für die jeweilige Person gelebt wird, dann ist derjenige in diesem Kontext auch gut angezogen.

Das hat jedenfalls nichts mit dem Pro und Contra bzgl. Mönchsschuhen, Einstecktüchern oder ähnlichen isoliert betrachteten Gestaltungsmitteln zu tun.
 
Um Gottes Willen, wer macht denn auch so was? :eek:

Ich nicht! :D

Foto 1.jpg

Für's "gute Anziehen" gibt es mehr als eine Motivation. Für mich ist niemand schon deswegen gut angezogen, weil er sich nur für's Büro nach einem von anderen vorgegebenen uniformen Dresscode verkleidet. Gut angezogen zu sein ist Ausdruck einer ganzheitlichen Lebenshaltung, die über das Business-Soldatenleben und dessen künstlichen Situationen weit hinausgeht und dadurch auch weit mehr als nur eine Facette hat. Wenn ich zu erkennen glaube, das so ein sartorialer Persönlichkeitsausdruck konsequent und authentisch für die jeweilige Person gelebt wird, dann ist derjenige in diesem Kontext auch gut angezogen.

Das hat jedenfalls nichts mit dem Pro und Contra bzgl. Mönchsschuhen, Einstecktüchern oder ähnlichen isoliert betrachteten Gestaltungsmitteln zu tun.

Das bringt es schön auf den Punkt. Wenn ich Doppelmönche an sich nicht schön finde, sie aber trage, um hip und in und dabei zu sein, verkleide ich mich. Ich verkleide mich aber genauso, wenn ich einen schnöden dunkelblauen Anzug anziehe, weil man das halt so macht, obwohl ich lieber einen andern, z.b. dezent gemusterten Anzug oder eine Kombination tragen würde.
 
Für's "gute Anziehen" gibt es mehr als eine Motivation. Für mich ist niemand schon deswegen gut angezogen, weil er sich nur für's Büro nach einem von anderen vorgegebenen uniformen Dresscode verkleidet. Gut angezogen zu sein ist Ausdruck einer ganzheitlichen Lebenshaltung, die über das Business-Soldatenleben und dessen künstlichen Situationen weit hinausgeht und dadurch auch weit mehr als nur eine Facette hat. Wenn ich zu erkennen glaube, das so ein sartorialer Persönlichkeitsausdruck konsequent und authentisch für die jeweilige Person gelebt wird, dann ist derjenige in diesem Kontext auch gut angezogen.

Ich weiss nicht ob das beabsichtigt war, aber daraus folgt auch dass der Punker gut angezogen sein kann. Dem würde ich weitgehend zustimmen, gebe zu bedenken dass auch ein "ich ducke mich weg und orientiere mich knapp unterhalb dessen was andere tun um nicht aufzufallen" durchaus auch konsequent und authentisch für die eine oder andere Person sein kann...
 
Ich weiss nicht ob das beabsichtigt war, aber daraus folgt auch dass der Punker gut angezogen sein kann.
Wir reden ja hier von der sartorialen Welt, aber prinzipiell meine ich auch das. Die konstant bestangezogene Person, die ich im Berufsleben kennengelernt habe, war konsequent, geschmackvoll und variantenreich in dem Look unterwegs, den man halbherzig als "Business Casual" bezeichnet, also OCBDs, Chinos etc.

Dem würde ich weitgehend zustimmen, gebe zu bedenken dass auch ein "ich ducke mich weg und orientiere mich knapp unterhalb dessen was andere tun um nicht aufzufallen" durchaus auch konsequent und authentisch für die eine oder andere Person sein kann...
Das ist sicher richtig, aber eben auch nicht würdig, gut angezogen genannt zu werden. Dass, was wir hier gerne vage "eigener Stil" nennen, ist im Grunde die Grundvoraussetzung. Das behaupten natürlich immer viele zu haben, tatsächlich sind es nur wenige, die ich darunter rechnen würde.
 
In unserer Firma gibt es zwei Fraktionen:

Die Partner tragen schlichte Anzüge, in dunkelblau oder grau, 3-Knopf-Einreiher, auch mal 2-Knopf, Flanell oder Birdseye, keine Auffälligkeiten (Futter etc), aber bei allen gute Passform, traditioneller Schnitt, Jacke bedeckt den Hintern, Hose sitzt nicht wie Leggings. Die Hemden sind weiss oder hellblau, die Kragenformen gemäßigt. Krawatten sind von Hermes oder Ferragamo kleingemustert, die Uhren von PP oder VC in eher altmodischen Größen. Die Schuhe schwarze Oxfords, einer trägt Pferdelederloafer in weinrot. "Spezzatura" ist unbekannt, auch hält man nichts von "shabby chic".

Die Associates lassen MTM bei "ihrem" "Schneider" machen, Hochwasserhosen und Konfirmandenjäckchen, Hemden haben Monogramme hier und dort, Krawatten sind zu kurz gebunden und / oder das kurze Teil baumelt lustig umher. Mit Absicht nicht zum Rest passende Einstecktücher. Einige tragen Nerdbrillen, einer dazu noch einen echten Szenevollbart. Doublemonks sind der holy grail.

Die Partner können sich mir ihrem Look überall sehen lassen, die Associates sehen tendenziell aus wie verkleidet.

Jetzt ist ja die naheliegende Reaktion zu sagen, dass die Partner oberlangweilig und "angepasst" sind und die Associates ganz wunderbare Individualisten.

Ich sehe es anders. Was denkt ihr?

Sehr interessante Beobachtung! Mich würde vor allem brennend interessieren, in welchem Umfeld "Deine" Firma tätig ist.
Ich kann das in einigen Punkten so bestätigen, wenn auch nicht für meine Firma. Da sind die Partner - bis auf wenige Ausnahmen - sehr durchschnittlich angezogen (einer kauft seine Krawatten bei Lidl und trägt Schuhe die wie ein Laib Brot aussehen). Das muss aber nichts schlechtes sein, denn die fachliche Leistung ist exzellent.
Bei den Associates sieht es ähnlich aus, auch wenn hier ein größerer Prozentsatz Wert auf gewisse Details legt, die quasi die Zugehörigkeit zur "Szene" ausdrücken. Etwa Hermès / Ferragamo Krawatten, die Oliver Peoples Brille, etc.
 
Also ICH froh wäre in einem Umfeld arbeiten zu dürfen, in dem die eine Hälfte ordentlich "klassisch" gekleidet, und die andere Hälfte MTM "sprezzig" gekleidet ist!

Wenn ich mir das Elend sonst so anschaue, könnte ich fast über eine Umschulung nachdenken :rolleyes:
 
Vielen Dank für die bisherigen Beiträge. War somit eine sehr kurzweilige Fahrt zu Arbeit als Hofnarr. Mit Schelle am Schuh und bunten Gewändern.
 
Sehr interessante Beobachtung! Mich würde vor allem brennend interessieren, in welchem Umfeld "Deine" Firma tätig ist.
Ich kann das in einigen Punkten so bestätigen, wenn auch nicht für meine Firma. Da sind die Partner - bis auf wenige Ausnahmen - sehr durchschnittlich angezogen (einer kauft seine Krawatten bei Lidl und trägt Schuhe die wie ein Laib Brot aussehen). Das muss aber nichts schlechtes sein, denn die fachliche Leistung ist exzellent.
Bei den Associates sieht es ähnlich aus, auch wenn hier ein größerer Prozentsatz Wert auf gewisse Details legt, die quasi die Zugehörigkeit zur "Szene" ausdrücken. Etwa Hermès / Ferragamo Krawatten, die Oliver Peoples Brille, etc.

Es ist keine Kanzlei, sondern anscheinend eine Personalberatung. Daher bekomme ich die Schilderungen auch nicht ganz mit der Branche zusammen. Abgesehen davon kenne ich selbst in den noch so "elitärsten" Branchen keine Firma, in der alle durchgängig zumindest hochwertig gekleidet sind.
 
Ich weiss nicht ob das beabsichtigt war, aber daraus folgt auch dass der Punker gut angezogen sein kann. Dem würde ich weitgehend zustimmen, gebe zu bedenken dass auch ein "ich ducke mich weg und orientiere mich knapp unterhalb dessen was andere tun um nicht aufzufallen" durchaus auch konsequent und authentisch für die eine oder andere Person sein kann...
Also ganz sicher gibt es Punker die sich gut kleiden, für ihren Stil.
Jemand der sich dieser Lebensweise verschrieben hat, sie überzeugt lebt und darstellt. Dahinter steht und zu argumentieren weiß.
Wird sich ganz sicher optisch unterscheiden zu dem Menschen mit einer *ich kümmere mich um nix, egal was ich trage, die Menschheit kann mich mal* Einstellung.
Bei den Gruftis zB ist Kleidung ein riesen Thema.

Auch bei der Generation denen der Hosenschritt zwischen den Kniescheiben hängt gibt es ganz gut erkennbare Unterschiede ob er sich nun Gedanken macht was er trägt, oder nicht.

Selbst bei Handwerker erkennt man Unterschiede zwischen gut gekleidet und notwendig angezogen.

Von daher finde ich es fast schon traurig das man Kleidung, die man sich für sich selbst nicht wünscht, pauschal als falsch oder unpassend empfindet. Und sich nicht mal die Mühe macht sich mit dem Thema etwas auseinander zu setzen und zu unterscheiden.... Aber Ablehnung ist natürlich viel komfortabler. (Damit meine ich jetzt natürlich nicht dich direkt)
 
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