Sorry, aber das ist totaler Mumpitz.
Kein Verbraucher kennt die Herstellungspreise jedes Produktes oder kann diese kennen, selbst wenn man sich umfassend mit der Materie beschäftigt, ist es nahezu unmöglich.
Du hast nun, Berufs- oder wie auch immer bedingt, die Möglichkeit, dies bei Schuhpflegeprodukten halbwegs zu verifizieren. Wie sieht es bei Schuhen, Hosen, Autos, Wurst, Hundefutter oder Schokolade aus?
Zumal es einen gravierenden Unterschied zwischen Herstellungskosten, Gestehungskosten und Herstellerkosten gibt. Die einzige Basis wäre also der Einzeleinkaufspreis der Inhaltsstoffe oder Komponenten. Das berücksichtigt nicht die Rabatte bei großen Mengen, terminierte Käufe oder langfristige Liefervereinbarungen.
Eine Kette mit x Filialen wird bessere Einkaufskonditionen bekommen als der Einzelhändler usw.
Ich folge dir insoweit, als das ein hoher Preis nicht zwingend für Qualität bürgt und in erster Linie ein Image verkauft wird, Burberry, Barbour und Boss machen das eindrucksvoll vor.
Die Frage ist aber auch, welchen Anspruch habe ich an das Produkt. Offenbar gibt es einen Markt für "Labelkäufer", sonst gäbe es die Produkte nicht. Wenn der Kunde damit glücklich ist und bsp. aus dem profanen Vorgang des Schuhputz keine Wissenschaft machen möchte, ist doch alles gut.
Bleibt also von den ganzen verschwurbelten Rechenbeispielen nur, Preise von Produkten zu vergleichen, auf Basis der Inhaltsstoffe das bestgeeignete für den günstigsten Preis auszuwählen und zu kaufen. Dabei werden die Onlinehändler wieder vorne liegen, also tötet man den EH.
Wenn ich aber einfach nur saubere Schuhe will und nicht schon bei Deichmann zugeschlagen habe, gehe ich eine Drogerie, kaufe Schuhcreme und putz die Latschen. So machen es 99% der Bevölkerung. Die restlichen 1% sind als Zielgruppe in Deutschland sicher nicht so signifikant, das man sich als Hersteller intensiv darum bemüht.
Die Preise sind also sicher nur ein Indikator, wenn man nicht gerade intensiv mit der Materie befasst ist. Ein Vergleich der Inhaltsstoffe sicher ergiebiger, nun muss man sich nur noch darauf einigen, welche Stoffe am Besten geeignet sind. Und selbst da gibt es ja schon unterschiedlichste Ansichten ( und nein, deine muss nicht zwingend für jeden die richtige sein )