Formalitätsgrad von Krawatten

Hallo Hamburch,

alle Augen warten auf die von Dir angeregten Fotos aus dem WTIH-Thread.
Danach geht's mit dem Thema weiter.

Meine waren nur dazu bestimmt aufzuheítern.
Ein Blick in den Wtih von dir und du hättest schon längst Fotos von Hamburch gesehen. Jedes Mal mit deutlichen schicken Krawatten als die von dir gezeigten gut kombiniert War es auch.
Von dir habe ich bisher nichts gesehen außer ein paar Fotoa von Krawatten die auch von Tante Google sein könnten.
 
Ein Blick in den Wtih von dir und du hättest schon längst Fotos von Hamburch gesehen. Jedes Mal mit deutlichen schicken Krawatten als die von dir gezeigten gut kombiniert War es auch.
Von dir habe ich bisher nichts gesehen außer ein paar Fotoa von Krawatten die auch von Tante Google sein könnten.

Hamburch hat eine Frage zum Thema Krawatten und Trageregeln gestellt.
Er schlug vor ein paar Fotos aus dem WTIH-Thread hier einzustellen, um darüber zu sprechen wie man das am besten anstellt.

Ich kann dies nicht tun, da ich daran keine Bildrechte habe.
 
Bis Seite 5 war das ein sehr guter und nützlicher Thread. Ich würde vorschlagen, dort wieder anzusetzen.

Also ich finde so eine Liste sehr sinnvoll zum Einstieg und man muss da jetzt auch gar nicht alles so extrem auf die Goldwaage legen. Dass es dabei immer Ausnahmen gibt, die nicht dieser Einteilung folgen (z.B. graue Grenadine und Glencheck), ist eben so, weil diese Kleidungsstücke einfach ein Ding sind. Leinen ist normal ja auch ein sehr informeller Stoff und trotzdem ist ein weißes Leinentuch das formellste Tuch überhaupt. Wie so ziemlich alle Moderegeln sind das einfach nur Richtlinien, die dabei helfen sollen, ein eigenes Gespür dafür zu entwickeln und sich darauf zu verlassen oder zu hoffen, dass das ganz von selbst kommt, halte ich für keine gute Idee. Das hilft nicht, das behindert nur. Die Liste bezieht sich also nur auf Webart/Material, nicht auf Farben und Mustern (ok, Ausnahme Regimentalstreifen, aber das ist so ein festes Ding, das muss so in die Liste). Irgendwie muss ja auch eine Vergleichbarkeit möglich sein und auch einem Neueinsteiger wird bewusst sein, dass eine dunkelblaue Krawatte mit weißen, kleinen Dots formeller ist als eine neongrüne mit pinken Elefanten.

1. bedruckte Seide + uni repp
2. feine Grenadine
3. Madder Silk
4. Regimentalstreifen + gewebte Muster
5. grobe Grenadine
6. Wolle, Kaschmir, Shantung, Tussah
7. Leinen, Baumwolle
8. Strickkrawatte uni
9. Strickkrawatte gestreift

Muster würden dann so aussehen:

1. uni
2. Blumenmuster
3. Streifen
4. Paisley + Karo
5. irgendwelche Tiere

Je feiner, kleiner das Muster und je weniger verwendete Farben, umso formeller.
Gelernt haben wir inzwischen, dass es noch eine 10. bzw. 6. Kategorie gibt, nämlich Spaßkrawatten (übergroße gegenständliche Motive, Fotos, Schriften, alles, was die gesamte Aufmerksamkeit des Betrachters vom Outfit weg und nur auf die Krawatte hinzieht). Da hinein gehören auch Krawatten aus Holz und Metall. Diese Kategorie hat vor allem die Zielrichtung, die Krawatte als Kleidungsform zu karikieren und den Träger als deren Kritiker, vor allem der aus seiner Sicht konservativeren Krawattenträger, auszuweisen. Ich denke, wir können sie daher für unsere Zwecke und die weitere Betrachtung getrost ignorieren.

Was noch fehlt, ist die Zuordnung der Materialien zu den Krawatten (ich habe noch die geometrischen Muster mit hineingenommen):
1. uni -> Alle Materialien
2. geometrische kleine Muster -> Seide, Wolle/Seide, Wool Challis, Baumwolle
3. Blumenmuster -> Seide, Wolle/Seide, Wool Challis, Baumwolle
4. Streifen -> Seide (auch Grenadine, Shantung etc.), evtl. Wolle, Kaschmir
5. Paisley + Karo + geometrische große Muster -> Seide (v.a. auch Paisley -> Madder), Wool Challis
6. irgendwelche Tiere -> Seide, Wool Challis

Das ist von Bedeutung, weil es auch eine implizite Formalität der Materialien gibt in der Form Seide > Alles andere. So ist eine bedruckte Wool Challis Krawatte immer noch einen Tick informeller als das Seide-Pendant, gleiches gilt auch für Regimentsstreifen in Seide > Grenadine-Seide > Kaschmir.

Der nächste Schritt wäre die konkrete Anwendbarkeit in Verbindung mit Materialien für Anzüge und Sportsakko-Kombinationen. Wir haben hier ja auch saisonale Materialabhängigkeiten für Krawatten dabei, die wir bisher noch nicht angesprochen haben.
 
Oh - ich wußte bis jetzt wirklich nicht, dass Sir Michael Drake wegen seiner "Spaßkrawatten" so berühmt wurde - ganz was neues!
Dass eine All-over von Gucci ebenfalls dazu gehört, man lernt wirklich nie aus.

Lies Dir bitte mal aufmerksam auch die Bildüberschriften und -untertitel durch:
http://www.bestofbest-mode.com/show...Mann-wissen-sollte?p=4542&viewfull=1#post4542

Schau Dir bitte ebenfalls die Krawatten von Sette auf Seite 5 und die all-over-Designs von Nicole Miller an.
Alles Spaßkrawatten?

Danach reden wir dann weiter. :)

Die Etikette, auch die Krawattenetikette, muss man verinnerlicht haben, um sie in allen erdenklichen Situationen einhalten zu können.
Regeln kann man dagegen auswendig lernen, nur stoßen sie schnell an ihre Grenzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nichts für ungut, aber erlaube mir bitte, Dich auf Ignore setzen. Du darfst Deine Krawatten gerne tragen und ich wäre - zumindest initial - im WTIH-Thread hochinteressiert, diese auf Fotos von Dir kombiniert zu sehen. Dafür würde ich Deine Beiträge auch wieder betrachten. Aber hier sprengst Du mit Bedacht das Thema. Danke.
 
So kann man natürlich auch reagieren wenn man seine Kopf nicht durchsetzen kann, dabei war der Thread schon mal an dem Punkt angelangt, wo es um die Krawattenetikette ging, was man also bei Kombinieren mit Hemd und Sakko beachten könnte/sollte wie Texturen, Farben, Web-/Strickart usw..

Es fehl(t)en nur die Fotos (ohne erkennbares Gesicht).
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn es bei dem Thread tatsächlich um eine Anleitung für Anfänger geht und nicht etwa um die bloße Freude am Sortieren und Abstrahieren, dann halte ich es für deutlich sinnvoller (und etwa im Schuhe-Bereich bereits umgesetzt), eine Empfehlung für einen bereits nach Farbe, Muster und Material sortierten Krawattengrundstock zu geben.

Das wären also etwa:

  • Für streng formelle Gelegenheiten: Silberne Glencheck oder schwarze Uni (beides einfache Seide)
  • Für halb-formelle Gelegenheiten ("Business"): Uni Bordeaux oder Navy (Grenadine garza fina möglich, ansonsten Seide)
  • Für legere Outfits: Strick in allen Variationen

Dass ein Anfänger im Laden auf eine grüne Madder mit kleinen rosa Papageien stößt und diese sofort so lieb gewinnt, dass er sich fragt, ob er diese nun zu seiner Hochzeit tragen kann, halte ich für nicht sehr wahrscheinlich.
 
Das ist ein guter, zweckdienlicher Gedanke!
Er steht dann nur trotzdem vor dem Problem welche Krawatte er mit welchem Sakko kombinieren kann.
Einem absoluten Anfänger würde ich eh nur dazu raten wollen unifarbene, glatt oder erhabene Oberfläche, oder mit einem sehr dezenten all-over-Muster Krawatten zu kaufen.
Wenn er denn nur Sakkos und Anzüge aus den damit harmonisierenden Stoffen mit entsprechender Oberfläche trägt, die gängigen Wollstoffe also.
Kein Tweed, keine strukturierten Stoffe, Flanell vielleicht...
 
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