Formalitätsgrad von Krawatten

Das Foto von Beethoven ist wunderbar dafür geeignet über die Krawattenetikette zu diskutieren.
Mit welchen Farben harmonisiert diese Krawatte von ihren Farben her, ihrem Fond und denen der Tiere?
Mit welchen anderen Stoffen (Sakko und Hemd) harmonisiert sie von der Textur her?
Das Thema, die Motive, passen zu welchem Anlass/Umgebung?
Wer könnte diese Krawatte tragen? Jeder, oder gäbe es da Bedenken?

Je mehr Meinungen, je lebhafter die Unterhaltung, desto treffsicherer das Ergebnis für jeden Einzelnen.;)
 
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Vielen Dank, Benedikt.

Darüber kann hier selbstverständlich gesprochen werden, wenn jemand anderer Meinung ist.
Bitte begründet diese Meinung dann aber auch.

Ansonsten hätten wir hier schonmal eine schöne Übersicht für Einsteiger nach dem Motto "womit fang ich an". Wer eine Garderobe für's Business aufbauen möchte, fängt oben an.
Wer casual (im Forumssinne) unterwegs sein möchte, orientiert sich eben weiter unten.
Gewollter Formalitätsmix immer außen vor. Aber wer das beherrscht, braucht diese Liste auch nicht.

Also ich finde so eine Liste sehr sinnvoll zum Einstieg und man muss da jetzt auch gar nicht alles so extrem auf die Goldwaage legen. Dass es dabei immer Ausnahmen gibt, die nicht dieser Einteilung folgen (z.B. graue Grenadine und Glencheck), ist eben so, weil diese Kleidungsstücke einfach ein Ding sind. Leinen ist normal ja auch ein sehr informeller Stoff und trotzdem ist ein weißes Leinentuch das formellste Tuch überhaupt. Wie so ziemlich alle Moderegeln sind das einfach nur Richtlinien, die dabei helfen sollen, ein eigenes Gespür dafür zu entwickeln und sich darauf zu verlassen oder zu hoffen, dass das ganz von selbst kommt, halte ich für keine gute Idee. Das hilft nicht, das behindert nur. Die Liste bezieht sich also nur auf Webart/Material, nicht auf Farben und Mustern (ok, Ausnahme Regimentalstreifen, aber das ist so ein festes Ding, das muss so in die Liste). Irgendwie muss ja auch eine Vergleichbarkeit möglich sein und auch einem Neueinsteiger wird bewusst sein, dass eine dunkelblaue Krawatte mit weißen, kleinen Dots formeller ist als eine neongrüne mit pinken Elefanten.

1. bedruckte Seide + uni repp
2. feine Grenadine
3. Madder Silk
4. Regimentalstreifen + gewebte Muster
5. grobe Grenadine
6. Wolle, Kaschmir, Shantung, Tussah
7. Leinen, Baumwolle
8. Strickkrawatte uni
9. Strickkrawatte gestreift

Muster würden dann so aussehen:

1. uni
2. Blumenmuster
3. Streifen
4. Paisley + Karo
5. irgendwelche Tiere

Je feiner, kleiner das Muster und je weniger verwendete Farben, umso formeller.
 
Jetzt Krawatten für's "business" statt formell?
Was denn nun genau und für welche Geschäftsanlässe?

Wenn es nur darum geht, dann besuche ein Krawattengeschäft und such Dir Eyecatcher raus, max. 5, und
aus dieser Vorauswahl kaufst Du dann maximal 2 auf einmal, am besten nur eine einzige.
Wenn Dir dann eine andere nicht aus dem Kopf gehen will, dann kauf diese am Tag danach auch noch.

So bekommst Du innerhalb von 4 oder 6 Wochen eine kleine, feine Sammlung von hochwertigen Krawatten, im Sinne von schön,
die Dir gefallen und bei denen der Griff stimmt so wie Du ihn magst.
Material, Gewebebindung, Herstellung, also von Hand oder mit der Maschine genäht, ob mit oder ohne Futter,
ob Normalausführung, 3 fold oder 12 fold spielen dann keine Rolle.

Tipp von mir.:)
 
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Mir ist nicht klar, wo dein Verständnisproblem von formell und informell liegt.
Natürlich könnte man jetzt für jeden Begriff ein beispielhaftes Ereignis finden....

Aber die Einschätzung der Formalitätsgrades, den du präsentieren möchtest, triffst du doch jeden Morgen sowieso?! Vielleicht nennst du es nur anders.
 
Meine Clubkrawatten sind die formellsten, die ich habe. Gerade wenn es um offizielle Anlässe geht, wird die erwartet und vorausgesetzt.

An vielen Posts ist merkbar, das nicht einmal Einigkeit über den Begriff "formell" besteht. Für den einen ist das die wöchentliche Sitzung mit der Chefetage, für den anderen das Schützenfest. Der Wunsch, einen besten Eindruck zu hinterlassen, ist bei beidem gegeben, die Instrumente zur Umsetzung gänzlich andere.

Der Durchschnittsmann, der den einen "guten Anzug" hat wird das sicher andere Ansprüche haben als der Anwalt einer internationalen Kanzlei.

Vielleicht sollte man abstufen: formal richtig bei den Anlässen Festlich / Beruf / Privat / Feier. Dann erst die Abstufung nach Kleidung. Ein Tweedanzug ist sicher schon formal bei einem festlichen Anlass nicht angebracht, bei einer Feier u.U. schon.
 
Ein weites, sehr weites Feld....formell, Business und was weiß ich ...
Vorschlag, um ein System hinein zu bringen:
formelle Bekleidung sollte jedem bekannt sein,
es geht hier aber wahrscheinlich um Krawatten passend zum Geschäftsanzug, richtig?

Wenn dem so ist, dann stellt sich die Frage nach der Krawatten-Etikette:
Welche Krawatte (-nart) zu welchem Stoff, welche Farbe, welche Textur, welches Motiv (im weitesten Sinne, also nicht nur Motivkrawatten, Einzelmotiv oder Allover) usw.,
weswegen ich das Foto von Beethoven als Diskussionsgrundlage vorgeschlagen habe.
Anhand dieses Fotos kann man einem Anfänger vieles erklären.

Es spielt bei einer Krawatte bei einer Kombination mit Hemd und Sakko
grundsätzlich keine Rolle ob sie z.B. 3- oder 7 fold ist, aber sehr wohl der Stoff aus dem sie gemacht ist inkl. der Farben,
also das, was man auf den ersten Blick sieht.
Wie wär's mit diesem Vorschlag, oder hat jemand einen anderen?

Bei Schuhen beispielsweise achtet niemand als Betrachter auf die Machart und das Leder sondern darauf wie sie zum Anzug passen, mit ihm harmonieren.
 
Ein weites, sehr weites Feld....formell, Business und was weiß ich ...
Vorschlag, um ein System hinein zu bringen:
formelle Bekleidung sollte jedem bekannt sein,
es geht hier aber wahrscheinlich um Krawatten passend zum Geschäftsanzug, richtig?

Nein, eben nicht! Warum denn auch??

Ich zitiere mich gerne selbst:

Es ist halt immer alles relativ. Du hast recht, es geht hier nicht von Badehose bis Smoking, sondern in dem hier üblicherweise gezeigten Bereich, zu dem man Krawatte trägt / tragen könnte.

Es geht um ALLE Gelegenheiten, zu denen Krawatten getragen werden sollen / können.

Selbstverständlich betrachten wir das in diesem Thread gerade bewusst isoliert. Und genauso selbstverständlich müsste man dieselben Überlegungen gleichzeitig für Anzüge, Sakkos, Hosen, Schuhe und Hemden anstellen.

Das ist aber nicht Sinn und Zweck dieses Threads im Unterforum "Accessoires".
Eine formelle Krawatte alleine macht kein formelles Outfit, das hat aber auch nie jemand behauptet.

Bei Schuhen beispielsweise achtet niemand als Betrachter auf die Machart und das Leder sondern darauf wie sie zum Anzug passen, mit ihm harmonieren.

Und genau das, was du hier als Widerspruch formulierst, bedingt sich. Es mag sein, dass nicht jeder die Machart beurteilt oder den Namen dafür kennt, aber umgekehrt erzeugen eine bestimmte Machart und ein bestimmtes Leder eine bestimmte Wirkung - nämlich ob es stimmig (zum konkreten Rest) ist oder nicht. Und genau darum geht es auch hier bezüglich Krawatten.
 
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es geht hier aber wahrscheinlich um Krawatten passend zum Geschäftsanzug, richtig?

Es geht hier um Krawatten, denke ich. :) Also keine Gesellschaftskleidung a la Dinner Jackett, aber alles andere, berufliche Anlässe, Freizeit, Outdoor-Whisky im schottischen Hochland :) usw.

Krawatten sind ja nicht auf berufliche Anlässe beschränkt. Dafür würde ich auch nicht so viel Enthusiasmus aufbringen, wie ich es tue.
 
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