Empfehlenswerte Fernsehserien

Auch in England dreht die BBC tolle Serien. Als Beispiel seien da nur "Luther" und "Sherlock" genannt. Es gibt noch mehr.

Sobald in Deutschland mal etwas mit Anspruch gedreht wird, landet es entweder im Giftschrank oder wird ins Nachtprogramm verbannt, damit es ja niemand mitbekommt.

Traurig.

Einerseits hat man als private Anstalt keinen Mumm und andererseits wird man von den schlechten Produktionen der öffentlich-rechtlichen überrollt.

Irgendwie kenne ich keine gut gespielte deutsche Produktion; alles wirkt hölzern und man merkt, dass es gespielt ist. Und dann bei den ÖR immer dieser moralisierende Sozialkitsch.

Hoffnung besteht vielleicht, dass Sky auch in die Serienproduktion einsteigen möchte. Man muss abwarten, ob die etwas Mumm haben und mutige Wege beschreiten. Ich denke, dass man in Deutschland das Potential von (guten) Serienproduktionen vollkommen unterschätzt hat. Vor allem HBO hat das Image und die Tiefe von Serien auf völlig neue Maßstäbe gehoben. Das scheint man hier noch nicht mitbekommen zu haben. Als Pluspunkt an der Farce kann man immerhin feststellen, dass die Programmchefs offen und ehrlich zugeben, lieber mit schlecht produziertem Müll Geld zu verdienen anstatt mal was mutiges versuchen zu wollen...
:rolleyes:
 
Irgendwie kenne ich keine gut gespielte deutsche Produktion; alles wirkt hölzern und man merkt, dass es gespielt ist. Und dann bei den ÖR immer dieser moralisierende Sozialkitsch.

KDD und Im Angesicht des Verbrechens wären Beispiele für hervorragende ÖR-Produktionen. Landen dann halt, wie Classic schon schrieb, im Nachtprogramm.
Könnten ja sonst Quote machen und Florian Silbereisen aus dem Samstagabendprogramm vertreiben.
 
Momentan richtig gut finde ich Hannibal und the following. Beide sind imho sehr gut gemacht aber weitab vom Massengeschmack.

edith ganz vergessen House of Cards macht nach den ersten folgen ebenfalls einen sehr guten Eindruck auf mich.
 
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Gestern "Top Of The Lake" fertig geschaut – neuseeländische Mini-Serie (6 Folgen). Gute Story, super Darsteller, tolle Kulisse und ein Knaller-Ende – sehr empfehlenswert.

Auch klasse: "The Slap" – 6-teilige Mini-Serie aus Australien. Fast schon so ein Robert-Altman-typischer Ansatz von verschiedenen Handlungssträngen und Erzählperspektiven.

Sind leider beide schon abgelaufen, aber es lohnt sich, für evtl. Wiederholungen die Augen aufzuhalten.
 
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Die Originalserie mit Ian Richardson - auf Deutsch, glaube ich "Ein Kartenhaus" - ist meiner Meinung nach besser, das liegt aber in der Natur der Sache. Das parlamentarische System in den USA ist ganz anders als in GB, folglich ergeben sich ganz andere Handlungsmöglichkeiten.
Die wesentlichen Figuren hat man übernommen, aber modernisiert. Peter Russo war ursprünglich der Marketing Mann der Partei, die Journalistin hat kein Verhältnis und natürlich gibt es heute ganz andere technische Möglichkeiten als 1990. Dazu kommt, das ein "Chief Whip" andere Aufgaben hat, als ein Kongressführer.
Typisch britische Ironie, eine gewisse Süffisanz - auch der Blick durch die vierte Wand - und wesentlich skurrilere Typen zeichnen das Original aus. Ich würde deshalb sagen, HoC ist eine eigenständige Serie. Beide sind auf Ihre Art hervorragend, der Zugang ist natürlich leichter zu einer aktuellen Serie als zum Machtkampf kurz nach der Abwahl Thatchers.

HoC ist für das deutsche Programm sicher ein Highlight, ich befürchte aber, der Erfolg wird ausbleiben. Die, meiner Meinung nach, beste Politik Serie der letzten Dekaden - West Wing - lief meines Wissens auch nie im deutschen TV.
 
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