Die Deckfärbung würde eigentlich treffender Beschichtung nennen.
Bei allen nicht beschichteten Schuhen kommt es weit mehr auf die Qualität des Leders respektive der Gerbung und
Zurichtung an als auf die Färbung.
Es gibt Crustlederschuhe - je nach Gerbmethode sind diese grau oder hellbraun bei pflanzlichen Gerbstoffen und werden sehr gerne von Patinierern als Ausgangsschuhe genommen, da ihr Leder die Farben sehr gut aufnimmt.
Nun käme wohl niemand ernsthaft auf die Idee, dass man einen Schuh aus qualitativ minderwertigem Leder
in reiner Handarbeit einfärben würde.
Zwischen der Färbung in der Trommel ggf. mit natürlichen Farbstoffen statt synthetischen bis hin zur Beschichtung von Leder mittels Lack oder Folien gibt es jede Menge Färbevarianten - wichtig(er) ist aber immer die Lederqualität an sich.
Allerdings ist es praktisch auch so, dass man auch für 300 € Ladenpreis und mehr bei weitem kein vollnarbiges, offenporiges Anilinleder erwarten kann - sondern deckgefärbtes, also in der Regel mit Polycarbonatlack entsprechend dick eingesprüht oder mit einer Folie beschichtetes Leder erhält - alternativ ein geprägtes Leder, bei dem das Narbenbild oder ein Muster wie Scotch- oder Pingrain oder aktuell Rauten, Russian hatched leather, eingeprägt wurden.