Dsquared Jeans

Natürlich kann man 900,- € für eine Jeans nehmen, gerne auch 1.500,-. Man muss nur jemanden finden, der bereit ist das zu bezahlen. Es handelt sich also um klassische Preispolitik i.S.v. Verknappung durch hohe Preise. Wer das kauft interessiert sich nicht für die Stoffqualität, sondern für die Abgrenzung. Das kann man Nepp oder Clever nennen. Ich tendiere zu letzterem, sind ja alles erwachsene Leute, ne? Die Jeans von Cohen sind prima, habe mir kürzlich eine gekauft und zwar nicht wegen des Schnickschnacks, sondern wegen des tollen Stoffes. Außerdem sitzt sie gut (was natürlich individuell ist). Ist die Jeans mit strammen 199,- € objektiv überteuert? Na klar! Habe sie aber trotzdem gekauft (oder mir gegönnt), also ist der Preis ok.
 
Ein Grund für den Erfolg von Dsquared ist meiner Meinung nach die Tatsache, daß das Label in der Fußballwelt sehr verbreitet ist. Dsquared hat zum Beispiel die Anzüge für den FC Barcelona gemacht und auch Juventus Turin eingekleidet. Barca Trainer Pep Guardiola gilt als modebewußter und stylischer Typ und trägt ebenfalls oft Kleidung von Dsquared. Wenn dazu Spieler wie Christiano Ronaldo, Mario Gomez, Arjen Robben und Co diese Marke tragen, dann wird das Label bei jungen Leuten sehr schnell "hip". Viele Leute kleiden sich gerne wie ihre Idole und fühlen sich in dieser Kleidung dann toll. Dazu kommt, daß die Produkte von Dsquared sehr teuer sind und viele Menschen sich in teurer Kleidung einfach sehr exklusiv fühlen.

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Arjen Robben bei "Wetten dass" im Dsqauerd Jeans Hemd. Preis: um die 380 Euro.

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Özil mit Dsquared T-Shirt

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Guardiola, Dean & Dan mit Dsquared Jeans. Erkennt man an diesem roten Fähnchen am vorderen Reißverschluß.

Wenn man sich das alles ansieht, dann spielt die Qualität dieser Jeans nicht mehr die Hauptrolle. Die Marke schafft es bei gewissen Leuten Begehrlichkeiten zu wecken.Dadurch verkaufen sie teure Jeans. Wobei 900$ schon hochgegriffen ist. Die meisten Dsquared Jeans kosten um die 300 Euro und im Sale können finanziell wohlhabendere Schüler und Studenten schon für 150 Euro oder weniger zuschlagen.
 
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dieses Bild zeigt die potentielle (männliche ;)) Käuferschaft
 

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Was Dsquared Jeans angeht ist das für mein Empfinden der Gipfel der Geschmacklosigkeit und bretthart sind die Teile auch noch. Adriano Goldschmied find ich dann wieder super, weil diese geniale Schnittformen haben, auch für jemand mit 30/34.
Das Boss, Joop, Ck nicht besser sind als H&M Jeans kann nicht stimmen.
Zumindest Joop! lebt von seinem guten Namen. Die Marke ist fast vollkommen lizensiert, was den Vorteil hat, dass die jeweiligen Produkte von Herstellern kommen die was von ihrem Fach verstehen. Die Joop Hemden kommen von Seidensticker,übrigens auch die von Burberry und z.T Tommy Hilfiger.
Die Jeans kamen mal von Mustang dann von Windsor,die Pullover und Socken lange Zeit von Falke. Das Parfum von Lancaster, die Brillen von Menradt, die Gürtel und Börsen von Goldpfeil bzw. einem Tochterunternehmen. Krawatten und Wäsche von Atlas Design. Polo Ralph Lauren ließ die Underwear lange von Schiesser fertigen. Armani Wäsche kommt von Intai(steht im Etikett). CK von Warnaco(steht im Etikett).Bogner Jeans Artikel kommen alle von der Mustang Gruppe Künzelsau. Porsche Design Leder kommt von Maitre(Mueller&Meirer). Was ich damit sagen will. Das Kapital von Lizenznehmern wie Joop, Bogner, usw. ist die Marke und das Image was damit verbunden wird. Es kann sich also keine Firma Joop, Bogner, Armani erlauben eine Jeans zu vertreiben die in den Produkteigenschaften schlechter oder gleich gut ist wie eine von C&A. Das eine einzelne Produkteigenschaft schlechter sein kann erlebe ich selbst oft.( Schlechter Schnitt,schlechte Waschung, schlechte Knöpfe). Das ärgert dann gleich doppelt so sehr wie einer von C&A. Dies soll für den Premiumbereich gelten nicht für Luxusjeans ( wie True Religion oder andere über 300€). Alle diese o.g Informationen sind für jeden offen nachvollziehbar also kein Insiderwissen, vieles ist schon in den Etiketten vermerkt, ansonsten wen es interessiert mal unter werzuwem.de schauen. Auch im Handelsblatt oder in der TW. wird oft berichtet wenn es zu neuen Lizenzabschlüssen kommt.
 
^ verstehe ich soweit; aber wieso dann nicht die Produkte direkt bei den "Fachherstellern" kaufen und sich den Marketingaufschlag sparen?
 
Hab ich schon so gemacht. Der Sinn solch einer Jeans liegt ja darin den angeblich unverwechselbaren Markenkern oder Style der Marke von einem erfahrenen Produzent fertigen zu lassen. Das heißt nicht, dass es die selbe Jeans ist. Der Schnitt kann leicht variieren, die Farbe und nicht zuletzt das Label. Im Marketingdeutsch " Produktdifferenzierung". Die Differenz zw. dem Markenprodukt und dem des Herstellers ist am besten intangibel.
 
Wobei man nicht vergessen sollte, dass die beauftragte Firma nicht zwangsläufig in der Qualität produzieren muss, die ihre eigenen Produkte haben.

Anders gesagt: Wenn ich z.B. einen Strickproduzenten wie Falke beauftrage für mich Socken herzustellen hängt das Ergebnis davon ab, was ich bereit bin für das Produkt zu zahlen. Und nicht davon wie Falke-Socken sonst so sind.

Deswegen habe ich diesen werzuwem-Hype nie ganz nachvollziehen können.

Grüße
 
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