Der Jammer-Faden

Besser schlechte Publicity als gar keine Publicity sagt man.

Schon richtig, es geht einfach darum im Gespräch zu bleiben. Das generiert Follower, Klicks und Likes und damit Geld und nicht zu vergessen Einfluss über Reichweite. Diese Menschen erhalten über die Sozialen Medien einen immensen Einfluss. Die Leute beachten sie und machen sie mit jeder Beachtung dessen, was sie tun und posten immer reicher. Eine immer verrücktere Welt in der wir leben.

Das sollen sie für sich tun und wenn das jemanden interessiert, dann kommt Deckel und Topf zusammen. Was mich kolossal ärgert ist, wenn andere benutzt werden, um für sich Aufmerksamkeit zu schaffen und damit Geld zu machen. Siehe Stefan Raab früher und heute Böhmermann oder eben auch Pocher.
 
Pocher ist bisher nicht so sehr durch intellektuelle, gesellschaftliche, wirtschaftliche, unterhaltungsseitige oder wissenschaftliche Heldentaten aufgefallen. Er ist nun mal, wie viele andere, m.E. ein mittelmäßiges Medienprodukt.

Brot und Spiele. Man nehme x-beliebige Gestalten, pushe sie medial hoch. Nun kann man jeden Furz oder jede Beziehungsgeschichte x-mal durchspielen und sie wiederum medial verwursten. Die Werbeeinnahmen sind da. Deutschland sucht den Superdepp, Dschungelcamp (gescheiterte Restmüllentsorgung nach Australien - wir bekommen das Zeug leider zurück), Big Brother. Drama, Emotion, Fußpilz, Untergang, Holladriho. Positiv: die "Reporter" vom goldenen Sockenschuss oder RTL müsste man sonst in der Arbeitslosenstatistik durchfüttern.

Lass es einfach. Taugen höchstens zum Lästern. Hab mehrfach Leuten empfohlen, sie sollen statt irgendwelcher C, D, E, F Promis lieber echte Bonobos im Zoo beobachten.
 
Ich übe inzwischen weitgehende Abstinenz von den „Social Media“. Ein Tummelplatz des Mobs jedweder Art. Wenn selbst bei den Kommentaren auf dem Instagram-Auftritt der FAZ Ekel aufkommt, hilft nur noch der „Nicht mehr folgen“- Button.
 
Eine kleine miese Type eben.
 
Blöde Frage wie verdient er an dem Mist Geld ?
 
Auftritte jedweder Zeitschriften in sozialen Netzen sind gerne Klickbait. Also eine bedeutungsschwangere oder skandalträchtige Überschrift, Verweis auf den ach so tollen Bericht und schon geht die Prügelei los. Das reicht natürlich auch bis zu vermeintlich seriösen Themen wie Wirtschaft, Technik, Politik. Man braucht einen künstlich geschaffenen Reiz, damit es richtig abgeht und die Multiplikatorfunktion des gerechten Volkszorns, respektive der fiebernden Emotion auf die Artikel und damit Werbeeinnahmen weiterleitet.

Die Algorithmen sozialer Netze sind darauf ausgelegt. Was richtig brennt, wird eben nach vorne gezogen und beschert wiederum den sozialen Netzen Publicity und Werbeeinnahmen.

Tröste Dich, die daraus entstehenden Filterblasen bilden nicht die tatsächliche Lage ab. Speziell Twitter oder auch Instagram haben vom Aktions- und Interaktionsverhalten kaum etwas mit der Realität des Durchschnitts zu tun. Außerdem gibt es eine gewisse Selbstreinigungskraft. Irgendwann haben die vernünftigeren Leute die Nase voll von dem Zeug und ziehen sich sukzessive zurück. Der Informations- und Unterhaltungsfaktor ist das Gegröhle nicht mehr wert und die kaufkräftige Zielgruppe schrumpft. Das siehst Du aktuell bspw. auf Zuckerbergs Datenschleudern, wo man übermäßig bespaßt wird und die echten Interaktionen anteilig sinken. Diverse Lokalgruppen, vermeintliche Fachforen oder Hobbygruppen sterben gerade. Das verstehen Medien nicht, weil sie selbst in der Filterblase rotieren. Erzähls besser auch nicht den reinen Social Media Managern.
 
Blöde Frage wie verdient er an dem Mist Geld ?

Ganz allgemein gesagt über Werbung, die auf dem Account geschaltet ist. Basis ist meist die CPM, Cost per Mille (1000 User) je Post (!). Bei Influencern meist so um die 10$. Wenn Du also "nur" 100.000 Follower hast, kommt da bei 1 Post pro Tag schon ein nettes Sümmchen zusammen.
Es geht im Wesentlichen um zwei Faktoren: Einfluss und Reichweite. Umso mehr Leute Dir folgen und umso aktiver Dir die Leute folgen, desto mehr verdienst Du.
Ich hatte mal gelesen, dass EIN Post von Christian Ronaldo (190 Millionen Follower) etwa 1 Million $ wert sei.
 
Blöde Frage wie verdient er an dem Mist Geld ?
Der Promi postet was. Das Mitmachvolk (Normalnutzer) erzeugt die Aufrufe. Die eingeblendete Werbung wird eingeblendet und ggf. angeklickt. Dahinter entstehen bspw. dahinter auf Shops Umsätze beim Werbetreibenden. Das soziale Netz überweist dem Influencer den Lohn für die Showeinlage oder wickelt das mit Agenturen ab.

Es wird vermeintlich passende Werbung ausgeliefert. Wieviel der verdient, hängt auch etwas von seiner Zielgruppe und den beworbenen Produkten ab. Das kann beim CPT schwanken von Cents bis zu wenigen Zehnern - auch nach Plattform. Für die ach so edlen Influencer und Promis gibt es richtige Broker, Agenturen und Handelsplattformen.

Übrigens gibts dort mächtig Betrug. Man kann Posts und Accounts mit zugekaufter Interaktion heftig aufblasen. Der Werbetreibende wird abgezockt, soziales Netz, Influencer und deren Agenturen jubeln. Medien hängen sich dran und mischen munter mit - vollkommen verpeilt und irre, dieser Markt.