Der Freu-Faden

Stimmt, mir ging es auch gar nicht darum, ob das jetzt schädlich ist, wie viel/ob/wie genau das und das überhaupt etwas bringt etc. pp.
Ich hätte da einfach Zahlen spannend gefunden, zur besseren Veranschaulichung der Situation.

Betreffend die Umfrage ist das schon irgendwie bedenklich, zeigt aber einmal mehr die Mentalität beim Durchschnittsbürger in dieser Situation - (fast) alle reden drüber, meinen es müsse (implizierend von oberer Stelle) etwas getan werden, sind aber selbst nicht wirklich bereit Opfer zu bringen.
Ich glaube, dass ist die Krux bei der Sache, das der Großteil (mich eingeschlossen) nicht wirklich fundamental dazu bereit ist, seinen Beitrag zu leisten, sondern sich mit so Kleinigkeiten (wie „heute mal Glas statt Plastik, ist besser fürs Klima!“) einen scheinbaren Beitrag suchen, mit dem sie gegen die aktuelle Situation hinsichtlich Klima gegenwirken können. Nur leider ist dieser Beitrag nicht genug, aber das würde dann wieder zu sehr in die Lebensgewohnheiten eingreifen, dass geht dann ja nicht.

Allerdings ist Extremismus bei dem Thema m. E. n. keine Lösung. (auch allgemein gesehen selbstverständlich nie!)

Das ist ein sehr heikles Thema, bei dem m.E. sehr viel Doppelbödigkeit im Spiel ist. Am transparentesten wäre eine individuelle CO2-App, die ich bei so einigen Klimafreunden gerne mal sehen würde.
 
Sogar das Mittagessen fiel gemessen an den Krankenhausmaßstäben sehr erfreulich aus: Erstens kam das Essen tatsächlich heiß und nicht lauwarm oder noch kälter bei mir an, zweiten waren die Konsistenzen korrekt (das Kaisergemüse hatte noch Biß, die Geflügelbrust war saftig, Bio-Kartoffelpüree und Sauce waren zumindest untadelig). Da hatte ich in Krankenhäusern schon wesentlich unheimlichere Begegnungen der kulinarischen Art.
 
Das ist ein sehr heikles Thema, bei dem m.E. sehr viel Doppelbödigkeit im Spiel ist. Am transparentesten wäre eine individuelle CO2-App, die ich bei so einigen Klimafreunden gerne mal sehen würde.

Hach ja. Ohne Dich persönlich zu meinen, aber "würde ich bei einigen anderen gerne mal sehen" illustriert bei der Thematik das Grundproblem. Und nicht nur da. An der eigenen Nase fassen ist nicht so einfach. Ich hätte so eine App wahnsinnig gerne für mich selber. Weiterhin stimme ich dieser ganzen "ja, aber der trinkt ja selber Wein!" Rhetorik nicht zu. Eine Botschaft wird durch individuelles Fehlverhalten des Botschafters nicht weniger richtig.

Insgesamt ist das Rad zu groß als dass der einzelne das mit Verhaltensänderungen drehen könnte, zumal das nicht jeder will, kann, oder sieht dass er könnte. Es müssen die großen, gesellschaftlichen Stellschrauben gedreht werden. Jedes Schnitzel dass ich durch einen Gemüseauflauf ersetze hilft, aber wirklich ändern tut sich was wenn jedem diese Wahl einfacher gemacht, bzw. die falsche Wahl verunmöglicht wird. Ja, die Politik ist gefragt, und ja, es wird ohne Wohlstandsverlust nicht mehr gehen. Aber ich habe den Eindruck dass nach wie vor im Interesse der eigenen Wiederwahl eine Appeasement-Politik gegenüber dem Wähler gefahren wird, dem suggeriert wird es würde sich für ihn schon nichts ändern, und wenn doch dann liegt das an der bösen $ANDERE_PARTEI, und nicht an den realen Fakten.

Was Extremismus angeht: mir ist nach wie vor nicht vermittelt worden welche Forderungen der Letzten Generation extremistisch sein sollen. Der Großteil steht i.w. im Koalitionsvertrag und werden ignoriert, andere Teile sind völlig legitime Ansichten (Kohlestop ein paar Jahre früher), die Methoden sind auf die Fläche gesehen kaum mehr als Nadelstiche (wie Lauterbach in einer Stadt, die täglich am und im Verkehrsinfarkt ist, bei zahlenmäßig unbedeutend mehr Stau gleich von Gefahr für Leib und Leben zu schwadronieren finde ich ehrlich unseriös), das Grundanliegen, anders als bei klassischem Extremismus, moralisch ziemlich unbestreitbar hehr und akzeptabel. Es trifft halt des Deutschen liebstes Kind, und beim Auto hört das letzte bisschen sachliche Abwägung nun mal auf...

Und ja, mea culpa, in der "heute mal Glas, ist besser für die Umwelt" Haltung bin ich leider auch sehr gefangen. Ein paar positive Dinge rede ich mir ein, bei einem CO2-Abdruck der grotesk zu groß ist als dass meine Kinder so eine halbwegs erhoffte Lebensspanne zu erwarten hätten. Kant'scher Imperativ: wenn jeder so wie ich dann ist der Planet am Ar..Ende. Das ist die bittere Wahrheit.

N.H.
 
Hach ja. Ohne Dich persönlich zu meinen, aber "würde ich bei einigen anderen gerne mal sehen" illustriert bei der Thematik das Grundproblem. Und nicht nur da. An der eigenen Nase fassen ist nicht so einfach. Ich hätte so eine App wahnsinnig gerne für mich selber. Weiterhin stimme ich dieser ganzen "ja, aber der trinkt ja selber Wein!" Rhetorik nicht zu. Eine Botschaft wird durch individuelles Fehlverhalten des Botschafters nicht weniger richtig.

Insgesamt ist das Rad zu groß als dass der einzelne das mit Verhaltensänderungen drehen könnte, zumal das nicht jeder will, kann, oder sieht dass er könnte. Es müssen die großen, gesellschaftlichen Stellschrauben gedreht werden. Jedes Schnitzel dass ich durch einen Gemüseauflauf ersetze hilft, aber wirklich ändern tut sich was wenn jedem diese Wahl einfacher gemacht, bzw. die falsche Wahl verunmöglicht wird. Ja, die Politik ist gefragt, und ja, es wird ohne Wohlstandsverlust nicht mehr gehen. Aber ich habe den Eindruck dass nach wie vor im Interesse der eigenen Wiederwahl eine Appeasement-Politik gegenüber dem Wähler gefahren wird, dem suggeriert wird es würde sich für ihn schon nichts ändern, und wenn doch dann liegt das an der bösen $ANDERE_PARTEI, und nicht an den realen Fakten.

Was Extremismus angeht: mir ist nach wie vor nicht vermittelt worden welche Forderungen der Letzten Generation extremistisch sein sollen. Der Großteil steht i.w. im Koalitionsvertrag und werden ignoriert, andere Teile sind völlig legitime Ansichten (Kohlestop ein paar Jahre früher), die Methoden sind auf die Fläche gesehen kaum mehr als Nadelstiche (wie Lauterbach in einer Stadt, die täglich am und im Verkehrsinfarkt ist, bei zahlenmäßig unbedeutend mehr Stau gleich von Gefahr für Leib und Leben zu schwadronieren finde ich ehrlich unseriös), das Grundanliegen, anders als bei klassischem Extremismus, moralisch ziemlich unbestreitbar hehr und akzeptabel. Es trifft halt des Deutschen liebstes Kind, und beim Auto hört das letzte bisschen sachliche Abwägung nun mal auf...

Und ja, mea culpa, in der "heute mal Glas, ist besser für die Umwelt" Haltung bin ich leider auch sehr gefangen. Ein paar positive Dinge rede ich mir ein, bei einem CO2-Abdruck der grotesk zu groß ist als dass meine Kinder so eine halbwegs erhoffte Lebensspanne zu erwarten hätten. Kant'scher Imperativ: wenn jeder so wie ich dann ist der Planet am Ar..Ende. Das ist die bittere Wahrheit.

N.H.

Ich glaube wir sind da nicht so weit auseinander. Ich meinte das keineswegs als Entschuldigung oder Rechtfertigung für eigene Umweltsünden, dennoch diskreditiert es in meinen Augen gewisse vermeintliche Klimaschutzapostel moralisch zutiefst. Ein Fan des Kant'schen Imperativs bin ich auch und sehe es genauso, dass man zunächst vor der eigenen Tür kehren sollte. Ich fahre zwar gerne Auto aber unter 10 TKM im Jahr und verzichte weitgehend auf Flugreisen. Wenn ich da an so manche Bekannte denke, die mehrere Transkontinentalflüge im Jahr absolvieren, einen aber schief ansehen, wenn man mit dem Auto kommt, passt das halt nicht mehr.
 
Es ist schon eine schwierige Situation und mich bringen die Proteste auch zum Nachdenken. Ich würde sicher nicht gerne in so einem langen Stau stehen, wenn ich dringend irgendwo hin müsste, auch wenn es jetzt nicht direkt wie bei "Falling Down" ablaufen würde.
Aber wenn die Protestler sich am Nachmittag auf dem Messegelände außerhalb treffen würden, würde es wohl kaum jemand mitbekommen und so kommt man auch nicht in die Tagesschau.
 
Ich würde sicher nicht gerne in so einem langen Stau stehen, wenn ich dringend irgendwo hin müsste,

Keine Frage, ist auch nicht mein Hobby. Aber mit Hinweis auf Zaphod Beeblebrox verweise ich auf Verhältnismäßigkeiten: die Wahrscheinlichkeit wegen z.B. Baustelle, Unfall, Strassenüberlastung etc. im Stau zu stehen ist ungleich größer. Wenn ich also meinen Unmut wg. Stau unbewertet nach Ursache verteile sind Klimaproteste unter ferner liefen.

Bewertet akzeptiere ich gute Gründe (RTW in zweiter Reihe, Demonstrationsrecht…) eher als den Idioten der auf der BAB 2km am Abbiegestau vorbei fährt, sich auf den letzten 10m reindrängeln will und mangels Lücke die halbe Autobahn blockiert (ich sehe das, Offenbacher Kreuz!).

Fazit: Stau ist immer. Wenn man ihn absolut nicht brauchen kann erst recht.

N.H.
 
Das ist ein sehr heikles Thema, bei dem m.E. sehr viel Doppelbödigkeit im Spiel ist. Am transparentesten wäre eine individuelle CO2-App, die ich bei so einigen Klimafreunden gerne mal sehen würde.

Keine Sorge, die vereinigten Ökosozialisten und -faschisten werden uns schon sehr bald damit beglücken, auf dass unser aller Geldfluss an ihre Vettern nicht zu schmal werde. Die "Liberalen" werden es mitmachen und den "Markt" feiern, den sie auf Basis dieser Balla-Balla-Ideologie installiert haben. Und der Deutsche wird sich freuen, dass er endlich wieder täglich Tugendsignale senden kann, nachdem jetzt leider wieder jeder einfach so ins Restaurant, Kino oder Theater darf, so ganz unabhängig von der individuellen Gesundheitsentscheidung. Im Ergebnis wird es hier dann wie in China sein, aber mit für das lokale Zielpublikum umgebrandeten Social Credit Points. Zum Glück ist es alles für die Gute Sache™, nur mit Umweltschutz hat es halt nichts zu tun.
 
Also, ich finde es wichtig, dass jeder bei sich anfängt und nicht erst wartet, bis der ungeliebte Nachbar anfängt etwas für die Umwelt zu tun. Es ist unser aller und auch meine ganz persönliche Verpflichtung meinen persönlichen Beitrag zu leisten.
Daher habe ich bereits vor langer Zeit begonnen mit einer Fotovoltaikanlage, deren Erträge ich einspeise, einen wichtigen persönlichen Beitrag zu leisten. Außerdem habe ich aus Klimagründen unsere über 30 jährige Heizung gegen eine moderne Brennwerttherme ausgetauscht. Dabei habe ich mich nicht von den Putingünstlingen in unseren Regierungen blenden lassen und bin auch weder den pseudo-ökologischen Argumenten der Holzmaffia auf den Leim gegangen, noch habe ich mich dazu hinreißen lassen durch Tiefenbohrungen für eine Wärmepumpe das Leben und das Eigentum meiner Nachbarn zu gefährden und bin beim bewährten Heizöl geblieben.
Schwieriger war es beim Strom konsequent ökologisch und CO2 frei zu werden. Aber nach langer Suche und dem Tip eines befreundeten Umweltaktivisten habe ich einen Stromanbieter aus dem beschaulichen Neckarwestheim gefunden, der garantiert CO2 freien Strom liefert. Leider hat dieses Ökountermehmen vor einigen Monaten angekündigt, seine Lieferungen per Ende März diesen Jahres einzustellen. Aber kein Problem, ich kaufe jetzt CO2 freien Strom aus Frankreich, da gab es gleich mehrere Anbieter zur Auswahl!
Das ist zwar alles schön und gut, aber für meine Ansprüche fehlte noch der persönliche Leidensdruck, denn die vorherigen Massnahmen haben zwar ein gutes Gewissen geschaffen, aber nicht wirklich weh getan. Der eingespeisten Strom war sogar eine echte winwin Situation für die Umwelt und meinen Geldbeutel. Finde das ist die mit Abstand eleganteste Lösung etwas fürs Klima zu tun, wenn man daran auch noch verdient, dann macht es gleich doppelt Spass.
Aber zurück zum Leiden. Ich habe also schweren Herzens beschlossen auf Kohle zu verzichten und grille seither mit Gas. Schmeckt nicht mehr so lecker, aber irgendwo muss man ja bei sich selbst anfangen. Außerdem habe ich unseren mit Gas betriebenen Terrassenheizstrahler gegen ein elektrisches Modell ausgetauscht. Durch den Klima neutralen Strom heize ich jetzt auch auf der Terrasse 100% CO2 frei. Macht nicht ganz so warm, aber man muss auch Abstriche machen, weshalb ich jetzt zwei mit Strom betriebene habe. Die Gasflaschen verwende ich jetzt im Grill. Apropos grillen: Auch aufm Grill muss sich was tun. Der erste Schritt war, meine Kinder davon zu überzeugen, dass sie Vegetarier werden. Damit würde der Fleischkonsum und CO2 Ausstoss schon Mal halbiert. Außerdem habe ich beschlossen nur noch an maximal 4 Tagen pro Woche zu grillen, das sind dann nochmal über 40% Einsparungen mit dem halbierten Fleischkonsum also schon eine Reduzierung von über 90% gegenüber
dem mögliche Maximum (oder so ähnlich, Mathe war noch nie so meine Stärke). Außerdem haben wir uns so nen Hybridwagen angeschafft. Noch so ne Winwin Situation, weil ich jetzt keine Steuer mehr spare und das Auto immer in der Firma auf Firmenkosten volltanken, genial für die Umwelt und bisschen auch für mich. Was hab ich noch gemacht, wo ich Verzichte: Ich flieg jetzt nur noch maximal 4 Mal im Jahr in Urlaub und dann auch noch mehr soweit. Außerdem verzichte ich konsequent auf Zwischenlandungen. Wisst ihr eigentlich, was so ein. start Landeprozess zusätzlich an CO2 verbraucht, echt irre. Da bleiben wir jetzt oben und sind auch noch schneller da, schon wieder win win für sie Umwelt und mich, wir sind auf dem Weg dicke Freunde zu werden, das Klima und ich.
Zuguterletzt die größte Einschränkung: Ich verzichte konsequent auf Kreuzfahrten mit diesen Kolossen von Dreckschleudern. Ich hab zwar noch nie eine gemacht, aber ich habe feierlich gelobt auch nie eine zu machen, was das an CO2 Einsparung gebracht hat!
Also, wie Eingangs geschrieben, jeder muss bei sich selbst anfangen, das ist hart aber es gilt Opfer zu bringen, da kann sich keiner rausnehmen. Man muss sich schon einige Gedanken machen und auf h etwas Geld vorstrecken, aber unsere Wohlfahrtsregierung hat das schon auf dem Schirm, die Klimaguten zu unterstützen.
So, jetzt habe ich Euch einige Einblicke gegeben, aber ich kann mich nicht auch noch um jeden einzelnen von Euch kümmern. Ihr müsst jetzt einfach in die Hände spucken und selbst beginnen! Alles Gute dafür, das Klima und die Klimakleber danken es !
 
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