Der Herr hat ein Problem mit der Aussprache, verstehen kann man es aber sicher trotzdem. Aber Schande über den Deutschen, der das "th" nicht lupenrein spricht.

Das Schwerwiegende von Oettingers auftritt ist sicherlich nicht seine TH-Schwäche,
sondern der Eindruck, der sich jedem aufdrängen muss, der entweder Muttersprachler ist
oder eine ähnliche Sprachkompetenz besitzt: dass er inhaltlich und grammatikalisch gar nicht versteht,
was er vorliest und es deshalb auch nicht aussprechen kann.

Es ist völlig offensichtlich, dass Oettinger über eine sehr geringe
Sprachkompetenz verfügt, was in seiner Postition durchaus ein großes Problem ist.
Immerhin wird er EU-Kommissar. Das ist die Crux.

Um die Aussprache geht es nicht. Helmut Schmidt spricht auch keine lupenreine received pronunciation,
ist aber, was Ausdruck und Inhalt angeht völlig sicher und über jeden Zweifel, der seine Sprachkompetenz angeht,
erhaben - auch ohne phonetisch "richtigen" Frikativ.
 
- Deutschland kann genau einen EU Kommissar bennenen.
- Der Amtsinhaber hat mE durchaus eine repräsentative Funktion für sein Land.

=> Ich erwarte von unseren Politikern, dass sie den Posten mit einer geeigneten Person besetzten. Dazu gehört meiner Meinung nach flüssiges Englisch.

Nun, so ist es nicht gekommen. Bei einer jährlichen Entlohnung von knapp 250.000 Euro sollte aber die ein oder andere Privatstunde bei einem Muttersprachler drin sein...
 
Im EU-Parlament sitzen genug gut bezahlte Übersetzer, deren Dienste auch reichlich in Anspruch genommen werden. Zudem wird jeder Wisch mehrsprachig ausgefertigt.

MbMn ist es für einen deutschen Politiker nicht wichtiger Englisch zu können als es für einen französischen oder sonstwo herkommenden Politiker wäre.

Nur dass wir Deutschen mal wieder meinen uns 120%ig anpassen zu müssen. Ich bin mir einigermaßen sicher, dass es eine solche Diskussion und Häme in kaum einen anderen EU-Mitgliedsland gäbe.

Im Übrigen glaube ich schon, dass Herr Oettinger weiß, worüber er spricht. Schließlich wird er seine Rede in deutsch verfasst und dann übersetzt haben bzw. übersetzen lassen.
 
(...)

Im Übrigen glaube ich schon, dass Herr Oettinger weiß, worüber er spricht. Schließlich wird er seine Rede in deutsch verfasst und dann übersetzt haben bzw. übersetzen lassen.

Öttinger hat ganz sicher seine Rede nicht selbst geschrieben, davon kannst du mal ausgehen. Ich will ihm noch nicht einmal zum Vorwurf machen, dass er grottiges Englisch spricht: in Anbetracht seines Alters wird er es vermutlich noch nicht mal in der Schule gelernt haben, und als bawütiger Provinzpolitiker wohl auch nicht allzu oft gebraucht haben.

Nichtsdestotrotz sollte man sich schon zweierlei Dinge fragen: warum hälte er eine Rede, von dessen Inhalt er nichts versteht, und b) warum in Himmels Namen senden wir einen Öttinger nach Brüssel?
 
My dear Mister Singing Club.
Man hätte lieber ein Oettinger nach Brüssel schicken sollen.
Sorry der drängte sich auf. :D
 
Nichtsdestotrotz sollte man sich schon zweierlei Dinge fragen: warum hälte er eine Rede, von dessen Inhalt er nichts versteht, und b) warum in Himmels Namen senden wir einen Öttinger nach Brüssel?

Das sind in der Tat zwei Fragen, die man sich stellen kann. Mit seinem Englisch haben die aber beide nichts zu tun.


Fährt der Deutsche Bildungsbürger ins Ausland in den Urlaub, ist er froh, wenn er nicht als Deutscher erkannt wird. Fährt er nach England, ist er englischer gekleidet als die Engländer, fährt er nach Italien, ist alles plötzlich 'dolce vita', fährt er nach Frankreich, begeistert es sich plötzlich für Baguette und Rotwein, etc...
Spricht er Englisch, dann natürlich akzentfreier als die meisten Briten, ist er jedoch in den USA, wird aus seinem britischen Englisch plötzlich breites Amerikanisch.
Bei alledem ist er peinlichst darauf bedacht, seine Herkunft zu verbergen und es allen (vermeintlich) recht zu machen.
Schließlich landet er in Foren für Stilfragen und wundert sich, dass es keinen deutschen, wohl aber einen englischen, italienischen, französischen Stil gibt.
 
Das sind in der Tat zwei Fragen, die man sich stellen kann. Mit seinem Englisch haben die aber beide nichts zu tun.


Fährt der Deutsche Bildungsbürger ins Ausland in den Urlaub, ist er froh, wenn er nicht als Deutscher erkannt wird. Fährt er nach England, ist er englischer gekleidet als die Engländer, fährt er nach Italien, ist alles plötzlich 'dolce vita', fährt er nach Frankreich, begeistert es sich plötzlich für Baguette und Rotwein, etc...
Spricht er Englisch, dann natürlich akzentfreier als die meisten Briten, ist er jedoch in den USA, wird aus seinem britischen Englisch plötzlich breites Amerikanisch.
Bei alledem ist er peinlichst darauf bedacht, seine Herkunft zu verbergen und es allen (vermeintlich) recht zu machen.
Schließlich landet er in Foren für Stilfragen und wundert sich, dass es keinen deutschen, wohl aber einen englischen, italienischen, französischen Stil gibt.

Wahre Worte...vermutlich hängt es mit dem weitverbreiteten Föderalismus in Deutschland zusammen. Wenn der gemeine Ausländer an Deutschland denkt, dann denkt er an Lederhose, Sauerkraut und die Nazis (jetzt mal boshaft unterstellt.). Das ist aber doch nur der kleinste Teil unserer Identität, nicht wahr?

Wenn wir hingegen von Italien sprechen, drängt sich nicht etwa der schiefe Turm von Pisa oder der Vesuv auf, sondern Sonne, Spaghetti, Rotwein und Berlusconi, gesamtitalienische Phänomene also.

See my point?
 
Wenn der gemeine Ausländer an Deutschland denkt, dann denkt er an Lederhose, Sauerkraut und die Nazis (jetzt mal boshaft unterstellt.). Das ist aber doch nur der kleinste Teil unserer Identität, nicht wahr?

Auch Frolleins, Schnizzelhouse und Bratwurstelstubchen sind immer eine Reise wert -
es gibt sehr gute Internetinformationen, die sich mit deutscher Identität beschäftigen und für eine Reisevorbereitung essentiell sind.

Den Oettinger hätten wir zur Bewährung in die Stuttgart21-Baugrube schicken sollen :)
 
Fährt der Deutsche Bildungsbürger ins Ausland in den Urlaub, ist er froh, wenn er nicht als Deutscher erkannt wird. Fährt er nach England, ist er englischer gekleidet als die Engländer, fährt er nach Italien, ist alles plötzlich 'dolce vita', fährt er nach Frankreich, begeistert es sich plötzlich für Baguette und Rotwein, etc...
Spricht er Englisch, dann natürlich akzentfreier als die meisten Briten, ist er jedoch in den USA, wird aus seinem britischen Englisch plötzlich breites Amerikanisch.
Bei alledem ist er peinlichst darauf bedacht, seine Herkunft zu verbergen und es allen (vermeintlich) recht zu machen.
Schließlich landet er in Foren für Stilfragen und wundert sich, dass es keinen deutschen, wohl aber einen englischen, italienischen, französischen Stil gibt.

Ich finde es völlig unangebracht aus Anlass von Herrn Oettingers Sprachkenntnissen
eine Nationalstolzdebatte vom Zaun zu brechen.
1. Sicherlich hat das von Dir beschriebene (und grotesk verallgemeinerte)
Verhalten etwas mit der Geschichte Deutschlands und dem Ende der
Ideologien zu tun. Nur: Was ist daran schlimm? Sollten wir's lieber machen
wie die Engländer - um einmal bei grober Verallgemeinerung zu bleiben -
die als Touristen auch überall auffallen? Teutonisch, praktisch, gut?

2. Es ist kein Argument, anzuführen, dass es woanders genau so oder
noch schlimmer sei. Natürlich ist es nicht von Vorteil für junge Italiener
und Franzosen so mangelhaft Englisch zu sprechen wie es oft der Fall ist.
Was ändert das an Oettinger?

3. Die Landsleute, die sich für andere Kulturen & Sprachen begeistern können,
sind mir nicht peinlich, Oettingers Rede, die er übrigens auf einer Konferenz
der New Yorker Columbia University gehalten hat, schon.
Wenn er's nicht kann, warum lässt er sich dann nicht simultan übersetzen
oder spricht auf deutsch? Macht der Westerwelle ja auch.
 
Es ist nicht sehr schön, wie der Herr Englisch spricht, aber ich kann die Arroganz und Überheblichkeit, die aus den vorstehenden Beiträgen spricht, nicht teilen.
Überhaupt scheint es mal wieder typisch deutsch, dass man meint, sich in einer Fremdsprache nur dann verständigen zu dürfen, wenn man diese perfekt (und natürlich akzentfrei) beherrscht. Schön, wer es kann, aber längst keine so ungeheuerliche Peinlichkeit, wenn man es nicht kann, wie in diesem Video und in den Beiträgen herausklingt.
Der Herr hat ein Problem mit der Aussprache, verstehen kann man es aber sicher trotzdem. Aber Schande über den Deutschen, der das "th" nicht lupenrein spricht. Wenn hingegen der Franzose, Italiener und auch Engländer Schwierigkeiten mit der deutschen Aussprache hat, wird ihm aber i.d.R. immer noch erfreut bescheinigt, wie "gut" sein Deutsch doch sei.
Von Franzosen, Italienern, Spanieren aber auch Asiaten, Afrikanern etc. mit entsprechend starken Akzenten, wenn sie englisch sprechen, mal ganz zu schweigen.

Dschasst mai tuh zänts. :D

Werter Kai,

Dies ist wahrlich Ihr erster Beitrag, dem ich so rein garnichts abgewinnen kann. Es hat nichts mit Arroganz zu tun, wenn ich von einem deutschen Vertreter in Europa flüssiges Englisch erwarte, nein verlange. Es geht nicht so sehr um die Aussprache, denn auch nicht alle Italiener sprechen aktzentfrei eine Fremdsprache. Aber bei Herrn Oettinger merkt man, dass er nicht den Hauch einer Ahnung von dem hat, was er vorliest. Und das bitte empfinde ich als Schande.

Naja wenn man bedenkt, dass er nur nach Europa geht, weil Frau Merkel Ihn loshaben wollte erklärt sich halt so einiges...;-)

In diesem Sinne hoffe ich, wir sehen uns in Hamburg bei Gelegenheit und unterhalten uns in akzentfreiem deutsch bei einem Bier;)
 
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