Cordanzug - noch zeitgemäß?

Generell kann ich der Idee, einen Kordanzug zu erwerben nur zustimmen. Ob man das Teil dann auch im Büro tragen sollte, hängt gewiss davon ab, wie konservativ die Branche ist, in der man seine Brötchen verdient. In der Anwaltschaft oder im Finanzsektor würde das bestimmt nicht funktionieren. In der Werbebranche ist ein Kordanzug sicherlich ok. und in der Freizeit macht er sich immer gut (Einkaufsbummel, Familienfest etc.).

Von Dolzer kann ich nur mit Nachdruck abraten! Habe selbst dort sehr schlechte Erfahrungen gemacht...

Und nun noch zur Farbe: Ich find grün, vielleicht Moosgrün, ist die ideale Farbe für Kordanzüge. Mit einem blauen Hemd und einer Strickkrawatte ist da schnell ein tolles Outfit gezaubert. Dazu Rauhlederloafer und weinrote Socken...
 
Kord ist (zumal in der hier gemeinten Form als Längsrippenmaterial) ein Freizeitgewebe und daher wohl nur in sehr lockeren Arbeitsumgebungen passend. Erwägt man nun, aus welchem Grund auch immer, einen Kordanzug zu kaufen, so kann es unter Umständen hilfreich sein, sich folgendes zu vergegenwärtigen:

Der hier gemeinte Kord wird wohl aus Baumwolle gewoben sein, weshalb er sich generell nur bedingt als Jacke eignet, da Baumwolle grundsätzlich schlechter zu dressieren, damit bezeichnet man das Formbügeln des Gewebes, ist, als Wolle, Leinen und Konsorten. Der resultierende Anzug wird deshalb logischerweise etwas "schlampiger" sitzen.
Davon abgesehen könnte ein zu dünner Kord schnell Tragespuren an den Belastungsstellen wie Kniekehle, Ellebogen, Unterarm und Rücken zeigen, wohingegen ein unempfindlicherer und dickerer wohl für viele Gemüter zu warm sein wird.


Jemand, der sowohl Maßkleidung als auch Maßkonfektion ordert, sollte erwägen, einen Kordanzug eher beim Konfektionär zu ordern, da die Kosten dort in aller Regel geringer ausfallen werden und somit das Risiko einer Enttäuschung in puncto Paßform und Haltbarkeit zumindest unter finanziellen Gesichtspunkten leichter zu schultern ist.

hmmm... Fachlich sicher alles richtig, aber für meinen Geschmack viel zu belehrend und auch am Thema vorbei. Der Nutzer Hovawart schrieb, dass er im Aussendienst beschäftigt ist. Dort sind extrem konservative Kreise, wo ein Kordanzug unmöglich wäre (warum eigentlich???) wirklich selten. Wir sind wieder bei der Diskussion: Das tut man so und so und das auf keinen Fall;-)

Wenn ich mir die jüngere Vergangenheit so ansehe, dann hätten diese "konservativen Branchen" (Banker anm. d. Red.) sich mal lieber um andere Dinge kümmern sollen, als schwarze Schuhe oder welchen Anzug... aber das nur nebenbei.

Genug der Polemik. Ich für meinen Teil gehe in der ital Botschaft in Berlin ein und aus und nichtmal dort "muss" man ein extrem konservatives Outfit tragen.

Also immer schön locker bleiben und Kleidung auswählen, die man gerne trägt, sonst wirkt man im konservativsten bespoke Anzug verkleidet.

Nichts für ungut.

Sandro
 
Cordanzug finde ich cool. Ausserdem sehr vielseitig einsetzbar. Hatte mal im GQ Ausgabe 09/09 einen Cordanzug von Bäumler in dunkelblau gesehen, sah wirklich schön aus. Ich persönlich z.B. trage im Herbst und Winter sehr gerne Cordhosen in Kombination mit einem Sportsakko.
 
Ich liebe seit langen Jahren Cord. Als Anzug habe ich z.B. einen MTM in der Farbe "smoke" - tatsächlich würde ich die Farbe als Rauchbraun interpretieren. Photos kann ich auch mal gerne einstellen (allerdings ungetragen, habe zur Zeit LEIDER ein Gewichtsproblem :D ).
 
Das ich nicht alle Geschäftstermine im Cordanzug wahrnehmen kann, ist mir schon klar. Bei näherem hinsehen fände sich aber in meinem Kleiderschrank schon noch die eine oder andere Alternative.

Habt ihr noch ein paar Bezugsquellen für mich, z.B. in England?
 
hmmm... Fachlich sicher alles richtig, aber für meinen Geschmack viel zu belehrend und auch am Thema vorbei. Der Nutzer Hovawart schrieb, dass er im Aussendienst beschäftigt ist. Dort sind extrem konservative Kreise, wo ein Kordanzug unmöglich wäre (warum eigentlich???) wirklich selten. Wir sind wieder bei der Diskussion: Das tut man so und so und das auf keinen Fall;-)

Wenn ich mir die jüngere Vergangenheit so ansehe, dann hätten diese "konservativen Branchen" (Banker anm. d. Red.) sich mal lieber um andere Dinge kümmern sollen, als schwarze Schuhe oder welchen Anzug... aber das nur nebenbei.

Genug der Polemik. Ich für meinen Teil gehe in der ital Botschaft in Berlin ein und aus und nichtmal dort "muss" man ein extrem konservatives Outfit tragen.

Also immer schön locker bleiben und Kleidung auswählen, die man gerne trägt, sonst wirkt man im konservativsten bespoke Anzug verkleidet.

Nichts für ungut.

Sandro

Das möchte ich nun doch nicht stehenlassen.

Daß unser Mitforant den Kordanzug nicht überallhin tragen kann, hat er ja selbst geschrieben, weswegen ich so falsch wohl nicht gelegen habe. Zudem schrieb ich ja lediglich, daß Kord ursprünglich und eigentlich ein Freizeitgewebe und mitnichten anzugtauglich ist, was man schwerlich abstreiten kann, befaßt man sich mit dessen Geschichte etwas näher.Ob man sich daran halten mag oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen. Der Duke of WIndsor war ja beispielsweise auch ein großer Verfechter der Rauchjacke aus Feinkord. Von "unmöglichen" Tragesituationen war bei mir nichts zu lesen, das entstammt Ihrer Interpretation.
Insgesamt ging mein Beitrag auch nicht unbedingt in Richtung einer Vorschrift, wer was wann zu tragen habe, wie hier zweifach gelesen, vielmehr wollte ich auf mögliche Aufmerksamkeitspunkte hinsichtlich Stoffwahl und Investitionsgrad hinweisen. Mir persönlich erscheint das sinnvoller als das ewig gleichlautende "Kauf nach Maß, besser geht's nicht"-Gequäke. Kord ist nunmal nicht der stabilste Stoff, das sollte man sich vergegenwärtigen. Da konkret gefragt wurd,e ob Maßkonfektion, RTW oder Maßanzug die richtige Wahl für solch ein Outfit wären, hielt ich es keineswegs für thematisch unangebracht, diese Frage vorschlägig zu beantworten.

Am Thema vorbeigeschrieben erscheint mir vielmehr, in jedem Thread die Wichen derart zu stellen, daß man sclußendlich nicht umhin kann, zu schreiben: "Ein jeder wie er will.", bloß frage ich mich dann, wieso jemand, der dies nicht nur zum persönlichen Credo erklärt, sondern auch fragenden, hilfesuchenden Mitforanten, die konkrete Ratschläge zu einer Anschaffung suchen, aufzwängen muß. Wem, außer dem eigenen Ego ist damit geholfen?

Hovawart: Hinsichtlich der Farbe würde ich vorschlagen, einen Ton zu wählen, in dem sich auch Jacke und Hose getrennt tragen lassen, etwa ein dunkles grün oder grau, je nach persönlichem Geschmack auch blau. Der Stoff sollte jedoch nicht zu schimmernd sein (auch hier wird man bei gewissen Konfektionören, die einfach plump auf dem Jackenstoff "herumbügeln", fehl am Platze sein, da minderwertige Baumwolle bei Hitzeeinwirkung eher zum glänzen neigt), weswegen ich um mitteltönige Farben in diesem Fall einen Bogen machen würde. Wäre senfgelb eine Alternative? Ich kann mir nicht erschließen, in welcher Branche sie im Außendienst tätig sind, Architekten würden wohl aus offensichtlichen Gründen Abstand von solch einer Farbe nehmen.
In England gibt es sicherlich einige brauchbare Quellen für Kordanzüge von der Stange, aus England würde ich mir allerdings, wegen der Paßformproblematik, die ich ja bereits anzusprechen versucht habe, nichts bestellen, das ich nicht zuvor anprobieren konnte.
 
Das möchte ich nun doch nicht stehenlassen.

Daß unser Mitforant den Kordanzug nicht überallhin tragen kann, hat er ja selbst geschrieben, weswegen ich so falsch wohl nicht gelegen habe. Zudem schrieb ich ja lediglich, daß Kord ursprünglich und eigentlich ein Freizeitgewebe und mitnichten anzugtauglich ist, was man schwerlich abstreiten kann, befaßt man sich mit dessen Geschichte etwas näher.Ob man sich daran halten mag oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen. Der Duke of WIndsor war ja beispielsweise auch ein großer Verfechter der Rauchjacke aus Feinkord. Von "unmöglichen" Tragesituationen war bei mir nichts zu lesen, das entstammt Ihrer Interpretation.
Insgesamt ging mein Beitrag auch nicht unbedingt in Richtung einer Vorschrift, wer was wann zu tragen habe, wie hier zweifach gelesen, vielmehr wollte ich auf mögliche Aufmerksamkeitspunkte hinsichtlich Stoffwahl und Investitionsgrad hinweisen. Mir persönlich erscheint das sinnvoller als das ewig gleichlautende "Kauf nach Maß, besser geht's nicht"-Gequäke. Kord ist nunmal nicht der stabilste Stoff, das sollte man sich vergegenwärtigen. Da konkret gefragt wurd,e ob Maßkonfektion, RTW oder Maßanzug die richtige Wahl für solch ein Outfit wären, hielt ich es keineswegs für thematisch unangebracht, diese Frage vorschlägig zu beantworten.

Am Thema vorbeigeschrieben erscheint mir vielmehr, in jedem Thread die Wichen derart zu stellen, daß man sclußendlich nicht umhin kann, zu schreiben: "Ein jeder wie er will.", bloß frage ich mich dann, wieso jemand, der dies nicht nur zum persönlichen Credo erklärt, sondern auch fragenden, hilfesuchenden Mitforanten, die konkrete Ratschläge zu einer Anschaffung suchen, aufzwängen muß. Wem, außer dem eigenen Ego ist damit geholfen?

Hovawart: Hinsichtlich der Farbe würde ich vorschlagen, einen Ton zu wählen, in dem sich auch Jacke und Hose getrennt tragen lassen, etwa ein dunkles grün oder grau, je nach persönlichem Geschmack auch blau. Der Stoff sollte jedoch nicht zu schimmernd sein (auch hier wird man bei gewissen Konfektionören, die einfach plump auf dem Jackenstoff "herumbügeln", fehl am Platze sein, da minderwertige Baumwolle bei Hitzeeinwirkung eher zum glänzen neigt), weswegen ich um mitteltönige Farben in diesem Fall einen Bogen machen würde. Wäre senfgelb eine Alternative? Ich kann mir nicht erschließen, in welcher Branche sie im Außendienst tätig sind, Architekten würden wohl aus offensichtlichen Gründen Abstand von solch einer Farbe nehmen.
In England gibt es sicherlich einige brauchbare Quellen für Kordanzüge von der Stange, aus England würde ich mir allerdings, wegen der Paßformproblematik, die ich ja bereits anzusprechen versucht habe, nichts bestellen, das ich nicht zuvor anprobieren konnte.

Ich stimme Ihren Ausführungen zu und denke, dass wir aneinander vorbei geschrieben haben.

Liebe Grüsse

Sandro

@Hovawart: Viel Spass mit dem neuen Anzug;-)
 
Zur Frage für Bezugsquellen:

John Crocket bietet ein recht schönes Modell im klassischen englischen Stil an, wo man sich auch Sakko und Hose in unterschiedlichen Größen bestellen kann, sodass die Passform wohl recht passabel sein müsste.
http://www.john-crocket.eu/herren/herrensakkos/8428.html

Dann gibt es ein etwas moderneres Modell von Baldessarini, wovon ich weiß, dass Qualität (Ägyptische Baumwolle) und Passform sehr gut sind. Z. B. auf Ebay: http://cgi.ebay.de/R-112-FEINCORD-A...nbekleidung_Anzüge_Sakkos?hash=item3ef9de54ee

Ansonsten fällt mir noch ein, dass Eduard Dressler immer einige schöne Cordanzüge geführt hat genauso wie aus der Zegna Soft-Reihe, die natürlich presilich ganz anders zu Buche schlagen.

Bei Eduard Meier in München müsste es aber auch wieder was geben, wenn er seinen Winter-Sale macht.
 
[B]Wenn Sie mit Geschäftskunden besuchen, mag dass in diesem Jahr, wo Cordanzüge relativ in sind (soweit ich das als Laie überhaupt beurteilen kann) vom Kunden akzeptiert werden.

In "nicht-Cordanzug-Modejahren" bauen Sie aber beim Besuch von Geschäftskunden unbewußte Barrieren auf, für die Sie zusätzliches verkäuferisches Geschick und persönliche Überzeugungskraft aufbieten müssen. In einem "normalen Anzug" bzw. dem Outfit, dass der Kunde von einem Vertreter Ihrer Branche erwartet, hätten Sie es einfacher.


[/B]Aus welchem Pseudo-Verkaufs-Ratgeber ist das denn? Seit 22 Jahren verkaaufe ich den Menschen Dinge, die sie nicht brauchen, die sie aber glücklich machen und so einen (sorry ich muss es sagen) Mist habe ich noch nie gehört oder gelesen.

Der Nutzer Hovawart kennt seine Kunden sicher besser als wir und weiss schon sehr genau wann und wo er einen Kordanzug tragen kann.

Ausserdem war die Ausgangsfrage ob ein Kordanzug zeitgemäss ist und nicht ob man ihn in der Arbeit tragen kann.

Liebe Grüsse

Sandro
 
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