Bilder aus der Edsor Kronen Krawatten Manufaktur

Hübsches Outfit vom Chef und tolle Ventilatorensammlung.
Die Krawatten haben leider eine viel zu dicke Einlage, aber da sind die kein Einzelfall, das haben heute alle Hersteller so ... :(
 
Warum also entließ der Junior einige der Mitarbeiter?

Das finde ich ja mal sehr interessant, ist der Eindruck, den Edsor auch über den jungen Mann vermittelt (Standort Berlin, alte Traditionen etc.), ja doch ein ganz anderer.

Wird also nicht mehr in Berlin bzw. in Deutschland produziert und warum wurden Mitarbeiter entlassen, wenn man sich doch international positionieren möchte? Ich dachte immer, bei handgemachten Produkten benötigt man für mehr gefertigte Produkte am Ende auch mehr Hände. Und so viele Dreiarmige gibt es ja nun nicht.
 
].

PS: Fällt mir grade jetzt auf: Wieso muß ein Unternehmen, daß deutlich seinen Stolz kommuniziert, zu den wenigen über hundertjährigen Unternehmen Berlins zu gehören, unbedingt "established 1909" sein? Reicht ein schlichtes "seit 1909" nicht aus?

Hätte von mir sein können!:D

Wenn man schon mit solch einem ausladenden Namen belastet ist, liegt es wohl nahe, den Rest der Person ebenfalls stark zu stilisieren. Aber das sind psychologisierende Erklärungsversuche.

Vielleicht hat der Mann (der Gesichtsausdruck einer Mitarbeiterin auf einem Photo scheint eher zu sagen: "Bürschchen") einen Hau weg, aber wenn die Qualität stimmt.. Und ein paar schöne Krawatten habe ich durchaus gesehen auf dem wenigen Bildmaterial dazu.

Grüße Zieten
 
Ich versuch mal eine Interpretation: "Nicht gutheißen" bedeutet nicht, daß sie schlecht sind. Sie gefallen nur nicht.

Jetzt von mir: Es sieht so aus, als wolle die Unternehmensleitung einen größeren wirtschaftlichen Erfolg ausschließlich oder jedenfalls auch mit Mitteln der persönlichkeitsgebundenen PR erreichen. Da stellt sich die Frage, ob man für den Erfolg wirklich als (für den Menschen auf der Straße) bunt verkleideter, eher unseriös gekleideter Vogel herumlaufen (von mir aus gern) und Einblicke in sein Schlafzimmer bzw. die Museumswohnung geben muß? Oder ob eine "Qualitätsoffensive" oder ähnlich sachlich begründete Kaufanreize dem nachhaltigen Erfolg zuträglicher wären?

"Schlecht" ist natürlich auch interpretationsfähig. Für die Mitarbeiter? Den Ruf? Den Gewinn? Den Umsatz?

Grüße Zieten
 
Dein Gedankenspiel macht keinerlei Sinn und hat mit der betrachteten Situation wohl kaum etwas gemein.
Hab' bitte Verständnis dafür, dass ich diese naiven und sehr plakativen Thesen daher nicht diskutieren will.

Lieber Gast, bitte erkläre doch, warum das Deiner Ansicht nach keinen Sinn macht.
 
OK, dann spekulier' ich auch mal:
Weil er dies aus "wirtschaftlichen Gründen", also, weil er einen Hals mit übergroßem Durchmesser zu haben scheint, den zügig zu füllen ihm in der Art und Weise seines Erblassers nicht leicht erschien, getan haben könnte,
wird er niemals, sei es direkt oder indirekt, etwas zum Einwerfen in denselbigen von mir erhalten, allein schon um zu vermeiden, dass er diesen durch mein Zutun schnell vollbekommt.

Er kann weder Stoffe entwerfen noch Krawatten schneidern.

Bankern, die bunt gewandet vor Kameras auf- und abspringen, sich in einen Sessel fläzend Werbebotschaften in Mikrofone prosaunen, kaufe ich weder Fliegen noch Schlipse ab.

Brot kauft man beim Bäcker,
Fleisch beim Fleischer,
Schuhe beim Schuhmacher und Krawatten bei einem Harlekin?

Wetten?:D

Lieber Gast,

Ihren steten Kreuzzug für die kleinen Handwerker und "Qualität über Marketing" in allen Ehren, aber leider kauft "man" heute Brot und Fleisch zumeist im Supermarkt, Schuhe im Versandhaus und Krawatten überhaupt nicht mehr.

In diesem Kontext könnte man den Versuch auch durchaus positiv bewerten, eine deutsche Traditionsmarke mit zeitgemäßem, wenn auch für die Traditionalisten (zu denen ich mich durchaus selbst zähle) eher abschreckenden Marketinggehampel immerhin nicht nur am Leben zu erhalten sondern wieder einem breiteren und jüngeren Publikum attraktiv zu machen.

Agesichts Ihrer obigen Einlassungen anderen Schreibern hier plakative und naive Thesen vorzuwerfen, legt im übrigen den Verdacht nahe, daß Sie recht selbstgefällig bei sich andere Maße anlegen als bei anderen.

dE
 
Ich greife Deine Punkte gerne auf.

Erstes Ziel eines Unternehmens ist Gewinne zu erwirtschaften! Angenehmer Nebeneffekte sind natürlich die damit verbundene Arbeitsplätze.

Ich würde von einem Kreislauf sprechen. Die Arbeitnehmer sind auf das Unternehmen angewiesen. Das Unternehmen ist auf seine Arbeitnehmer angewiesen.

Aber eben nicht nur. Die besten Arbeitnehmer bringen nichts, wenn andere Faktoren, wie die Wirtschaftslage, Zahlungsfähigkeit der Kunden, Aktualität und Qualität der Produkte etc. nicht stimmen. Die einzige Schraube, an der ein Unternehmen oftmals kurzfristig drehen kann, sind aber die Ausgaben. Und davon machen einen der Bärenanteile eben die Personalkosten aus.

Wenn man diese Personalkosten senken muss, um das Unternehmen lebend zu erhalten, dann muss man diese eben senken, um das Unternehmen lebend zu erhalten. Von außen zu sagen, es gäbe noch andere Möglichkeiten, ist immer einfach. Dies in der Praxis umzusetzen, ist aber fast immer ein Ding der Unmöglichkeit.

Wer mal ein oder mehrere Insolvenzverfahren erfolgreich (im Sinne von: das Unternehmen überlebt) begleitet hat, weiß, wovon ich rede.
 
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