Bewerbungsoutfit fragen

Ich werde mich für eine Firma nicht verkleiden und vorgeben dass ich total auf Anzüge stehe nur um einen Job zu bekommen. (Entweder überzeuge ich durch meine Leistung und durch ein gepflegtes äußeres wozu nicht unbedingt ein Anzug zählen muss, oder aber die Firma hat mich nicht verdient).
Du gehst an die Sache falsch heran: Es geht hier nicht um Anpassung, sondern darum, in einer professionellen Standardsituation dem Arbeitgeber zu zeigen, dass Du souverän und gesellschaftlich gewandt damit umgehen kannst und bereit bist, Dich interessiert von Deiner besten Seite zu zeigen. Das ist nämlich neben einem freundlichen und fokussierten Auftreten das einzige, was Du in dieser Situation zeigen kannst. Deine Leistung steht maximal in Deinen Arbeitszeugnissen.

Wenn sich bei mir 30 Leute vorstellen würden und jeder im Anzug antanzt würde ich mich an den einen erinnern der nicht im Anzug da saß und aus der Reihe gefallen ist. (Das ist meine ganz spezielle Meinung)
An den wird man sich ganz sicher erinnern. Nämlich als den Clown, der offenbar meint, dass er den Job eigentlich nicht braucht, und den man deswegen auch als erstes von der Short List streichen kann.

Da Du ja eine klare Meinung zum Auftreten bei Bewerbungsgesprächen hast, die ich Dir am Ende auch nicht nehmen will, nur noch eine abschließende Frage: An wievielen Bewerbungsgesprächen hast Du bisher im beruflichen Umfeld teilgenommen und wenn es >0 waren, wieviele davon führten zu einem Arbeitsvertrag?
 
An den wird man sich ganz sicher erinnern. Nämlich als den Clown, der offenbar meint, dass er den Job eigentlich nicht braucht, und den man deswegen auch als erstes von der Short List streichen kann.

Ist hart formuliert - wenn auch nicht falsch.

Ich kann die Position, auf die Ihre Bewerbung erfolgt, nicht wirklich einschätzen. Manchmal können auch Queerkopf-Bewerbungen erfolg haben. Für einzelne wenige Positionen, vorwiegend jedoch im eher kreativen Bereich oder Sales (Insights Gelb/MBTI≈ENFP,ENFJ,ESFP, vielleicht auch noch Grün/INFJ, INFP). Sie können ja versuchen, den Gesprächspartner vorher anzurufen und einzuschätzen oder sich erkundigen.

Aber auch dann werden Sie nur Erfolg haben, wenn Sie authentisch sind. Authentisch sind sie nicht, wenn Sie ein Konzept ablehnen, aber dennoch kompromisshaft umsetzen. Also entweder Anzug oder auch kein Sakko, das irgendwie nach nicht gewollt und nicht gekonnt aussieht. Wenn Sie auf die Schiene "Kreativer Queerdenker" wollen, müssen Sie das mit Überzeugung durchziehen. Vielleicht nicht im Amon Amarth-Bandshirt zum Vorstellungsgespräch. Aber vergessen Sie für diesen Fall die ganzen grauen Sakkos.

(Man darf und sollte sogar im Leben durchaus hin und wieder etwas riskieren. Ein vermasseltes Vorstellungsgespräch verdirbt auch niemandem die restliche Zukunft und junge Menschen sollten die Möglichkeit haben, auch aus ihren Fehlern klug zu werden.)
 
Wenn man das hier so liest, könnte man fast meinen, er will im Jogginganzug und Unterhemd zum Interview. Es geht immerhin noch um Sakko und Hemd. Mit einer ordentlichen Stoffhose und guten Schuhen, ist das für eine technische Stelle, in der er täglich im Kapuzenpulli rum läuft, mehr als ausreichend.

Finde es auch schräg, mit welcher Härte hier argumentiert wird. Das hängt doch alles sehr stark vom Unternehmen, der Stelle und der Unternehmenskultur ab ...
 
Zuletzt bearbeitet:
bluesman hat es schon richtig zusammengefasst. Aus meiner Sicht ist der Gedanke des Strangeröffners insbesondere an einer Stelle falsch:

2. Ich werde mich für eine Firma nicht verkleiden und vorgeben dass ich total auf Anzüge stehe nur um einen Job zu bekommen.

Das macht man bei einer Bewerbung gerade nicht. Du suggerierst doch nicht, dass du anschließend zwangsweise jeden Tag genau so zur Arbeit erscheinen wirst, wie du dich vorgestellt hast. Vor allem nicht, wenn das in deine Branche anschließend sowieso unüblich ist. Dein Outfit beim Gespräch zeigt lediglich Respekt vor der Situation und dem Gegenüber.

Deine Kreativität, insbesondere die für die Stelle erforderliche, zeigt sich nicht durch die Klamotten oder Farbwahl, sondern deine Qualifikationen.
 
Wenn man das hier so liest, könnte man fast meinen, er will im Jogginganzug und Unterhemd zum Interview. Es geht immerhin noch um Sakko und Hemd. Mit einer ordentlichen Stoffhose und guten Schuhen, ist das für eine technische Stelle, in der er täglich im Kapuzenpulli rum läuft, mehr als ausreichend.

Finde es auch schräg, mit welcher Härte hier argumentiert wird. Das hängt doch alles sehr stark vom Unternehmen, der Stelle und der Unternehmenskultur ab ...

Ja, das hatte wir hier schon des öfteren.:D
(u.a. 2 offene Hemdknöpfe = Aussehen wie Zuhälter)

Zu Glück gab's auch Rückmeldungen (Daimler), dass dort fast alle mit Poloshirt rumliefen.
 
Woher stammt die Information? Eigene Erfahrung oder Hörensagen ?
Welcher Bereich und wann erlebt?
Dort ist zurzeit Vieles im Umbruch. Als Designer oder jemand der an jedweder Art von Transformation oder Innovation arbeiten will, würde ich keinen Anzug und schon gar keine Krawatte empfehlen .
 
Woher stammt die Information? Eigene Erfahrung oder Hörensagen ?
Welcher Bereich und wann erlebt?
Dort ist zurzeit Vieles im Umbruch. Als Designer oder jemand der an jedweder Art von Transformation oder Innovation arbeiten will, würde ich keinen Anzug und schon gar keine Krawatte empfehlen .



Eigene aktuelle Erfahrungen. Nicht bei Daimler sondern BMW. Der Unterschied ist aber von der Unternehmenskultur nicht groß. Habe früher auch schon für Daimler gearbeitet. Hier bei BMW wird von den Personalern auch auf Kleidung geachtet und dieses auch im Protokoll vermerkt. Das gilt auch für technische Stellen. Bei uns (Entwicklungsabteilung, 70 Personen) im "normalen" Arbeitsalltag wird auch kein Anzug getragen. Ausnahme der HAL und ich :)
 
Eigene aktuelle Erfahrungen. Nicht bei Daimler sondern BMW. Der Unterschied ist aber von der Unternehmenskultur nicht groß. Habe früher auch schon für Daimler gearbeitet. Hier bei BMW wird von den Personalern auch auf Kleidung geachtet und dieses auch im Protokoll vermerkt. Das gilt auch für technische Stellen. Bei uns (Entwicklungsabteilung, 70 Personen) im "normalen" Arbeitsalltag wird auch kein Anzug getragen. Ausnahme der HAL und ich :)

:D
 
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