So einen Stil
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könnte ich mir vorstellen, wenn man sich für das Vorstellungsgespräch vorgenommen hat, dem neuen Arbeitgeber zu verdeutlichen, an das neue Arbeitsverhältnis eher wenig ambitioniert und eher projektorientiert heranzugehen und nebenbei wirklich überzeugt ist, der einzige Kandidat zu sein, der in Frage kommt.
(Mir ging das bisweilen so, dass ich der einzige ernstliche Kandidat für ein Bewerbungsverfahren war. Ich trug dann eher einen sehr dunkelblauen Anzug, Grenadine in bordeaux und weißes EST. Ich empfehle, diese sehr komfortable Position eher auszunützen, wenn es um die Besprechung der Gehaltsvorstellung geht und sie nicht schon beim Outfit aufgebraucht zu haben.)
Man sollte bedenken, dass die allerwenigsten Menschen ihre Berufslaufbahn in derselben Position beenden, in der sie beginnen. Klug ist es, sich entsprechend der Position zu kleiden und zu verhalten, die man gern hätte - nicht die man hat. Sie können sicher täglich mit Kapuzenpulli im Büro erscheinen, sich mit allen von Anfang an duzen, am Klatsch teilhaben und Schabernack mit den Kolleginnen treiben. Wenn Sie in zwei oder drei Jahren Abteilungsleiter werden wollen, haben Sie dann aber ein Problem. Genau genommen müssten Sie wahrscheinlich eher das Unternehmen wechseln.
Wenn jedoch die Abneigungen gegen das klassische Bewerbungsoutfit und übliche berufliche Konventionen so weitreichend sind, würde ich entsprechend konsequent darauf verzichten - ohne unbedingt gleich in die Schublade zu greifen, die Sie gänzlich im Abseits stehen lässt.
Falls Sie bei mir so auflaufen würden - was nicht der Fall sein wird, denn ich benötige keine Designer für meine Tätigkeit - würde ich das hinnehmen, wenn ich eine Krankheits- oder Schwangerschaftsvertretung befristet einstellen wollte. Für eine unbefristete Stelle wären Sie draußen. Denn ich mag Menschen, die Ambitionen zeigen und nicht verdeutlichen, dass sie mit dem erreichten sehr zufrieden sind und höchstens noch vorhaben, dem Arbeitgeber einen Teil ihres Könnens und ihrer Zeit zu veräußern - außer Sie wären der einzige ernstliche Kandidat. Dann wärs auch egal. Nur wüsste ich, dass ich wahrscheinlich Zeit investieren muss, Ihren Nachfolger beizeiten zu suchen.
(Das ist jetzt etwas mehr geworden, als Übliche Beratung zum Outfit.)