Anzugwahl als Berufseinsteiger im Consulting

Bin selbst in der Beratung tätig und kann dir mal meine persönlichen Erfahrungen schildern. Fang erst einmal an kleine Brötchen zu backen. Es muss nicht innerhalb von 2 Jahren die Rolex und und der Kreidestreifen-Zweireiher sein. Bleib dezent und glänze mit deinen Fähigkeiten, dann kommt der Rest von ganz alleine.
Karriere im Consulting ist gut. Warum nicht Investment-Banking?
Anyway, das Auswahlverfahren bei den Big Five ist echt nicht easy, drücke dir die Daumen.
Würde mir für den Anfang zwei Anzüge bei nem guten Textiler holen, das reicht. So Pfaue sind nicht gerne gesehen, Bescheidenheit bringt mehr. Wenn du dann das erste Jahr überlebt hast, kannst du neu bestellen.
Wir haben über die Jahre ja nun schon einige solche Einsteiger-Threads gesehen, wo von Insidern wie Euch am Anfang Zurückhaltung empfohlen wurde. Ich würde ja bald auch mal gerne einen Thread sehen, wo von den dann etablierten Teilnehmern der Branche angefragt wird, wie man nun, wo man's kann, auch mal gekonnt die sartoriale Sau rauslassen kann, gerne reich bebildert.

Wenn man am Anfang so darben muss, dann muss es doch auch den Moment geben, ab dem die Wolves of Wallstreet, Gordon Gekkos und Harvey Specters sich endlich im hellen Tageslicht präsentieren können, sonst macht doch die Karriere im Consulting aus Forumssicht überhaupt keinen Sinn. Auch können wir dann den notgedrungen zurückhaltenden Neueinsteigern eine klare Perspektive geben, was möglich sein wird und wann. :cool: Und ich gestehe es offen, ich wäre auch gespannt darauf, das ist ja schon ein etwas geschlossener Kreis, in den ich in meiner beruflichen Rolle wenig Einblick habe. ;)

Das geht natürlich auch an alle anderen aus dem Berufszweig!
 
Rein anekdotische Evidenz, aber ich habe das Gefühl, dieses Rangabzeichen-Denken wächst sich auch in den konservativeren Branchen langsam aber sicher raus. Viele (Senior-)Partner sind durchaus reflektiert genug, zu wissen, dass sie selbst damals auch den Gordon Gekkos oder - eine Generation später - den Patrick Batemans optisch hinterher eiferten. Heute ist der Associate-Posterboy halt Harvey Specter oder Don Draper. Solange man sich selbst nicht tatsächlich für eine der vorgenannten -allesamt charakterlich nicht besonders nachahmenswerten- Figuren hält, wird so ein Outfit im Normalfall vielleicht ein wenig belächelt, aber ein Karriereknick wird daraus im Normalfall nicht folgen. Ausnahmen mag es natürlich immer geben.
 
...
Anyway, das Auswahlverfahren bei den Big Five ist echt nicht easy...
Tatsächlich noch so? Ich habe vor zwei, drei Jahren ein Interview mit einem ranghohen deutschen Manager von einem dieser Unternehmen gelesen, in dem er sich beklagte, nicht mehr genug geeignete Kandidaten zu finden (sinngemäß: die jungen Leute wären nicht mehr bereit, 60 Stunden/Woche zu arbeiten). Er prognostizierte (deswegen) auch noch den wirtschaftlichen und sonstigen Abstieg Deutschlands (und vllt. sogar des gesamten Abendlandes). Scheint ja doch nicht so bedrohlich zu sein.
 
Oben