Hemd und Krawatte Ton in Ton geht IMO überhaupt nicht, weder bei einer Trauung noch sonstwo.
Mein Vorschlag wäre: Der anthrazitfarbene Anzug ohne Weste, weißes Hemd mit Umschlagmanschette, Glattlederschuhe (keine Brogues) und eine schöne, hochwertige Krawatte, z.B. dunkelblau-champagner-gestreift. Dazu ein champagnerfarbenes Einstecktuch und eine Nelke im Knopfloch.
Auf jeden Fall keine von diesen scheußlichen Hochzeitskrawatten oder -plastrons.
Schwarze Weste ist eher was für deine Beerdigung als für deine Hochzeit und Brouges eher was für den Landsitz als für die Hochzeit.
Was soll eine Krawattenklammer unter einer Weste?
a) Die Weste hält die Krawatte doch bereits am Platz.
b) Sieht sie sowieso keiner.
Ansonsten gebe ich dem Vorredner recht, diese Krawatten gehen mal gar nicht, außer im Wilvorst Prospekt; übrigens genau wie die entsprechenden Westen und Hemden.
Ohne jetzt päpstlicher zu sein als der Papst:
Klar sind Kombimanschetten tragbar, sofern das Hemd vernünftig verarbeitet ist. Allerdings sehen nicht gestärkte Manschetten, die keine Umschlagmanschetten sind immer ein bisschen kümmerlich aus, wenn sie mit Manschettenknöpfen getragen werden; ist aber wohl eher Geschmackssache.
Außerdem kann es schwer werden von der Stange Umschlagmanschettenhemden zu bekommen, zumindest vor Ort, die nicht weiß oder evtl. noch hellblau sind.
Kragennadeln gehören nach meinem Empfinden eher zum legerenen Hemd, weil steifere Krägen - oder gar gestärkte Krägen - nicht wirklich davon profitieren, aber auch hier darfst du meiner Meinung nach gerne die Regeln brechen, ist ja deine Hochzeit.
Ich weiß weder wie die Grundfarbe deines Anzugs so richtig ist, noch weiß ich welche Farben die Streifen haben, ansonsten geht sowas: http://www.blacktieguide.com/Supplemental/Morning_Dress/2005_Charles_wedding_cbc_ca.jpg, habe auch schon lachs- oder rosafarbene gesehen.
P.S.: Brouges sind nett, solltest du auch mal kaufen, aber halt eben nicht zur Hochzeit und wenn finde ich maximal sowas (2. Bild v.o.): http://leffot.com/2010/03/09/rider-balmoral-mtos/, ob jetzt als Stiefel oder nicht ist egal.
Sicher ist es das, wie alles was wir hier bereden. Aber:
Diese Sachen, die hierzulande gerne von Wilvorst feilgeboten werden, sind ziemlich kurzweilig was die Halbwertszeit angeht und wahrscheinlich ist es einem selber peinlich in 10 Jahren; außerdem ist es doch so, dass man den Kram wirklich nie wieder tragen kann ohne doof angeguckt zu werden - mindestens - eine vernünftige feierliche Krawatten bspw. in silber-grau mit Hahnentrittmuster etc. kann man dagegen auch super zu anderen feierlichen Gelegenheiten tragen.
Die Westen will ich mal in dieselbe Schublade stecken, zumal mir diese Muster im großen Format wirklich Kopfschmerzen machen. Sowas gehört, wenn überhaupt, auf ein Damenkleid, nicht auf Männeranzüge.
Ansonsten hätte ich einfach mal gerne eine Einschätzung zu meinen bisherigen Überlegungen, begehe ich irgendwo grobe Stilfehler, die ich besser vermeiden sollte?
Frack tagsüber ist meines Wissens nach auch ein absoluter Fauxpas, auch wenn das zur Zeit wohl noch keine Rolle spielt für Deine standesamtliche Hochzeit. Üblicherweise trägt man als Bräutigam zur Trauung wohl eher einen Cutaway. Und gerade als Bräutigam hat man doch eigentlich das Recht, sich von anderen abzuheben, oder gar aus der Masse herauszustechen, oder etwa nicht?Ich würde ja am liebsten Frack tragen, wäre damit aber hoffnungslos overdressed, der wirkt einfach nicht, wenn ich der einzige bin, der ihn trägt. Da wir die kirchliche Hochzeit Open Air im Garten meiner Eltern feiern werden überlege ich aber evtl. sowieso einen Hellen Anzug zu tragen, zu dem ich dann wiederum keine Hochzeitsweste und/oder Plastron möchte.