Anzug zur standesamtlichen Trauung

Donngal

Member
Hallo,

ich möchte mich zunächste einmal kurz vorstellen, ich bin 26 Jahre alt, in den letzten Zügen meines Informatikstudiums und werde dieses Jahr heiraten.

Hierfür habe ich mir Gedanken um meine Kleidung gemacht. Da ich im nächsten Jahr der kleinen standesamtlichen Trauung noch eine kirchliche mit grösserer Feier folgen lassen werde, erscheint es mir nötig "Luft nach oben" zu lassen. Hier meine bisheriger Stand für die diesjährige standesamtliche Trauung:

Ich habe einen Anthrazitfarbenden Nadelstreifen Anzug, den ich gerne anziehen möchte, hierzu habe ich vor eine schwarze Weste zu tragen, ein Champagnerfarbendes Hemd, sowie eine passende Champangnerfarbende Krawatte (in etwa vom Stil her so: http://www.amazon.de/dp/B004743NS6/).

Beim Hemd würde ich gerne auf Kombimanschetten setzen, die ich je nach Anlass mit oder ohne Manschettenknöpfen tragen kann. Umschlagmanschetten möchte ich mir für meine kirchliche Trauung "aufheben".

Meine Taschenuhr trage ich an der Weste.

Einige Gedanken mache ich mir noch um andere Accesoires, trägt man zur Weste eine Krawattenklammer? Würde eine Kragennadel passen? Einstecktuch, Knopflochblume (klassisch weisse Nelke oder doch auf den Brautstrauss abgestimmt?), oder beides?

Ich würde gerne Full Brogues zum Anzug tragen, auch wenn das natürlich etwas "leger" ist, evtl. könnte ich mich auch mit Half Brogues anfreunden, da ich sowieso die Schuhe noch kaufen muss.

Ansonsten hätte ich einfach mal gerne eine Einschätzung zu meinen bisherigen Überlegungen, begehe ich irgendwo grobe Stilfehler, die ich besser vermeiden sollte?

Vielen Dank schonmal, für alle die sich die Mühe machen zu antworten.
 
Hemd und Krawatte Ton in Ton geht IMO überhaupt nicht, weder bei einer Trauung noch sonstwo.

Mein Vorschlag wäre: Der anthrazitfarbene Anzug ohne Weste, weißes Hemd mit Umschlagmanschette, Glattlederschuhe (keine Brogues) und eine schöne, hochwertige Krawatte, z.B. dunkelblau-champagner-gestreift. Dazu ein champagnerfarbenes Einstecktuch und eine Nelke im Knopfloch.

Auf jeden Fall keine von diesen scheußlichen Hochzeitskrawatten oder -plastrons.
 
Hemd und Krawatte Ton in Ton geht IMO überhaupt nicht, weder bei einer Trauung noch sonstwo.

Mein Vorschlag wäre: Der anthrazitfarbene Anzug ohne Weste, weißes Hemd mit Umschlagmanschette, Glattlederschuhe (keine Brogues) und eine schöne, hochwertige Krawatte, z.B. dunkelblau-champagner-gestreift. Dazu ein champagnerfarbenes Einstecktuch und eine Nelke im Knopfloch.

Auf jeden Fall keine von diesen scheußlichen Hochzeitskrawatten oder -plastrons.

Danke für die Meinung, ein weißes Hemd fällt m.E. raus, weil die Braut kein weißes sondern eher ein champagner oder cremefarbendes Kleid tragen wird, und ich meine Kleidung gerne daran anpassen möchte.

Bei den Schuhen lasse mich gerne mit mir reden, Glattleder also besser als Brogues, gut, gibt es da von der Form her absolute No-Gos oder kann ich mich da von meinem Geschmack leiten lassen?

Ist das mit den Hochzeitskrawatten und/oder Plastrons dein persönlicher Geschmack? Also ich finde die nicht unbedingt scheusslich und denke tatsächlich für die kirchliche Trauung im nächsten Jahr über einen Plastron mit passender Weste nach.
 
Schwarze Weste ist eher was für deine Beerdigung als für deine Hochzeit und Brouges eher was für den Landsitz als für die Hochzeit.

Was soll eine Krawattenklammer unter einer Weste?

a) Die Weste hält die Krawatte doch bereits am Platz.
b) Sieht sie sowieso keiner.

Ansonsten gebe ich dem Vorredner recht, diese Krawatten gehen mal gar nicht, außer im Wilvorst Prospekt; übrigens genau wie die entsprechenden Westen und Hemden.

Was die Krawattenklammer angeht hast du wohl Recht. Lassen wir das ;).

Gut, dann schlag ich mir die Brogues aus dem Kopf und such mir was glattes aus.

Wie steht ihr zu Kragennadeln?

Welche Westenfarbe würdest du zu einem Anzug empfehlen, zu dem man im gleichen Stoff keine Weste mehr bekommt? Dann besser gar keine oder ein komplett neuer dreiteiliger Anzug?

Sind Kombimanschetten zum Anzug eigentlich überhaupt tragbar? Das macht mir noch die meisten Sorgen.
 
Ohne jetzt päpstlicher zu sein als der Papst:

Klar sind Kombimanschetten tragbar, sofern das Hemd vernünftig verarbeitet ist. Allerdings sehen nicht gestärkte Manschetten, die keine Umschlagmanschetten sind immer ein bisschen kümmerlich aus, wenn sie mit Manschettenknöpfen getragen werden; ist aber wohl eher Geschmackssache.

Außerdem kann es schwer werden von der Stange Umschlagmanschettenhemden zu bekommen, zumindest vor Ort, die nicht weiß oder evtl. noch hellblau sind.

Kragennadeln gehören nach meinem Empfinden eher zum legerenen Hemd, weil steifere Krägen - oder gar gestärkte Krägen - nicht wirklich davon profitieren, aber auch hier darfst du meiner Meinung nach gerne die Regeln brechen, ist ja deine Hochzeit.

Ich weiß weder wie die Grundfarbe deines Anzugs so richtig ist, noch weiß ich welche Farben die Streifen haben, ansonsten geht sowas: http://www.blacktieguide.com/Supplemental/Morning_Dress/2005_Charles_wedding_cbc_ca.jpg, habe auch schon lachs- oder rosafarbene gesehen.

P.S.: Brouges sind nett, solltest du auch mal kaufen, aber halt eben nicht zur Hochzeit und wenn finde ich maximal sowas (2. Bild v.o.): http://leffot.com/2010/03/09/rider-balmoral-mtos/, ob jetzt als Stiefel oder nicht ist egal.

Dann werde ich mich mal nach einer helleren Weste umsehen, und nach passenden Schuhen.

Was haltet ihr von sowas als Schuhwerk? http://mhstatic.de/fm/1/thumbnails/Mephisto_Schuhe_533.jpg.2226072.jpg (Mephisto ist nicht meine favorisierte Marke, ich meine nur die Form, bei der ich nicht weiss, wie sie bezeichnet wird)

Noch eine Frage zur Knopflochblume, leider hat mein Sakko nur ein Attrapenknopfloch im Revers, ich werde nicht drum rum kommen, das in der Änderungschneiderei zum richtigen Knopfloch umarbeiten zu lassen, richtig? Denn eine angesteckte Blume geht gar nicht oder?
 
Sicher ist es das, wie alles was wir hier bereden. Aber:

Diese Sachen, die hierzulande gerne von Wilvorst feilgeboten werden, sind ziemlich kurzweilig was die Halbwertszeit angeht und wahrscheinlich ist es einem selber peinlich in 10 Jahren; außerdem ist es doch so, dass man den Kram wirklich nie wieder tragen kann ohne doof angeguckt zu werden - mindestens - eine vernünftige feierliche Krawatten bspw. in silber-grau mit Hahnentrittmuster etc. kann man dagegen auch super zu anderen feierlichen Gelegenheiten tragen.

Die Westen will ich mal in dieselbe Schublade stecken, zumal mir diese Muster im großen Format wirklich Kopfschmerzen machen. Sowas gehört, wenn überhaupt, auf ein Damenkleid, nicht auf Männeranzüge.

Die Halbwertszeit ist durchaus ein Argument, eine Krawatte nur für einen Anlass könnte ich verschmerzen, bei der Weste die ich anprobiert habe, würde es mir schon eher Magenschmerzen bereiten, und wie du schon sagtest, ist die wirklich ein Ein-Mal Artikel, auch wenn ich sie ganz Kleidsam finde. Aber eine solche Weste mit Plastron käme auch nur für meine kirchliche Hochzeit in Frage. Ich würde ja am liebsten Frack tragen, wäre damit aber hoffnungslos overdressed, der wirkt einfach nicht, wenn ich der einzige bin, der ihn trägt. Da wir die kirchliche Hochzeit Open Air im Garten meiner Eltern feiern werden überlege ich aber evtl. sowieso einen Hellen Anzug zu tragen, zu dem ich dann wiederum keine Hochzeitsweste und/oder Plastron möchte. Aber dass ist Schnee von morgen, da habe ich noch ein Jahr Zeit Überlegungen anzustellen.
 
Nur so als Gedanken:

Nadelstreifen und Chamagnerhemd kann ich mir gerade nicht rech zusammen vorstellen. Auch mit einem guten weißen Hemd siehst du neben diener Liebsten sehr gut angezogen aus.
Als Weste würde ich versuchen, die Farbe der Streifen wieder aufzugreifen, sonst wäre mir das zu sehr zusammengewürfelt.
Umschlagmanschetten muß man sich nicht "für gut" aufheben, die sind auch zu weniger formellen Anlässen gut tragbar. Ich würde nicht ohne heiraten, wenn sie mir grundsätzlich gefallen.

Nimm zu Einkaufen einen Freund mit, dessen Kleidungsstil dir gefällt. Lass dich nicht von "Hochzeitsausstattern" verunsichern.
 
Ansonsten hätte ich einfach mal gerne eine Einschätzung zu meinen bisherigen Überlegungen, begehe ich irgendwo grobe Stilfehler, die ich besser vermeiden sollte?

Um ehrlich zu sein: einige. Und das ist noch vorsichtig ausgedrückt.

Ein gestreifter Anzug gehört in die Geschäftsgarderobe und ist damit fehl am Platz.
Champagnerfarbenes Hemd - wenn's sein muss... ich fände ein weißes besser, aber gut. Aber auf gar keinen Fall eine gleichfarbige Krawatte dazu!

Hier gibt es mMn gute Ratschläge zum Thema Hochzeit:

http://asuitablewardrobe.dynend.com/2007/01/what-to-wear-on-your-wedding-day.html
http://asuitablewardrobe.dynend.com/2010/01/wedding-ties.html

Was die Schuhe anbelangt lagst du schon genau richtig: schwarze (captoe) Oxfords. Also entweder so:

Loake-Black-Cap-Toe-Oxford.jpg


oder so:

935.jpg
 
Danke, Sander!

@Donngal:
Das Problem mit dem Hemd ist nicht nur die Champagnerfarbe, sondern dass Du es auch noch mit Kombimanschetten tragen willst.

Kombimanschetten sind IMHO ein absolutes Nogo, die an keinem Hemd jeneseits Olymp & Co. zu finden sein sollten und nicht etwa die Zwischenstufe zwischen Sport- und Doppelmanschette.

Also daher, wenn Manschettenknöpfe, dann bitte auch mit DM.

Bei der Krawatte würde ich auch lieber etwas Festlicheres bevorzugen:
http://www.ctshirts.de/herren-krawa...iß-?q=dmdefault||TW738BLW|||||||||||||&page=2
 
Ich würde ja am liebsten Frack tragen, wäre damit aber hoffnungslos overdressed, der wirkt einfach nicht, wenn ich der einzige bin, der ihn trägt. Da wir die kirchliche Hochzeit Open Air im Garten meiner Eltern feiern werden überlege ich aber evtl. sowieso einen Hellen Anzug zu tragen, zu dem ich dann wiederum keine Hochzeitsweste und/oder Plastron möchte.
Frack tagsüber ist meines Wissens nach auch ein absoluter Fauxpas, auch wenn das zur Zeit wohl noch keine Rolle spielt für Deine standesamtliche Hochzeit. Üblicherweise trägt man als Bräutigam zur Trauung wohl eher einen Cutaway. Und gerade als Bräutigam hat man doch eigentlich das Recht, sich von anderen abzuheben, oder gar aus der Masse herauszustechen, oder etwa nicht?
 
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