Was trinke ich heute....

Gestern der Nachfolgejahrgang des großartigen 2010er Prado Enea Rioja Gran Reserva von Bodegas Muga, der 2011er. Wenn der ausverkauft ist, wird es eine längere Durststrecke geben, denn Muga erzeugt den Prado Enea nur in den besten Jahren. 2012 und 2013 wird es den Wein daher nicht geben und in 2014 gibt es nur eine sehr kleine Menge. Erst 2015 und 2016 sind wieder sicher qualifiziert.

Den 2011er finde ich (auf hohem Niveau) etwas schwächer und auch im Charakter etwas anders als den 2010er (das schlägt sich auch im Urteil des Wine Advocate von Spanien-Spezialist Luis Gutierrez nieder, nur 96 statt 97/100 Punkte ;), ich finde, da ist mehr Unterschied drin). Die feste Brillanz des Vorgängers mit den Unmengen von reifem Tannin und Würze ist hier durch einen kompakten Fruchtkern aus Süßkirsche und Pflaume ersetzt worden, der dann in einen Mix von viel hochprozentiger Criollo-Schokolade und gebrannten Mandeln mit Kardamom und schwarzem Pfeffer übergeht. Ein überraschender Säurekick stützt dann das Spiel der Aromen bis in einen langen Abgang hinein. Immer noch ein großer Wein mit mehr vordergründiger Zugänglichkeit, der meilenweit aus den typischen Weinen seiner Region heraussteht.

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Ich muss mich heute selbst zitieren, da ich den 2011er Prado Enea von Muga noch einmal trinke, Verkostungsnotiz gilt immer noch. Großartiger Highend-Rotwein, heute zum Filetsteak vom Charolais-Rind.
 
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Ich brauchte heute etwas Stärkeres. :) Clos St. Jean Chateauneuf du Pape von 2015 mit vollen 16% Allohol. Mengen von süßen Kirschen bis hin zu eingelegten Cocktailkirschen, kleine, süße Walderdbeeren, sehr reife Himbeeren, etwas Pflaume, provenzalische Kräuter, Lorbeer, weißer Pfeffer, sehr rund und lang. Fordernd und zugänglich zugleich.
 
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