Der Jammer-Faden

Ich habe zum Ende jedes Semester das Vergnügen, einen kleineren oder größeren Stapel Juristenklausuren zu korrigieren. Was ich da so lese, lässt mich absolut an der Menschheit zweifeln. Und an unseren Anwälten im Besonderen...
 
Ich habe zum Ende jedes Semester das Vergnügen, einen kleineren oder größeren Stapel Juristenklausuren zu korrigieren. Was ich da so lese, lässt mich absolut an der Menschheit zweifeln. Und an unseren Anwälten im Besonderen...

Ein Kumpel vor mir hat mir ähnliches berichtet. Nicht nur die juristischen, sondern auch die sprachlichen Kenntnisse seien teilweise unterirdisch.
 
Ein Kumpel vor mir hat mir ähnliches berichtet. Nicht nur die juristischen, sondern auch die sprachlichen Kenntnisse seien teilweise unterirdisch.
Meine lieben Freunde,

das Studium der Rechtswissenschaften ist vielerorts NC-frei und damit für fast jeden zugänglich. Die große Auslese erfolgt meist in der Zwischenprüfung, d.h. nach dem 2. oder 3. Semester und später in den Examina.

Dass Jura nur von der geistigen Elite studiert wird, ist eine Fehlannahme, die weit verbreitet ist.*


MfG







*bitte an dieser Stelle auf Späße auf meine Kosten verzichten.
 
Meine lieben Freunde,

das Studium der Rechtswissenschaften ist vielerorts NC-frei und damit für fast jeden zugänglich. Die große Auslese erfolgt meist in der Zwischenprüfung, d.h. nach dem 2. oder 3. Semester und später in den Examina.

Dass Jura nur von der geistigen Elite studiert wird, ist eine Fehlannahme, die weit verbreitet ist.*


MfG







*bitte an dieser Stelle auf Späße auf meine Kosten verzichten.
Bzw. kann man Jura auch bis zum Examen wunderbar studieren ohne irgendeine Ahnung vom Fach zu haben oder sonst Aufwand zu betreiben. Auch die Zwischenprüfung (Abschluss bis 6. Semester) ist an den meisten Unis witzlos.
Das Studium kann man sich komplett sparen, da es eh erst in der Examensvorbereitung ernst wird.
 
Meine lieben Freunde,

das Studium der Rechtswissenschaften ist vielerorts NC-frei und damit für fast jeden zugänglich. Die große Auslese erfolgt meist in der Zwischenprüfung, d.h. nach dem 2. oder 3. Semester und später in den Examina.

Dass Jura nur von der geistigen Elite studiert wird, ist eine Fehlannahme, die weit verbreitet ist.*


MfG







*bitte an dieser Stelle auf Späße auf meine Kosten verzichten.

Achso... ich dachte, wenn ich 100 Klausuren habe und damit an einer Uni in einem Semester die Buchstaben F bis L abdecke, sind das nur die Besten der Besten der Besten.
 
Achso... ich dachte, wenn ich 100 Klausuren habe und damit an einer Uni in einem Semester die Buchstaben F bis L abdecke, sind das nur die Besten der Besten der Besten.
Und wieso lassen dich diese 100 Klausuren dann an der Anwaltschaft zweifeln, wenn dir bewusst ist, dass zwischen Uni-Klausuren und Anwaltszulassung noch mind. zwei erhebliche Hürden bestehen?

MfG
 
Und wieso lassen dich diese 100 Klausuren dann an der Anwaltschaft zweifeln, wenn dir bewusst ist, dass zwischen Uni-Klausuren und Anwaltszulassung noch mind. zwei erhebliche Hürden bestehen?

MfG
Ich habe es tatsächlich noch nie überprüft, aber auch im 3./4. Semester sind vier von fünf Klausuren sprachlich so unterirdisch, dass ich nicht weiß, wie die je das Abitur geschafft haben sollen. Wie sind denn zur Zeit die Durchfallerquoten? Wenn es mehr als zwei Drittel sind, besteht noch Hoffnung :) (Ich gehe aber eher von einem Drittel aus)
 
Ich habe es tatsächlich noch nie überprüft, aber auch im 3./4. Semester sind vier von fünf Klausuren sprachlich so unterirdisch, dass ich nicht weiß, wie die je das Abitur geschafft haben sollen. Wie sind denn zur Zeit die Durchfallerquoten? Wenn es mehr als zwei Drittel sind, besteht noch Hoffnung :) (Ich gehe aber eher von einem Drittel aus)
Die Abbrecherquote (häufig mit Durchfallquote gleichgesetzt) liegt in Jura mit knapp 30% ziemlich genau im deutschen Durchschnitt. Wenn der Frust über den unfähigen Teil der Studierendenschaft und den Verfall des Niveaus zu groß wird, hilft aber der Blick über den deutschen Tellerrand: Wer mal in Asien an "Elite"-Unis unterwegs war, dem wird das Geschehen an deutschen Hochschulen im Anschluss als nicht bestehbare Exmatrikulationsorgie vorkommen. Frustriert natürlich trotzdem, von einem Muttersprachler in der "hi, hier meien abgabe. "-Mail ein Paper als Anhang zu bekommen, mit dem man nicht einmal eine Deutsch A2-Prüfung bestehen würde.

Kleiner Trost: Durchwinke-Studiengänge sind zumindest bei der Stipendienvergabe von staatlichen Stipendien durchaus bekannt. Man munkelt, dass Bewerbungen von gewissen Studiengängen bestimmter Universitäten da auf einem "Extra-Stapel" landen. :)
 
Ich habe zum Ende jedes Semester das Vergnügen, einen kleineren oder größeren Stapel Juristenklausuren zu korrigieren. Was ich da so lese, lässt mich absolut an der Menschheit zweifeln. Und an unseren Anwälten im Besonderen...

Ach weist du, das geht auch umgekehrt.
Man kann als Jurastudent auch schnell an der geistigen Kompetenz und Fairness der Bewertung zweifeln, wenn man Fälle kennt, in denen Leute die wortgleiche Hausarbeit abgaben, zwischen den Noten aber geschmeidige 8 Punkte Unterschied lagen. Und nein, das hatte nichts mit der unzulässigen Zusammenarbeit zu tun. Die fiel nicht auf.

Oder Klausuren vom unwissenden Nachbarstundenten Wortgleich abgepinnt wurden, der Abschreibende aber 5 Punkte mehr erhielt und der Urheber der Klausur durchfiel.

Es geht also in beide Richtungen, was das Bashing angeht.. ;)
 
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