Zu welchen Angelegenheiten kann man eine Weste anziehen?

Die Tradition, bei einer Anzugweste den untersten Knopf offen zu lassen, hat angeblich Eduard VII. von Großbritannien begründet. Böse Zungen sagen ihm nach, dass er wegen seines Übergewichts stets den untersten Knopf offen gelassen hat. Aufgrund seiner Königswürde sei diese Mode von seinen Untertanen übernommen worden.

Habe mich damals auch damit auseinander gesetzt. Die Frage ist wie immer, welches Statement man setzen möchte.
Ich kann mir vorstellen beide Varianten in der Situation gut zu begründen. In beiden Fällen eine kurze Info, dass man sich der Tradition bewusst ist und

a) (offen) sagen,dass es für mich so besser ist und dass hinter traditioneller Kleidung auch oft eine Geschichte steht oder

b) (geschlossen) sagen, dass ich weder ein übergewichtiger König, noch ein Untertan von irgendjemanden bin.


mfg
Harald
 
Weste / Stil

Lieber Heinz,

verzeihen Sie mir die vertrauliche Anrede, doch Sie sind mir in dieser kurzen Zeit wirklich nahe gekommen.

Wenn "Stil" in diesem gesamten Forum tatsächlich bloß an der äußeren Hülle klebt, dann habe ich hier weiß Gott nicht das Allergeringste verloren. Für diesen Hinweis danke ich Ihnen. Denn Hülle ohne Inhalt interessiert mich nicht die Bohne. So freilich habe ich die Beiträge im Forum inkl. aller Unterforen, also die Teilnehmer selbst, nicht verstanden (vgl. Diskussion "Hat Bildung Stil?") - bislang jedenfalls nicht.

"Stil" ist für mich hingegen der Gesamtausdruck aus äußerer Erscheinung gesamtem Verhalten und innerer Haltung, Letzteres basierend auf indisponiblen Grundwertentscheidungen. An allem heißt es das ganze Leben zu werkeln, denn: Semper tiro (frei übersetzt: Man lernt nie aus). Ohne inneren Wert kein Stil, und ohne Stil kein Gentleman, sondern bestenfalls hübscher Pfau. Meine Beitäge haben darum gegebenenfalls auch eine (u. U. leicht verschlüsselte) philosophische Note.

Zum Gentleman gehört für mich eine gehörige Portion (Selbst-)Ironie. Deshalb betrachte ich das Thema "Kleidung" auch nicht bierernst und durch die Schablone. Das ist der gegebenenfalls (und sehr offen sichtbar) unernst gemeinte Teil meiner jeweiligen Anmerkungen.

Und es bereitet mir in Bezug auf die äußeren Aspekte (= Outfit) Vergnügen, Erfahrungen und Argumente auszutauschen, Positionen (hier disponible, s. o.) zu überdenken und neue Einsichten zu gewinnen (das ist der sachbezogene Teil meiner Beiträge) - was besonders schön ist, wenn verbunden mit geistigem Tiefgang, Witz sowie Sprachniveau nicht ganz auf Souterrain. Gerade auf letzteren drei Wellenlängen scheinen wir zwei uns nicht wirklich optimal zu verstehen - schade eigentlich, wirklich schade!

So bleibt mir nur Ihnen meinen herzlichsten Gruß zu entbieten.
 
Lieber Heinz,

(...) Gerade auf letzteren drei Wellenlängen scheinen wir zwei uns nicht wirklich optimal zu verstehen - schade eigentlich, wirklich schade!

So bleibt mir nur Ihnen meinen herzlichsten Gruß zu entbieten.

Tja, so etwas kann passieren, aber das macht ja auch nichts. Man muss ja auch nicht alles und jeden verstehen.

Einen schönen Abend noch.

LG
Heinz
 
Wenn "Stil" in diesem gesamten Forum tatsächlich bloß an der äußeren Hülle klebt, dann habe ich hier weiß Gott nicht das Allergeringste verloren. Für diesen Hinweis danke ich Ihnen. Denn Hülle ohne Inhalt interessiert mich nicht die Bohne. So freilich habe ich die Beiträge im Forum inkl. aller Unterforen, also die Teilnehmer selbst, nicht verstanden (vgl. Diskussion "Hat Bildung Stil?") - bislang jedenfalls nicht.

"Stil" ist für mich hingegen der Gesamtausdruck aus äußerer Erscheinung gesamtem Verhalten und innerer Haltung

Vielen Dank!
Deshalb auch meine Frage in dem Thread "Hat Bildung Stil?" ;)
 
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