Zu geringe Fußweite bei Anzughose

poiuz85

New Member
Hallo zusammen,

als gelegentlicher Anzugträger suche ich momentan nach einem neuen Anzug und habe mich für einen schmal geschnittenen Einreiher/Zweiknopf ohne Bundfalten entschieden. Üblicherweise passt mir Größe 50 RTW recht gut.

Nach mehreren Anproben diverser Anzüge z.B. bei Peek & Cloppenburg und Ansons mußte ich jedoch feststellen, dass die Fußweite der Hosen insgesamt sehr eng ist.
Ergebnis ist jeweils ein auf dem Schuh aufliegender Hosensaum mit einem deutlichen Faltenwurf, obwohl die Hosenlänge ohne Schuhe in Ordnung ist. Durch die geringe Fußweite kann die Hose erst gar nicht schön bis knapp über den Absatz fallen, sondern liegt bereits oberhalb auf dem Schuh auf.

Bisher trage ich ausschließlich Anzüge mit Umschlag und Bundfalten, dort tritt dieses Problem nicht auf, die Fußweite ist ausreichend bemessen.

Meine Frage lautet nun, wie tragen Sie solche Anzughosen? So gekürzt, damit die Hose nur knapp auf dem Schuh aufliegt und keine Falten wirft -> wobei in meinen Augen die Hose im klassischen Sinne eigentlich zu kurz wäre. Oder macht es Sinn besonders flache Schuhe zu tragen, wobei ich bei den Anproben einen "normalen" Derby getragen habe, weder besonders flach, noch klobig.

Vielen Dank schon im voraus für Ihre Antworten,

Frank
 
Lass die Hose kürzen, so dass sie gerade auf dem Schuh aufsitzt (minimaler Knick vorne). Dann sieht es (je nach Schuh) großartig aus.
 
Lass die Hose kürzen, so dass sie gerade auf dem Schuh aufsitzt (minimaler Knick vorne). Dann sieht es (je nach Schuh) großartig aus.

Ich stimme voll zu. Das Problem ist ja bei den meisten angebotenen Anzügen auch, dass sie aufgrund der leichten Stoffe sowieso stark zur Faltenbildung neigen, und aufgrund ihres geringen Gewichts beim Gehen wiederum in der Luft herumschlackern. Man muss sie also bloß den Schuh berühren lassen um die Falten zu verhindern (sie müssen aber dann auch wirklich eng genug sein, so dass sie nah an Bein und Schuh sitzen und nicht zu wild beim Gehen herumflattern können).
Die Proportionen der Hose erfordern dann meiner Ansicht nach tatsächlich flache, schmale Schuhe.
 
-> wobei in meinen Augen die Hose im klassischen Sinne eigentlich zu kurz wäre.

Wobei wir beim ersten Problem wären... desto mehr ich mich mit dem Thema ("klassische" Herrenbekleidung) auseinandersetze, desto mehr bezweifele ich, dass es ebendiese "Klassik" gibt.
Vielmehr gibt es gewisse Parameter, und was sich in diesem Spielraum befindet, wird als "klassisch" empfunden. Hast du zufällig Flussers "Dressing the man" zur Hand? Da gibt's eine kleine Grafik, auf der die unterschiedlichen Vorstellungen der "richtigen" Hosenlänge dargestellt sind.

Lass die Hose kürzen, so dass sie gerade auf dem Schuh aufsitzt (minimaler Knick vorne). Dann sieht es (je nach Schuh) großartig aus.

Wäre auch meine Empfehlung. Von was für einer Saumweite sprechen wir denn? Ich nehme an, nicht unter 20cm, oder?

Ich stimme voll zu. Das Problem ist ja bei den meisten angebotenen Anzügen auch, dass sie aufgrund der leichten Stoffe sowieso stark zur Faltenbildung neigen, und aufgrund ihres geringen Gewichts beim Gehen wiederum in der Luft herumschlackern. Man muss sie also bloß den Schuh berühren lassen um die Falten zu verhindern (sie müssen aber dann auch wirklich eng genug sein, so dass sie nah an Bein und Schuh sitzen und nicht zu wild beim Gehen herumflattern können).
Die Proportionen der Hose erfordern dann meiner Ansicht nach tatsächlich flache, schmale Schuhe.

Sehr treffende Beobachtung; ein großer Nachteil moderner, leichter Anzugstoffe mMn. Daher würde ich auch bei dieser Art Hose zum Umschlag raten, das erhöht das Gewicht und verbessert damit den Fall gerade einer kurz geschnittenen Hose.
 
Hab vor kurzem bei P&C zwei Anzüge italienischer Hersteller bzw. Marken gekauft. Bei den Hosenbeinen ist mir auch aufgefallen, das sie recht schmal sind (bei beiden Herstellern aber gleich). Es ist nicht möglich, dass die Hose hinten bis zum Absatz geht, selbst wenn die Hose ohne Schuhe deutlich über die Ferse hinausgeht.
Ich persönlich bin aber allergisch gegenüber zu kurzen Hosen und trage sie definitiv lieber lang. Dafür nehme ich dann auch einen deutlichen Knick in Kauf, weil die Hose vorne auf dem Schuh aufsteht.
 
Es ist nicht möglich, dass die Hose hinten bis zum Absatz geht, selbst wenn die Hose ohne Schuhe deutlich über die Ferse hinausgeht.
Ein Abschrägen des Saumes ist ein gutes Mittel um zu starke Faltenbildung vorne und das Verfangen der Hose auf der Ferse des Schuhes zu verhindern. Die beste Länge ist meiner Meinung nach zwischen Absatzoberkannte und der oberen Kante des Fersenstücks des Schuhs (oder leicht kürzer, verschiedene Stoffe erfordern individuelle Lösungen). Ich sehe diese Lösung aber nur als Notlösung an und empfinde schmale Hosenbeine mit Umschlägen und großzügiger Länge um Einiges ansprechender.

Dafür nehme ich dann auch einen deutlichen Knick in Kauf, weil die Hose vorne auf dem Schuh aufsteht.
So lange es bei nur einem deutlichen Knick bleibt ist ja alles in Ordnung...
 
Zuletzt bearbeitet:
Wobei wir beim ersten Problem wären... desto mehr ich mich mit dem Thema ("klassische" Herrenbekleidung) auseinandersetze, desto mehr bezweifele ich, dass es ebendiese "Klassik" gibt.
Vielmehr gibt es gewisse Parameter, und was sich in diesem Spielraum befindet, wird als "klassisch" empfunden. Hast du zufällig Flussers "Dressing the man" zur Hand? Da gibt's eine kleine Grafik, auf der die unterschiedlichen Vorstellungen der "richtigen" Hosenlänge dargestellt sind.

Habe das Buch leider nicht zur Hand, gibt es eine solche Abbildung evtl. online zu sehen, würde mich sehr interessieren.


Wäre auch meine Empfehlung. Von was für einer Saumweite sprechen wir denn? Ich nehme an, nicht unter 20cm, oder?

Die Saumweite beträgt ca. 21cm.

Ich tendiere nun dazu die Hose wie empfohlen etwas kürzen zu lassen und entsprechend schmale Schuhe zu kombinieren.
 
Online... keine Ahnung. Ist nur eine kleine Grafik, (S. 61 unten für die Besitzer des Buchs), mit drei verschiedenen Hosenbein/Schuh-Kombinationen.
Die mittlere ist dabei untertitelt als "mid-Atlantic solution" und zeigt eine sehr schmale Beinöffnung, Umschlag und überhaupt keinen "break". Das wäre, wie gesagt, meine Empfehlung.
 
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