Na das klappt doch bei Patine.pl!
Sehr geehrte Foren-Mitglieder,
ich habe mir ein Paar schöne Velourslederschuhe sowie 2 Paar Schuhspanner bei patine.pl vor 2 Tagen bestellt, um 14:00 Uhr war der UPS-Kurier da. Meine kleinen Schwierigkeiten bei der Bestellung lagen wohl eher an meiner Browsereinstellung. Jedenfalls meldete sich gleich am nächsten Morgen der Verkäufer per E-Mail und half mir bei der Lösung. English ist die bevorzugte Sprache/Schrift.
Bei der Bestellung wechselt bei der Wahl der Bezahlmöglichkeiten die Sprache auf der Homepage allerdings ins Polnische. Aber das ist egal, mit leo.org kommt man weiter. Ich habe also per Vorkasse ausgewählt - das war's.
Man bekommt, sobald man die Bestellung bestätigt hat, einen Sofortausdruck der Rechnung, in der eine Kontonummer einer polnischen Bank angegeben ist. Es empfiehlt sich allerdings ein bisschen zu warten, bis die Bestätigung der Bestellung per E-Mail einflattert. Im Header dieser E-Mail findet sich ein Eintrag für Bankeinzahlungen in Euro. Nach Angabe von Patine ist dies das bevorzugte Konto für Auslandszahlungen. Die Angaben für dieses Konto findet man auch, wenn man auf der Homepage die Darstellung in English auswählt und unter Contact, am unteren Ende der Seite, nachliest. Nun, ich hatte für das in der Rechnung angegebene Konto per IBAN-Rechner die Bank in Polen/Lodz ausfindig gemacht und auf dieses Konto überwiesen - was überhaupt kein Problem war - die Zahlung erfolgte, die Schuhe und Schuhspanner kamen heute.
Im Übrigen war das Paket sehr gut verpackt, bei mir waren weder der Schuhkarton noch die Kartons für die Schuhspanner lose im Paket.
Zum Schuh: Ein Yanko 696 ist es geworden; Leisten 962, Weite G. Nun sind Nummern und Buchstaben nicht so auskunftfreudig, daher soll ein Vergleich her. Dazu ziehe ich einen L&M Berlin hinzu, den ich mir vor ein paar Wochen geleistet habe und der auch noch auf seinen Einsatz im kommenden Jahr wartet. Ich kaufe bei L&M immer die Größe D44 bzw. UK9,5. Ausnahme sind die Winterschuhe, da ist es eine halbe Nummer größer - aufgrund der dickeren Socken (Nichts ist schlimmer als warme Füße im Bett und kalte Füße an der Bushaltestelle.). Der Berlin kommt auf dem Leisten 348 und der Weite F daher, was dort als normale Weite ausgewiesen wird. Gemäß Auskunft auf der Homepage von L&M beginnt die Größe 44 bei einer Fußlänge von knapp über 280 mm. Allerdings fällt auf, dass der Bereich von 44 und 44+ im Bereich von 10 und 10+ liegt. Bei der Auswahl der Schuhgrößen und auch auf der Kennzeichnung der Kartons ist die 9,5 aber der 44 zugeordnet. Meine Fußlängen betragen nach Messung 278/279 mm re./li. und wären somit eigentlich ein bisschen zu klein. Der Schuh sitzt aber perfekt, wenn ich aufrecht stehe, habe ich noch etwa eine Daumenbreite Luft bis in die Spitze.
Der Yanko sitzt in der Größe UK9,5/EU43,5 genauso gut. Auf der Homepage von Patine gibt es ein Größenverzeichnis für einige Leisten. Gemäß meiner Schuhgröße von UK9,5 müsste ich eine Schuhlänge von 308,46(!) mm haben. Ich vermute aufgrund der Angabe der Dezimalstellen eine Umrechnung dahinter. Nach Abzug von 2 x Materialstärke ergäbe sich somit eine "Luft" von ca. 24 mm pro Schuh. Die Daumenbreite scheint zu passen.
Eine Weite G in 9,5 ist dort mit 255 mm Ballenumfang angegeben. Bei mir sind dies 252/254 mm (statistisch über 100 Messungen arithmetisch gemittelt) realer Umfang mit normalen Baumwollsocken.
Yanko selber gibt auf seiner Homepage eine Fußlänge von 291 mm an, unterscheidet aber überhaupt nicht zwischen den diversen Leisten - was zunächst ja auch einmal logisch ist. Allerdings fehlen dort sämtliche Angaben über die Leisten, die überhaupt existieren und somit auch die Angaben über die Weiten.
Von Shoepassion habe ich nur ein Paar, die No. 492, dort auch wieder die Größe UK9,5, die auch dort als EU44 verkauft wird. Deren Länge bemisst sich auf 283 mm, was wiederum ziemlich gut mit den Angaben von L&M übereinstimmt. Allerdings ist die Angabe "klassischer Leisten" bei SP nicht wirklich aussagekräftig. Der sitzt im Übrigen ähnlich gut wie der neue Yanko bzw. der Berlin von L&M. Allerdings ist das Leder natürlich fester und umschließt daher den Fuß auch - ja, kräftiger.
Wer jetzt allerdings glaubt, mit den Angaben käme man bei Cordwainer auch zum Ziel, irrt. Ich besitze von Cordwainer zwei gleiche Modelle, den Asier in UK9,5 und in EU44. Der letztere ist größer. Aber das ist ein anderes Kapitel.
Also bleibt festzuhalten:
1. Ein Yanko 696 auf dem Leisten 962 und in der Weite G und in der Größe UK9,5/EU43,5 des Händlers Patine sitzt bei mir so gut wie der Berlin von L&M, gefertigt auf dem Leisten 348, in der Weite F und der dortigen Größe UK9,5/D44.
2. Ein Yanko 696 auf dem Leisten 962 und in der Weite G und in der Größe UK9,5/EU43,5 des Händlers Patine sitzt bei mir so gut wie die No. 492 von Shoepassion, gefertigt auf dem Leisten "Klassischer Leisten", in einer mir unbekannten Weite und der dortigen Größe UK9,5/EU44.
3. Die Angaben der Händler in Bezug auf die Schuggröße sind stimmig - ein UK9,5 ist - zumindest bei mir - überall ein UK9,5.
4. Ich habe entweder zu kurze Füße oder aber für meine Fußlänge zu breite Füße - oder aber, alles stimmt und nur die Fußlängenangaben sind manchmal etwas in die Irre führend.
Wenn ich den Berlin direkt neben meine Neuerwerbung stelle, sind beide exakt gleich lang. Lediglich über der Schnürung, im Spannbereich ist der Berlin etwas weiter.
Zur Qualität. Der Yanko ist ohne jeden Makel. Das Veloursleder ist etwas körniger, das des Berlin etwas samtiger. Abgesehen von dem etwas mehr in hellere, grauere Brauntöne gehende Leder des Yanko, wirkt dieses bei Gegenstrich strukturierter und marmorierter.
Der deutlichste Unterschied ist auf der Unterseite der Schuhe, auf der Sohlenseite zu erkennen, wobei man anfügen muss, dass der Berlin eine 5 mm Sohlenstärke hat, der Yanko besitzt eine 7 mm dicke Sohle. Dort, wo das Schuhgelenk sitzt, unterhalb des Fußgewölbes, ist der Schuh deutlich massiver gebaut. Andere Schuhe besitzen natürlich auch ein Gelenk, nur dort fühlt man es auch. Was das im Alltagsgebrauch bedeutet, weiß ich nicht, bisher hatte ich mit noch keinem meiner Schuhe diesbzgl. Probleme. Zudem ist die Sohlennaht wirklich verdeckt.
Insgesamt sind die beiden Schuhe gleichwertig. Vorteil für den L&M ist, dass ich ihn im Abverkauf für ca. 147 Euro (netto) erstanden habe. Plus dem Schuhspanner, welcher bei L&M im Preis inklusive ist! Für den Yanko habe ich ca. 229 Euro berappt. Mir hat die Optik mit dem ein- und abgesetzten Lederteil im Bereich der Schnürung gefallen.
Noch ein Nachsatz zu den Schuhspannern. Ich hatte mir noch 2 Paar Schuhspanner in der Größe 44 dazu bestellt. Prompt kam vom Händler der Hinweis, dass diese nicht in denen von mir bestellten Schuhen passen würden. Daraufhin schrieb ich ihm, dass ich diese auch nicht für dieses Paar haben wollte, sondern für meine Schnürstiefel für den Winter bräuchte. Und in der Tat, Schuhspanner von Saphir in der Größe 44 passen nicht in Schuhe der Größe 43,5 von Yanko. Aber auch nicht in Schuhe der Größe 44 von L&M – oder nur einmal. Und dann für immer. Allerdings habe ich jetzt in meinen Yankos Spanner – also Schuhspanner - von L&M für die Größen 44/45.
Dinge gibt’s.
