Wo wir bei der Art von Sozialklimmbimm wären, die ich persönlich immer nur schwer nachvollziehen konnte. Vorlesungen in Pädagogik etc. fand ich immer schrecklich: Spätestens bei Themen wie selbstreferrenziell, selbstreferrenziell.... kannst du dir sicher sein, dass ich vollkommen durchdrehen und aus dem Raum gehe
...d.h. Kultur in Monaco oder Marzahn hat die gleichen komplexen Mechanismen (nur die Wahl der Mittel differiert)...
Wirklich? An einem Sakko für 1.000,- würde mich vor allem der investierte Betrag davon abhalten, es zu entsorgen, sofern es rein um die Preiskategorie geht.Was ist klassisch?
Meiner Ansicht nach findet man klassisch am ehesten im Luxus-Preissegment d.h. Sacko ab 1.000 € oder im Bespoken-Bereich. Diese Sachen kann man i.d.R. über ca. 10 Jahre und ggf. länger tragen, ohne dass Sie direkt unmodern wirken.
Oder aber: Man muß das angeeignete (und wer darüber so ausführlich diskutiert, hat sich sicher das ein oder andere in dieser Hinsicht angeeignet, zumal wir ja nicht als Dressmen geboren werden) Vokabular flexibel genug anwenden können, um die eigene Haltung plausibel zu unterstreichen, aber auch sozialen Codes unseres Umfeldes zu genügen.Um klassische Garderobe täglich tragen zu können, muss man ein Stück weit unabhängig sein und diese Unabhängigkeit auch zeigen dürfen - ohne das es seltsam wirkt. Dies geht nur in bestimmten Berufen und ab einem bestimmten sozialen Status/Umfeld.
Die Frage ist nur, ob so nicht jede Kleidung irgendwann "altmodisch" ist, sprachlich (naja, etwas vereinfacht) also eine alte Mode darstellt, auch das, was wir hier "klassisch" heißen.Altmodisch ist in meinen Augen nicht klassische Herrenkleidung, sondern "aus der Mode gekommene" ehemals supermoderne Kleidung.
Die Frage ist nur, ob so nicht jede Kleidung irgendwann "altmodisch" ist, sprachlich (naja, etwas vereinfacht) also eine alte Mode darstellt, auch das, was wir hier "klassisch" heißen.
Die Frage ist nur, ob so nicht jede Kleidung irgendwann "altmodisch" ist, sprachlich (naja, etwas vereinfacht) also eine alte Mode darstellt, auch das, was wir hier "klassisch" heißen.
...in der der Mann von Welt stets Kniebundhosen mit weißen Strümpfen trug.
Da hatten doch ein paar Halbstarke bourgeoisen Workwear in ihre Mode geholt und trugen lange! Hosen. Fürchterlich! Aber bestimmt in der nächsten Saison wieder vorbei.
Zehn Jahre später konnte man ein paar Herren mit Bildung noch sagen hören, dass diese Unsitte um sich gegriffen hätte und sich keiner mehr vernünftig und mit Anstand vorteilhaft zu kleiden wisse...
... zwanzig Jahre später waren diese Herren mitsamt ihren Kniebundhosen altmodisch.
Ich für meinen Teil bewege meinen Hintern durchaus mal per pedes und zwar weiter als bis zum Auto.
Mäntel, Hüte, Stockschirme sind draußen unschätzbar sinnvoll. Dein Argument mag aber leider für die breite Masse zutreffen. Hierraus muss ich aber leider ableiten, dass ein ungesunder Gesamttrend innerhalb der Gesellschaft vorliegt, der weit über Kleidungsfragen hinaus geht.
Ich denke mir jeden Morgen: Warum soll ich, wenn der Zug schon 40Minuten vor Arbeitsbeginn ankommt in den überfüllten Bus steigen, mich quetschen und treten lassen, wenn ich in 30 Minuten bequem zu Fuß dorthin kommen kann?
Nebenbei habe ich 2,5-3km Bewegung gehabt und werde auch deutlich weniger krank.
Scheinbar stehe ich mit dieser Ansicht aber ziemlich alleine dar, was mir ja gerade Sorgen macht.
Ich finde nur nicht, dass man derart "altmodisch" definieren kann. Die Gegenstände wurden ja schließlich nicht durch neue ersetzt, welche sagenhaft besser sind. Nein, man hat einfach den Anlass, für welchen die Gegenstände gedacht waren, abgeschafft.
Ich befürchte, daß dies kein so gutes Beispiel ist, weil der Kniebundhose zusammen mit ihren Trägern in der Französischen Revolution der Garaus gemacht wurde. Das waren also keine Halb-, sondern Ganzstarke, allerdings war die Langhose auch nach der Restauration noch da.