Gestern ein Erlebnis für den Jammer-Faden: Ein 2001er Domaine La Soumade Cuvée Confiance aus der südfranzösischen Gemeinde Rasteau sollte es sein. Letztes Jahr hatte ich einen solchen 2000er mit großem Genuss getrunken. Der 2001er war nur noch eine dünne braune Brühe mit reichlich Feststoffen, komplett für den Ausguss. Schlechte Nachricht: Ich habe noch zwei weitere Flaschen davon übrig.
Nachricht an mich: Es ist sehr frustrierend, wenn Weine überlagern. Lieber jung trinken, wenn es geht.
Da ich eine Grenache-betonte Cuvée zum provenzalisch marinierten Lammfilet wollte, die garantiert liefert (noch so eine Katastrophe hätte ich nicht ertragen), griff ich zu einem jungen, unkomplizierten Priorato, den Mas Alta Els Pics 2017 aus 45% Garnacha, 25% Carignan, 10% Syrah, 10% Merlot und 10% Cabernet Sauvignon. Viel süße und saure Kirsche, schwarze Johannisbeere und orientalische Gewürze. Schamhaft versteckte er auf dem Etikett seine 15% Alkohol.
Heute dann zu Hausmannskost (Frikadellen mit Kartoffelpüree und Rahmwirsing, very alman
) ein Südafrikaner aus dem Hinterland von Kapstadt, einen 2011er Constantia Glen Three, der Zweitwein des Hauses mit je nach Jahrgang wechselnder Zusammensetzung aus Cabernet Sauvignon, Merlot und Cabernet Franc. Meist kommt dabei ein etwas steril wirkender Cabernet Sauvignon mit ein paar Beigaben heraus, aber in 2011 ist eine betörende Merlot-betonte Cuvée daraus entstanden. Viel Pflaume, Johannisbeeren, Brombeere, Vanille, Piment, tolle Konzentration. Richtig klasse, leider meine letzte Flasche davon.