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Nicht offen für weitere Antworten.
Zwar etwas abseits des Themas und sicherlich eine heikle Angelegenheit:

Auch wenn dieser Ausdruck, diese Redewendung politisch äußerst negativ belastet ist, mag ich die Worte und würde nicht drauf verzichten, nur weil er zu Zeiten des Dritten Reichs eine negative Färbung bekommen hat.

Der Ursprung aus dem Lateinischen ist soweit ich weiß weit vor der NS-Diktatur entstanden, weshalb ich - anders als diverse andere Begriffe, die mehr oder minder erst durch diese Zeit aufkamen (und wirklich ausschließlich negativ gemeint sein können, anders als hier) - mich eher an die Vorzeit halte.

Ich bin daher für Bewusstsein des geschichtlichen Kontexts dieser Worte, aber gegen die Verbannung aus dem Wortschatz, vielleicht kann das ja zu besseren Assoziationen beitragen.

Aber das kann natürlich jeder anders sehen und Sprache ist ja zum Glück etwas höchstpersönliches.
 
FFM. War noch von Katrin, letztes Jahr im Dezember.
War für den ersten Versuch im Nachinein gut. Sakko ist auch nach einem jahr immernoch nach meinem Geschmack, Hose finde ich im einen tick zu eng an den Beinen mittlerweile. Ist aber noch tragbar, werde sie vielleicht mal ein wenig auslassen.
Sie hat es im Gegensatz zu anderen geschafft, den Schließpunkt 1cm nach unten, und die Hose im Bund 1cm nach oben zu setzen.
So finde ich es aber gut, weil es sollte ein konservativer Anzug werden ohnes großes Klimmbimm.
 
Zwar etwas abseits des Themas und sicherlich eine heikle Angelegenheit:

Auch wenn dieser Ausdruck, diese Redewendung politisch äußerst negativ belastet ist, mag ich die Worte und würde nicht drauf verzichten, nur weil er zu Zeiten des Dritten Reichs eine negative Färbung bekommen hat.

Der Ursprung aus dem Lateinischen ist soweit ich weiß weit vor der NS-Diktatur entstanden, weshalb ich - anders als diverse andere Begriffe, die mehr oder minder erst durch diese Zeit aufkamen (und wirklich ausschließlich negativ gemeint sein können, anders als hier) - mich eher an die Vorzeit halte.

Ich bin daher für Bewusstsein des geschichtlichen Kontexts dieser Worte, aber gegen die Verbannung aus dem Wortschatz, vielleicht kann das ja zu besseren Assoziationen beitragen.

Aber das kann natürlich jeder anders sehen und Sprache ist ja zum Glück etwas höchstpersönliches.
Suum cuique ist nicht verbrannt und kann auch so im richtigen Kontext eingesetzt werden. Es drückt seit der Antike die historische Ambition zur Verteilungsgerechtigkeit aus und das ist ja auch in der heutigen postfeudalen Zeit immer noch ein wichtiges Thema.

Aber die Ungeheuerlichkeit der institutionellen Verhöhnung der Opfer in industriell ausgeführten Folter- und Todeslagern durch diese Worte darf man nicht verwässern, indem man das wieder als lustigen Sinnspruch nutzt. Und ich glaube, das tut man auch automatisch nicht, wenn man sich bewusst macht, für welches Grauen diese Worte eingesetzt wurden. Auch in Anbetracht der Tatsache, dass lupenreine Faschisten wieder durch unsere Parlamente marschieren und Angehörige von Minderheiten wieder ganz akut in deutschen Städten um ihr Leben fürchten müssen.
 
Suum cuique ist nicht verbrannt und kann auch so im richtigen Kontext eingesetzt werden. Es drückt seit der Antike die historische Ambition zur Verteilungsgerechtigkeit aus und das ist ja auch in der heutigen postfeudalen Zeit immer noch ein wichtiges Thema.

Aber die Ungeheuerlichkeit der institutionellen Verhöhnung der Opfer in industriell ausgeführten Folter- und Todeslagern durch diese Worte darf man nicht verwässern, indem man das wieder als lustigen Sinnspruch nutzt. Und ich glaube, das tut man auch automatisch nicht, wenn man sich bewusst macht, für welches Grauen diese Worte eingesetzt wurden. Auch in Anbetracht der Tatsache, dass lupenreine Faschisten wieder durch unsere Parlamente marschieren und Angehörige von Minderheiten wieder ganz akut in deutschen Städten um ihr Leben fürchten müssen.
Schwierig schwierig. Es gibt viele Dinge, die durch die Nazis "kontaminiert" wurde und, obschon sie zeitlich dem NS teils lange vorangehen, durch diese Kontamination theoretisch nicht mehr verwendet werden dürften, wenn man Deiner Argumentation in letzter Konsequenz folgen würde.
 
Schwierig schwierig. Es gibt viele Dinge, die durch die Nazis "kontaminiert" wurde und, obschon sie zeitlich dem NS teils lange vorangehen, durch diese Kontamination theoretisch nicht mehr verwendet werden dürften, wenn man Deiner Argumentation in letzter Konsequenz folgen würde.
Ja, das stimmt. Und das ist auch gar nicht schlimm. Man kann diese Worte nicht durch neue Verwendung "zurückerobern". Die bösartige Soziopathie dahinter ist nämlich heute für jeden offensichtlich genauso wach wie damals. Dagegen aufzustehen bedeutet auch, sich die jüngere Geschichte aktiv bewusst zu machen, in dem, was man tut, und in dem, was man spricht. Die Vergewaltigung der Sprache ist es, die der Gewalt und dem Grauen voran geht, der Mechanismus ist heute genau der gleiche wie damals.
 
Ja, das stimmt. Und das ist auch gar nicht schlimm.
Ich finde das schon sehr schlimm, dass solche Leute damit indirekt als Kulturfilter fungieren. Darf z.B. Wagner noch aufgeführt/gehört werden, obwohl seine Musik letztlich durch den NS missbraucht wurde?

P.S.: Ich glaube wir kapern hier gerade den eigentlich schönsten Faden des Forums ;)
 
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