Umfassendes Geschichtsbuch

Leider konnte ich nur wenig im Netz über die Bücher von Egon Friedell herausfinden. Könnt ihr mir mehr dazu erzählen?
- Wie ist es geschrieben?
- Wie sind die Abbildungen?
- Wie ist es strukturiert/aufgeteilt?
- ...

Am meisten kann man über ein Buch herausfinden, indem man es liest. Es gibt auch Bibliotheken, Buchhandlungen und Antiquariate, wo die Teile im Original zum hineinschauen herumstehen, man muss halt nur mal vom Computer wegkommen. ;)
 
Ich habe selber mal in Geschichte promoviert und kenne mich deshalb ein bißchen aus. Zuerst ist es schön, dass es Dich interessiert; der Rest kommt dann eigentlich von allein.

Wie bei Kleidung und allen anderen schönen Dingen, kommt die Kenntnis beim beschäftigen. Mit drei Büchern wird man Geschichte genauso wenig zusamenfassen wie Physik oder Musik. Aber man kann sich damit einen Zugang erschließen. Insofern ist es nur wichtig, dass Du langsam herausfindest, was Dich interessiert. Die moderne Geschichtsschreibung ist da nicht mehr so stark auf Epochen oder Regionen fokussiert, sondern eher auf Themenzugänge und Fragestellungen. Mach bitte nicht den Fehler, mit dem man Erstsemester quält, und versuche irgendwie alles auf einmal in Dich reinzufressen: Dann landest Du bei puren Karten und Zahlenkolonnen. Das sind aber nur die Hilfsmittel für die "echte" Geschichte. Fang lieber mit etwas Spannendem an und dann wird das eine zum anderen kommen. So wie eine Garderobe ja auch von einem blauen Blazer ausgehen kann. ;)

Als Einstieg eignen sich übrigens auch die Geschichtszeitschriften wie "Damals" oder "Zeit Geschichte", über die man schnell in Themen reinkommt und dann Literatur erschließen kann. Wikipedia finde ich nicht so gut, weil es für Laien sehr schwer ist, die zahlreichen guten Artikel vom noch zahlreicheren Schrott zu unterscheiden. Gerade Geschichte ist da sehr heikel.

Viel Spaß!
 
Als Einstieg eignen sich übrigens auch die Geschichtszeitschriften wie "Damals" oder "Zeit Geschichte", über die man schnell in Themen reinkommt und dann Literatur erschließen kann. Wikipedia finde ich nicht so gut, weil es für Laien sehr schwer ist, die zahlreichen guten Artikel vom noch zahlreicheren Schrott zu unterscheiden. Gerade Geschichte ist da sehr heikel.
Bei Geschichte fehlt mir eine fundierte Fachmeinung, generell habe ich das Gefühl, dass die Wahl eines Artikels als lesenswert oder exzellent ein - für populärwissenschaftliche Zwecke hinreichendes - Qualitätssiegel ist. Das Zeug, was über Geschichte auf dem Neuheitenstapel/Bestsellerlisten-Stapel liegt, ist in der Regel auch nicht besser redigiert. Ob Wikipedia für die Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten die beste Quelle ist, ist zu Recht mehr als fraglich (Enzyklopädien sind m.E. strukturell nicht als Primärquelle wissenschaftlicher Arbeit prädestiniert, da sie immer etwas wiedergeben, das man besser an der Primärquelle nachläse), zur Förderung der Allgemeinbildung sind exzellente und lesenswerte Artikel m.E. aber in jedem Fall geeignet.

Exzellente Artikel zu Geschichte

Lesenswerte Artikel zu Geschichte

Richtig schlechte Artikel disqualifizieren sich für einen akademisch halbwegs gebildeten Leser i.d.R. eigentlich von selbst.
 
Die gleiche vorgehensweise wie man bei Wikipedia schlechte Artikel entdeckt, sollte dann natürlich auch in schriftlich fixierten Dokumenten gemacht werden.

Es ist ja mittlerweile nicht mehr so, dass es allzu schwierig ist, ein Buch drucken zu lassen, was man durchaus auch daran sieht, was sich da alles so rumtummelt.
Grade auch die Kombination mit der englischen Wikipedia und das Lesen der Diskussion über die Artikel kann noch einiges an Informationen zu Tage fördern.
 
Mach bitte nicht den Fehler, mit dem man Erstsemester quält, und versuche irgendwie alles auf einmal in Dich reinzufressen

So wie ich das von Freunden mitbekomme, ist momentan im Studium leider exakt das Gegenteil der Fall.

1. Semester: Geschichte der Neuzeit, eine Vorlesung, ein Seminar.
Betreffende Freundin nimmt als Vorlesung "Geschichte des Autos". Eigentlich ziemlich spannend und an sich gut. Aber das soll dann alles über die Neuzeit sein? Im Zweifel für das ganze Studium?
Also, ich weiß nicht. Ich finde gerade Überblicksvorlesungen zum Einstieg ziemlich gut. Gerne auch "fächerübergreifend".
Beim Aufstieg des Frankenreiches die Franziska genauso erwähnend wie deren Südbelgischen Kaltblüter, die Ackerreform, die Klosterbildung oder die Familienmorde in der Königssippe...

Wobei reines Zahlenfressen in solch einer Vorlesung natürlich kein Ziel sein darf.

Aber ich finde, eine spezielle Fragestellung kann man sich erst dann gewinnbringend anschauen, wenn man schon mal generell einen guten Überblick hat...

miles, Du bist ein Schatz!

Gern geschehen. Leider gefallen mir nicht alle Leser.

Es gibt den Friedell auch in Ausschnitten als Hörbuch auf 8 CDs. Leser ist Achim Höppner, bekannt als Synchronstimme Gandalfs. Höre ich mir gerne Abends im dunklen Zimmer noch mit Kopfhörern an
Aber leider halt nur (viel zu wenige) Ausschnitte...
 
An welcher Uni ist sie denn, miles? Bei uns gibts einführende Vorlesungen zu jeder Epoche mit Problematisierung sowie spezialisierte Seminare und Übungen. Gutes System wie ich finde, aber zur Zeit wird es auch benötigt..
 
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