Umfassendes Geschichtsbuch

Hmm... Meines Erachtens würde ich da die Finger von lassen, sondern lieber auf epochale Einzeldarstellungen ausweichen. Alternativ die von Abkanzler genannte Beck'sche Reihe oder die Oldenbourg Grundrisse.

Also das, was bei uns an der Uni in den Proseminaren als "einführende Literatur" genannt wird ;)
 
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Vielleicht kein reiner Geschichtsfokus, aber "Bildung: Alles, was man wissen muss" von D. Schwanitz ist eine gute Grundlage und macht Lust auf mehr.
 
Eine Bedingung ist, dass es nicht ein reines Nachschlagewerk ist, sondern dass es lesbar ist (z.B.: aufgeteilt in Abschnitte und Prosa).

Bei meiner Recherche bin ich auf folgende Bücher gestossen:
- Geschichte im Überblick von Imanuel Geiss (die Rezension auf Amazon hat mir schon sehr gefallen)
- Chronik der Menschheit von Bodo Harenberg (weiss Nichts über das Buch)
- Der Große Ploetz. Die Chronik zur Weltgeschichte von Rainer Driever (hier hat mir die Rezension auf Amazon ebenfalls gefallen)

Das Wesentliche ist ja bereits gesagt worden. Umfassend sind wohl nur Bibliotheken, und selbst die lassen oft zu wünschen übrig.

Aber zum Konkreten:
Vom Ploetz kann man in dem Fall nur abraten. Der ist höchsten als Nachschlagewerk sinnvoll, staubt aber auch bei den meisten Historikern nur herum. Die anderen beiden sind für ein weniger spezifisches Publikum, kommen aber auch über die Chronologie und suggerieren, das Fakten schon Geschichte seien.

Für ein wirkliches Lesevergnügen musst Du einfach schauen, was Dich interessiert, und dann genauer suchen. Dazu kann man sicherlich mit Geiss oder Harenberg anfangen. Falsch machst Du damit ja nicht, nur langweilst Du Dich im schlimmsten Fall.
Viel einfacher geht so etwas aber auch mit Wikipedia. Oft sind die Artikel solide, manchmal sogar wirklich gut, und wenn sie es nicht sind, merkt man es eigentlich schnell. Durch die Verlinkungen kann man auch offene Fragen schnell nachschlagen und mit der Zeit entsteht ein erster Überblick.

Wenn Dir dann C.H.Beck-Wissen zu kurz oder zu sehr auf ein Thema fokussiert ist, ging es aus dem selben Verlagshaus auch zwei neuere Reihen (Geschichte Europas und Europäische Geschichte im 20. Jahrhundert), die gut lesbar und relativ kompakt sind.
 
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Vielleicht kein reiner Geschichtsfokus, aber "Bildung: Alles, was man wissen muss" von D. Schwanitz ist eine gute Grundlage und macht Lust auf mehr.

Gibt es auch als Hörbuch - habe ich mir danals bei den langen Pendelfahrten angehört. Schöner breiter Überblick, der Lust auf mehr macht.

Vorab sei gesagt, schön hier auch Geschichtsinteressierte und sogar Historiker zu finden!

Zwar oft nur streifend, nicht in die Tiefe gehend, oberflächlich bleibend aber trotzdem zum Einstieg in Einzelthemen oder wem der kurze Überblick reicht ( damit weiß man schon immer mehr als die meisten in dieser geschichtsunbewußten Gesellschaft) ganz gut geeignet sind die Themenhefte Geo Epoche, Zeit Geschichte und Spiegel Geschichte.
Aktuell liegen vor mir Spiegel Geschichte 1848 zum Vormärz und Zeit Geschichte zum 1. Weltkrieg.

Neuzeitliche europäische/deutsche Geschichte interessieren mich am meisten.

Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen und die Zukunft nicht gestalten.

( Na, wer hats gesagt?)
 
Unser Bundeskanzler a.D. Dr. Helmut Kohl.

Mir sind diese GEO Epoche etc. immer zu reißerisch - ca. auf einer Stufe mit Guido Knopp Dokumenationen *schüttel*
 
Antwort perfekt! Kohl stimmt.

Ja, diese Magazine sind sicher populärwissenschaftlich und am Verkauf orientiert. Trotzdem freue ich mich, genau so über die Knopp Dokus, dass es sie gibt.
Denn sie schaffen Interesse am Thema Geschichte, auch bei Leuten, die sonst nichtscdavon wissen wollen - und das kann ja nicht schaden.
 
Geht es Dir mehr um Ereignisgeschichte oder Kulturgeschichte?

Im zweiteren Fall kann ich Dir wärmstens Egon Friedell: Kulturgeschichte der Neuzeit empfehlen.
Sicherlich ein wertendes (so wird z.B. Rousseau auf 3 Seiten zerlegt) und nicht um Vollständigkeit bemühtes Buch, aber dennoch unglaublich umfassend. Es wird die Philosophie genauso behandelt wie Literatur, Technik, Biologie etc.
Und - was das beste ist - mit einer herrlichen Sprache. Nicht umsonst spricht Thomas Mann davon, daß Friedell den "besten Schreibstil" der Zeit hatte.
Auch wenn sich nicht alle Thesen halten lassen, bekommt man einen hervorragenden Eindruck von der Neuzeit und ein erstaunlich gutes Gefühl für deren unterschiedlichen Epochen.
 
Achso ja.. Für das 19. Jahrhundert in seiner Gänze finde ich Osterhammel - Die Verwandlung der Welt unübertroffen :) Hat aber auch über 1300 Seiten :) Der globalhistorische Ansatz ist aber meines Erachtens durchaus empfehlenswert.
 
Liebe Forumsgemeinde

Danke vielmals für die zahlreichen Vorschläge. Besonders erstaunt hat mich das Statement des Historikers, dass Wikipedia eine gute Quelle darstellt. Erfreulich, allerdings bevorzuge ich ein Buch zum anfassen.

Finden den Vorschlag Kulturgeschichte des Altertums und der Neuzeit sehr interessant. Leider konnte ich nur wenig im Netz über die Bücher von Egon Friedell herausfinden. Könnt ihr mir mehr dazu erzählen?
- Wie ist es geschrieben?
- Wie sind die Abbildungen?
- Wie ist es strukturiert/aufgeteilt?
- ...

Danke.


Beste Grüsse
KoQ
 
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