rudesounds
Well-Known Member
da bin ich wirklich nicht sicher, ob es in der Form wirklich stimmt, auch wenn es gerne behauptet wird. Der amerikanische Uniformierungszwang der New-Deal/ nach WK2 Ära dürfte sich weitergehend erledigt haben. Ich z.B. trage Anzüge auch nur deswegen, wie sie eben mit Macht assoziert werden. Allerdings ist die Macht in Deutschland häufig miserabel angezogen, weshalb ich, ohne eine formale Machtposition inne zu haben, mit angepasten Anzügen als Exzentriker und eitel gelten dürfte.Da ist was dran. Ich glaube, das würde heute gar nicht mehr auf diese Weise funktionieren, weil der Anzug seine Machtassoziation ein wenig einzubüßen beginnt (was nichts Schlechtes ist, weil man sich dann auch mehr auf seine ästhetischen Vorzüge konzentrieren kann). Der Pawlow'sche Reflex in den Medien, der Trolling erst möglich macht, würde natürlich immer noch greifen.
Nein, bist Du nicht. Man kann halt nett drüber reden.
Und Werbung ist sicher imageprägend für viele Leute. Wenn das Image zu einem Produkt, das über die Werbung vermittelt wird, nicht zu dem Image passt, das man sich selber gerne geben möchte, dann gibt das ein bisschen Stress in den Köpfen. Sartoriale Kleidung ist ohnehin schon ein von allen Seiten sozialpsychologisch enorm überladenes Gebilde (erschreckenderweise sogar bei denen, die sie selbst gar nicht tragen ), bei dem leicht vergessen wird, dass es am Ende auch nur lustig zusammengenähter Stoff ist.
Aber bei der Werbung stellt sich ja eher die Frage nach Henne und Ei. Will heißen: Bediente SuSu da nicht nur bereits vorhandene Einstellungen und verband sie recht geschickt mit einem klassischen Bild von Männlichkeit, verpackt in einer ,modernisierter Version eben jener? Und wird dadurch nicht eher der Liink zwischen gesellschaftlicher Macht und staorialer Tradition wieder hergestellt? Schließlich erleben wir doch gerade ein riesiges Comeback klassischer Männermode.
Das wäre eigentlich mal eine spannende Fragestellung für Kulturwissenschaftler