da bin ich wirklich nicht sicher, ob es in der Form wirklich stimmt, auch wenn es gerne behauptet wird. Der amerikanische Uniformierungszwang der New-Deal/ nach WK2 Ära dürfte sich weitergehend erledigt haben. Ich z.B. trage Anzüge auch nur deswegen, wie sie eben mit Macht assoziert werden. Allerdings ist die Macht in Deutschland häufig miserabel angezogen, weshalb ich, ohne eine formale Machtposition inne zu haben, mit angepasten Anzügen als Exzentriker und eitel gelten dürfte.Da ist was dran. Ich glaube, das würde heute gar nicht mehr auf diese Weise funktionieren, weil der Anzug seine Machtassoziation ein wenig einzubüßen beginnt (was nichts Schlechtes ist, weil man sich dann auch mehr auf seine ästhetischen Vorzüge konzentrieren kann). Der Pawlow'sche Reflex in den Medien, der Trolling erst möglich macht, würde natürlich immer noch greifen.
Nein, bist Du nicht.Man kann halt nett drüber reden.
Und Werbung ist sicher imageprägend für viele Leute. Wenn das Image zu einem Produkt, das über die Werbung vermittelt wird, nicht zu dem Image passt, das man sich selber gerne geben möchte, dann gibt das ein bisschen Stress in den Köpfen. Sartoriale Kleidung ist ohnehin schon ein von allen Seiten sozialpsychologisch enorm überladenes Gebilde (erschreckenderweise sogar bei denen, die sie selbst gar nicht tragen), bei dem leicht vergessen wird, dass es am Ende auch nur lustig zusammengenähter Stoff ist.
Auch Sexismus ist keine Geisteshaltung, sondern gebunden an konkrete Folgen, von sexualisierter Gewalt (auch innerhalb von Paar-Beziehungen) bis hin zum unterschiedlichen Verteilung auf Studienfächer oder auch Gender Pay Gap.
Das Verständnis von Geschlechterrollen entspringt ja einer bestimmten historisch entwickelten Vorstellung. Diese ist sexistisch. Um es einmal plakativ an Pflegeberufen deutlich zu machen: Es ist eine gesellschaftlich vermittelte Rolle, dass es die Aufgabe der Frau ist, zu pflegen und zu putzen. dies wir als selbstverständlich angenommen, mit Auswirkungen auf Bezahlung oder eben Nicht-Entlohnung, im Falle von Care-Arbeit im Haushalt. Sexismus ist ist die Basis für patriarchale Beziehungsgefüge, die Ihren Ausdruck sowohl im privaten, als auch beruflichen Leben einen Ausdruck findet.OT:
Sind die unterschiedlichen Verteilungen einzelner Personen auf die Studienfächer und der "Gender Pay Gap" denn wirklich auf Sexismus an sich zurückzuführen oder sind diese nicht eher auf Geschlechterrollen und die daraus resultierenden Folgen basierend?
JaSo, kann's jetzt mal wieder um SuSu-MTM gehen? Danke!
Interessanterweise widerspricht du dir selbst, wenn du sagst, dass man Macht nur bei Männern oder Weißen zu verorten wäre.
Ganz grundsätzlich: Hast Du einen Schneider in der Nähe, den Du zu diesen Details befragen könntest?
Mein persönlicher Eindruck ist, dass die Hose relativ zu eng und schmal ist, da sich auf dem Foto die Taschen ausstellen, sich möglicherweise das Wadenbein tendenziell sozusagen 'durchdrückt', die Saumweite am Fuß ziemlich schmal erscheint und man insbesondere die hinteren Bügelfalten mMn insgesamt deutlich mittiger verlaufend erwarten würde, die sichtbaren schrägen Falten (sehr auffällig am rechten Bein) deuten auf eine Passform-Problematik 'im engeren Sinne'.
Ob jetzt im Vorderbereich der Flatfront(?)-Hose verursacht (https://www.styleforum.net/threads/gaping-pockets.315238/) oder eher in Richtung Schritthöhe bzw. Gesäßanteil kann ich nicht beurteilen, die Side Adjuster scheinen auch schon recht stramm eingestellt zu sein...?
Zur Jacke: findest Du die Schulterweite passend? Ich kenne den SuSu-Schnitt und die entsprechende Schultervariante nicht, auf den Bildern scheint die Schulter etwas nach außen abzukippen (und "überschnitten" ist sie ja eigentlich nicht), persönlich finde ich allerdings einen gewissermaßen steileren Verlauf der sichtbaren Naht am Übergang zum Ärmel (rot skizziert) mit entsprechend deutlicheren Konturen (blauer Bereich) passender.
Auf dem beigefügten Foto erkennt man (hoffentlich...), wie sich der Ärmel vom Torso/Achselbereich abgrenzt und somit direkt in die so wichtige sichtbare Silhouette/Taillierung übergeht.
Ich kann daher gut nachvollziehen, dass sich Gedanken zum Oberärmelumfang und der Brustweite ergeben - würde aber zuerst die Schulterweite prüfen und inwiefern diese mitursächlich für die deutlichen Vertikalfalten in der Rückansicht und die verbesserungswürdige Kontur im Bereich von Oberarm, Achsel und Brust sein könnte.
Die geringfügige Änderung beim Schließpunkt wird die Silhouette nicht verschlechtern, nach gängigen Kriterien ist die Jacke tendenziell zu kurz (relativ und aufgrund der Körpergröße) und es geht meiner Ansicht nach nicht nur darum, das Gesäß zu bedecken, da auch der Schrittbereich nicht vollständig entblößt sein sollte (auch wenn hier seit Anbeginn bei SuSu andere Auffassungen bestehen, teils auch in einem explizit misogynen Kontext ihrer ersten Werbekampagnen dargestellt...)
Ich bin im Gegensatz zu bluesman der Meinung, dass eine klar längere Jacke in der oberen Körperhälfte balancierter wirken würde (siehe Relation oberhal/bunterhalb des Schließknopfes) und im Zusammenhang mit einer deutlich weniger schmalen Hose das Gesamtbild verbessern würde - die genannte Strichoptik/Länge wird ja bei der vorhandenen Körpergröße maßgeblich durch die enorme Verjüngung von Schulterweite zur Saumweite am Fuß verursacht (geschätzt gut 18 cm ?).