Sohlenspitze. Vorsorge oder Nachsorge?

Steppenwolf

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Liebes Forum,

ich bin seit langer Zeit ein stiller Mitleser im Forum und habe heute eine konkrete Frage. Ich wäre sehr dankbar, wenn ihr kurz eure Meinung dazu kundtun würde.

Es geht um ein Paar Prime Shoes, die ich vor kurzem gekauft habe. Nach einem Mal tragen konnte ich schon erkennen, dass ich die Schuhspitze viel stärker beanspruche als den Rest. (s. Bilder, Zustand nach einmaligem Tragen)

Jetzt stellt sich für mich die Frage, ob ich schon jetzt Vorsorge treffen sollte/kann? (Wobei die Ästhetik eines Metallplättchens meinem Geschmack nicht entspricht. Vielleicht gibt es noch andere Alternativen?) Oder sollte ich warten, bis die Spitzen wirklich abgelaufen sind und dann zum Schuster gehen? Es schaut so aus, als würde ich in Kürze die Naht unten durchlaufen. Wie würdet ihr verfahren? Wie ist eure Meinung dazu?

Danke vielmals!

Grüße aus München
 

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Sieht völlig normal aus. So lange an der Spitze nichts rausbricht, besteht kein Handlungsbedarf. Das passt schon.
 
Der Abrieb ist normal, weil Du über die Spitze abrollst. Es könnte aber ein ästhetisches Problem werden, wenn die Spitze immer flacher wird und Du diesen Verschleiß irgendwann auch in der Frontansicht siehst. Metallplättchen stoppen das.

Die Schuhspanner würd ich wechseln

Es scheint sich hier als partielle Forumsmeinung etabliert zu haben, dass Spiral-Schuhspanner schlecht sein sollen, weil sie angeblich die Fersenkappe punktuell ausdehnen. Da ich das für ausgemachten Unfug halte, habe ich mal nachgemessen: Ein Spiral-Schuhspanner übt ca. 9N Kraft auf die Fersenkappe aus. Zum Vergleich: Ein Schuh wiegt ca. 700g, d.h. wenn ich ihn mit dem Finger in der Fersenkappe anhebe, wirken auf dieselbe Stelle 7N, das sind 2N weniger. Ihr wollt mir doch nicht ernsthaft weismachen, dass eine Kraft von 9N die Fersenkappe ausdehnt. Da würde ich mich fragen, was da für ein Schrott verbaut wird.

Ich bleibe deshalb weiter bei diesen Schuhspannern, die ich in vielen meiner Schuhe ohne die geringste Nebenwirkung seit Jahren verwende.
 
Folgende Seite beschäftigt sich mit der Festigkeit und dem Dehnungsverhalten von Leder:

http://www.lederpedia.de/veroeffent...schaften_und_des_dehnungsverhaltens_von_leder

Bei einer Zugfestigkeit des schlechtesten Leders von 125 kg/cm² glaube ich kaum, daß der elastische Bereich schon bei den 9 N des Spiralspanners üerschritten ist. Rein phyikalisch sollte somit keine Überdehnung des Leders stattfinden, was ja auch mit Beethovens jahrelangen Erfahrungen übereinstimmt.
 
Gut angebrachte Spitzeneisen sieht und hört man (gewöhnlich) nicht. Ich kann Deine Skepsis durchaus verstehen, denn auch ich habe lange gezögert, sie anbringen zu lassen. Nach dem ersten Versuch war ich aber so angetn, dass ich dabei geblieben bin.

Mein Rat: Einfach mal ausprobieren, natürlich bei einem guten Schuhmacher. Wenn Du merkst, dass es nicht Dein Ding ist, kannst Du bei künftigen Schuhen ja wieder darauf verzichten
 
Dafuer liebe ich das Forum :D
Zaskarions Versuch entspricht prinzipiell ja der korrekten Messung der Federhaerte. Ich vermute auch, dass hier mehr als 9N auf die Ferse einwirken. Prinzipiell mag ich aber Federspanner nicht, weil ich sie nicht schoen finde.
 
Noch mal zurück zum "Spitzenverschleiß".

Den habe ich auch, aber nicht bei Schuhen mit Rendenbachsohlen, d.h. Sohlen, die im Eichenloheverfahren klassisch gegerbt wurden.

Bei allen anderen sind nach einmaligem Tragen deutliche Abnutzungsspuren festzustellen, das gilt sowohl für Church's wie auch für Loake 1880.
Wen das stört, der sollte rechtzeitig (sofort!) Spitzeneisen anbringen lassen,
wobei ich persönlich nur die angepassten und eingelassenen Messingeisen akzeptiere. So aufgenagelte Hufeisen finde ich ätzend.

Merke: bei Neukauf oder Neubesohlung auf die Qualität der Sohle achten und ein paar Euro mehr investieren!
 
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