dilligence
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Studiere Wirtschaft, dann lüftet sich das Rätsel (und ein paar andere).
Danke, habe ich bereits erfolgreich hinter mir (VWL & BWL)
Studiere Wirtschaft, dann lüftet sich das Rätsel (und ein paar andere).
Wozu dann die Frage?
... und wenn man im 158. Semester altmesopotamische Astrologie studiert ist es auch ok.
Lokii, vielleicht wäre es eine clevere Idee, nach dem Abi die Grundlagen der deutschen Rechtschreibung zu lernen, dann könnte das mit dem Studium tatsächlich ein Option sein.
Dies ist falsch. Den wahren Allrounder und Spezialisten findet man in Menschen, die eine praktische Ausbildung als Grundlage bekommen haben und sich dann weitergebildet haben. Diese "Generalisten" sind gerade in Mittelständischen Betrieben sehr gefragt.
Leider werden beruflichen Weiterbildungen im Gegensatz zur akademischen Weiterbildung von der Gesellschaft nicht finanziert. Es gibt zwar den Meisterbafög, aber im Vergleich zum kostenlosem Studieren sind das absolute Peanuts (eine Meisterausbilung kostet sehr schnell 12.000 € inkl. Verdienstausfall).
Die Lösung:
Jeder Neugeborene bekommt einen Gutschein über 20.000 €. Damit kann er sich nach seiner Pflichtschulzeit seine Bildung / Selbstständigkeit finanzieren und geht automatisch gewissenhafter mit der Ressource um.
19.900€ von den 20.000 werden bei 85% der heutigen Jugend in ein Auto angelegt und der Rest versoffen.
So einen Schwachsinn habe ich schon lange nicht mehr gelesen. Gerade die Bildungsfernen Familien, die durchaus zahlreiche Angebote für Ihre Kinder wahrnehmen könnten, interessieren sich einen Dreck für die Chancen Ihrer Kinder. Selbst das Ministerium der Gutmenschen Von der Leyen und Schröder fand es zu gewagt, denen Geld in die Hand zu drücken. Dafür vermehren sich aber gerade diese wie die Karnickel, weil es scheinbar einfacher ist, Kindergeld zu kassieren als arbeiten zu gehen.
Zum Thema lässt sich noch hinzufügen, dass Subventionen aller Art zu Fehlanreizen in welchem System auch immer führen. Aktuell haben wir ein kostenfreies (ausser Opportunitätskosten) Akademisches Bildungssystem, ohne direkten Sanktionen bei 'Schluderei'. Die berufliche Fortbildung ist nicht kostenfrei trotz schlechterer Refinanzierungsaussicht der Fortbildungswilligen.
Ein Budget ( welches selbstverständlich kein Bargeld sein darf ) als Willkommensgeschenk für jedes Neugeborene würde die Subvention beschränken und gerecht verteilen. Auch solche, die keinen Bildungsdrang haben könnten sich ja - sofern wir nicht pessimistisch sein wollen - durch dieses Zweckgebundene Kapital motivieren?
Das ist aber doch, meiner Meinung nach, eines der grundlegenden Probleme.
Es kostet nichts, lernen muss man im Grunde auch nicht mehr und wenn man im 158. Semester altmesopotamische Astrologie studiert ist es auch ok.
Das gilt selbstverständlich nicht für alle, aber die meisten deutschen Studenten sind einfach "fett und faul" geworden, weil es Ihnen zu gut geht. Sie beschweren sich, das Sie arbeiten müssen ( ein normaler Zustand für viele Amerikaner bis zum 60 Lebensjahr, die zwei oder mehr Jobs haben ), Deutschland hat die niedrigste Quote an Auslandssemestern europaweit ( man will ja abends seine Freunde treffen) und die Studienzeiten sind viel zu lang ( Eine Freundin von mir war erst mit 28 fertig, weil Sie im Jurastudium allein 1,5 Jahre zwischen den Staatsexamen rumsitzen musste ) Das spielt im Grunde sowieso keine Rolle, weil die Kinder ja schon einen Anfall kriegen, wenn man Ihnen später einen Job anbietet, der mehr als 50 km entfernt ist oder, Gott bewahre, man sogar umziehen müsste.
Ja, das sehe ich auch so. Ehrgeiz ist weniger vorhanden, den Leuten ist ein schönes Leben und eine gute Work-Life-Balance wichtiger. Ob das verwerflich ist? Ich weiß es nicht. Dann muss man eben damit Leben können, dass die Bedeutung unseres Landes in Zukunft abnimmt."Früher" war man bestrebt, einen möglichst guten Abschluss oder Lehre zu haben, damit es einem "mal bessergeht". Heute ist das völlig egal, weil es denen doch generell zu gut geht. Die Deutschen, verallgemeinert, sind einfach nicht mehr hungrig. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel. Aber sobald eigenes Engagement gefordert ist, wird es zumeist schwierig.
Sicher ist es in anderen Ländern auch nicht rosig, es geht auch nicht um die Qualität des Studiums oder der Ausbildung.
In Deutschland gibt es kaum Stipendien, und wenn, wird das nicht kommuniziert. Auch Möglichkeiten für Zuschüsse müssen sich die Studenten selbst herausfinden. Dafür wird der Mangel verwaltet und an Ausrüstung, Technik und Dozenten gespart.
Hinzu kommt, das sich verschiedene Problemkreise vermischen. Neben dem demographischen Wandel und der Globalisierung werden Muskeljobs immer dahin gehen, wo Arbeit billig ist - und das wird nie mehr Deutschland sein. Es ist aber auch nicht hilfreich, wenn jeder grenzdebile Analphabet Abitur machen kann. Mein Eindruck ist leider, das gerade die aber immer mehr werden.
Jup. Aber interessant andere Meinungen zu hören und darüber zu diskutieren finde ich es trotzdem.Das ist sicher ein extrem komplexes Thema, bei dem auch immer die persönliche Betroffenheit und Erfahrung eine große Rolle spielt und deswegen nur bedingt für ein Forum geeignet.
Diesen Zustand hatten wir im Prinzip schon 30 Jahre lang.
Praktisch jeder konnte studieren was und solange er wollte, denn finanziert wurde er über ein zeitlich unbegrenztes BaföG.
Das war zwar nicht anteilsmäßig am späteren Verdienst, sondern ab einem späteren bestimmten Einkommenslimit teilweise zurückzuzahlen.
Das Ergebnis dieser langerpropten Praxis: Massenweise 158. semesterlang BaföG-finanziertes Erst-Studium, mit anschließend drangehängtem, ebenfalls BaföG-finazierten 172 Semester dauerndem Zweit-Studium in Ägyptologie und dann ab in die arbeitsamtfinanzierte Arbeitslosigkeit bis zum Erhalt der Rente. Und das BaföG musste nie zurückgezahlt werden.
Wenn das eine Anspielung auf die Vertipper ist: Tapatalk ist schuld!!! :-DDanke für den Satz, den merk' ich mir.
Wenn Leute aus Faulheit lieber Deutsch und Politik als Leistungskurs für ihr Abitur wählen, anstatt Physik und Chemie, dann sollen sie es eben tun